Julia Extra Band 358
Bellingham?“
„Kein Kredit“, bekräftigte Piper.
„So … dein Ex ist demnach kein Thema mehr zwischen uns.“
„Das habe ich dir doch gesagt.“
„Du hast aber lange an der Scheidung zu knabbern gehabt, das hast du auch gesagt.“
„Inzwischen bin ich längst darüber hinweg. Mit deiner Hilfe.“
Zephyr wollte nicht genauer darüber nachdenken, warum dieses Wissen ihn so befriedigte. „Wo schlafen wir heute Nacht?“
„Bei mir. Die Umzugshelfer kommen gleich morgen früh und packen alles zusammen.“
„Ich freue mich schon darauf, mit dir unter einem Dach zu wohnen.“ Und zum ersten Mal betrachtete er seine Penthousewohnung als ein Zuhause. Weil Piper dort leben würde.
Der Umzug verlief ohne jegliche Probleme. Es überraschte Piper, wie perfekt sich ihre Sachen in Zephyrs Penthouse einfügten. Nun, es half natürlich auch, dass er ihr Carte blanche beim Umstellen, Aussortieren und Einrichten gegeben hatte.
Es könnte den Eindruck machen, als wäre es ihm gleich, wie die gemeinsame Wohnung aussah, doch er bemerkte jede noch so kleine Veränderung und gab Kommentare ab – durchweg positive.
Er bewunderte gerade die Farbakzente, die sie mit den neuen Vorhängen im Wohnbereich gesetzt hatte, als er plötzlich innehielt. „Wieso siehst du mich so an?“
„Wie sehe ich dich denn an?“
Er kniff die Augen zusammen, und Piper fragte sich, ob er es aussprechen würde. Sie wusste nämlich, was in ihrem Gesicht zu lesen stand: Liebe, Bewunderung und vielleicht sogar ein wenig Heldenverehrung.
Er war einfach perfekt für sie.
„So als wäre ich der perfekte Mann.“
Er hatte es erkannt! „Wieso solltest du das nicht sein?“
„Niemand ist perfekt, Piper.“
„Stimmt, aber du musst auch nicht immer perfekt sein, damit ich dich liebe. Du musst nur perfekt für mich sein. Und das bist du.“
Überzeugt sah er nicht aus, doch er ging nicht weiter darauf ein. „Ist dein Kleid geliefert worden?“
„Ja.“
„Wer ist der Designer?“
„Sag ich nicht.“ Es war süß, dass er neugierig war, aber … „Du wirst warten müssen, bis wir in Griechenland sind, bevor du es siehst.“
„Du wirst es nicht zum Standesamt tragen?“
„Nein.“
„Vermutlich wirst du in einem von deinen Business-Kostümen im Standesamt erscheinen, oder?“
„Das wirst du herausfinden, wenn es so weit ist.“ Sie verschob den Raumteiler aus Bambus und Seide an eine andere Stelle und beäugte das Resultat kritisch.
„Ich werde nicht mit Augenbinde zum Standesamt fahren.“
„Und ich werde die Nacht vor der Trauung nicht hier verbringen.“
„Was?!“ Seine Laune änderte sich schlagartig. „Wieso nicht?“
„Tradition“, erklärte sie knapp.
„Aber …“ Er überlegte einen Moment. „Na schön, aber diese Tradition wird nur einmal gelten. In Griechenland wirst du die Nacht vor der Zeremonie in meinem Bett schlafen.“
Lachend kam sie zu ihm und schlang die Arme um seinen Hals. „Einverstanden. Allerdings werde ich früh morgens aufstehen, und du wirst mich erst wiedersehen, wenn ich in der Kirche zum Altar schreite.“
Er zog sie an sich. „Fein. Traditionen müssen nicht zweimal eingehalten werden, nur weil wir zwei Zeremonien haben.“
„Manche sind es wert, zweimal eingehalten zu werden. So zum Beispiel der Brautkuss. Oder die Hochzeitsnacht. Dafür habe ich sogar zwei neue Garnituren sexy Dessous gekauft. Ich meine, ich kann natürlich auch ein Set wieder zurückbringen …“
„Lass uns nichts überstürzen“, fiel er ihr ins Wort. „Ja, manche Traditionen kann man ruhig auch beim zweiten Mal beibehalten.“
Triumphierend grinste sie ihn an.
„Aber nicht dieses Getrenntschlafen. Das ist eine Einmal-Erfahrung.“
„Abgemacht.“
„Wo wirst du die Nacht überhaupt verbringen?“
„Cass hat mich eingeladen, bei ihr und Neo zu bleiben. Wir fahren dann mit der bestellten Limousine zum Standesamt, und Neo wird für dich den Chauffeur spielen.“
„Du hast schon alles geplant, was?“
„Irgendwelche Einwände?“
„Ich könnte gut ohne die Nacht in einem leeren Bett auskommen.“
Sie drückte einen Kuss auf seine Wange. „Das wirst du schon überleben.“
„Und kein Auge zubekommen.“
„Oh, du solltest dich besser gut ausruhen. Ich erwarte nämlich eine unvergessliche Hochzeitsnacht.“
„Alle unsere gemeinsamen Nächte sind unvergesslich.“
Sie lächelte. „Weißt du, für einen Mann, der standhaft behauptet, keinerlei Sinn für Romantik zu besitzen, bist du
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