Julia Extra Band 359
und sinnlichem Vergnügen sprach.
„Da drüben.“ Er deutete mit dem Kopf. „Das ist Anita Blaire, die Chefkolumnistin der Klatschspalten.“
Noelle sah in die angegebene Richtung und entdeckte eine Frau, die den Hals reckte, um einen Blick auf sie zu erhaschen.
Ethan legte seine Hände um Noelles Taille, knapp über ihrem Po, und fuhr mit leicht kreisenden Bewegungen darüber.
Sofort versteifte sie sich, und ihr Herz schlug so schnell, dass sie glaubte, ohnmächtig zu werden.
„Entspann dich“, flüsterte er. „Schmieg dich einfach an mich.“
Sie versuchte es, aber ihre Muskeln waren viel zu angespannt. Nicht, weil sie Angst hatte, sondern in Vorfreude, auch wenn sie nicht wusste, was er als Nächstes tun und wo er sie berühren würde. Allein der Gedanke ließ sie erschauern, wie in einem Fieber, das tief in ihrem Herzen brannte.
„So ist es schon besser“, flüsterte er, weil sie sich an ihn lehnte. Als seine Lippen über ihre Schläfe strichen, erwachte Verlangen in ihr, das fast schmerzte, so stark war es. Und in nichts zu vergleichen mit dem, was sie sich zusammenfantasiert hatte.
Dabei hatte er sie noch nicht einmal geküsst.
Würde er es tun? Endlich? Spätestens bei der Hochzeit müsste er ihr den obligatorischen Kuss geben. Mit feuchten Händen umklammerte sie seine Schultern.
Er beugte den Kopf und strich mit den Lippen über ihre Wange. Schockiert stieß sie die Luft aus und klammerte sich noch fester an ihn, um nicht den Halt zu verlieren. Wäre das nicht ein tolles Foto für die Zeitungen?
Jetzt drückte er seinen Mund fester auf ihre Haut, und sie erschauerte, als er mit seiner Zunge unter ihrem Ohr entlangfuhr. Sie hätte nie gedacht, dass eine Berührung so sinnlich sein konnte.
„Du schmeckst nach Vanille“, sagte er, die Stimme weich und rau zugleich. Sein Atem strich über ihren Hals und ließ eine Gänsehaut zurück.
Sie legte den Kopf zurück, damit sie in seine dunklen Augen sehen konnte, die so eindringlich auf sie gerichtet waren. Ob er sie jetzt küssen würde?
Er wandte sich von ihr ab und sah zu Anita hinüber. „Ich glaube, sie hat uns bemerkt“, sagte er.
Der zarte Hauch von Erregung, der sie eben noch umfangen hatte, verschwand, und Noelle wurde wieder bewusst, warum sie hier waren.
Sie räusperte sich. „Ach, ja.“
„Und, bist du bereit, dich unter die Gäste zu mischen?“
Nein. Am liebsten hätte sie sich verkrochen und für zehn Jahre versteckt. Denn sie hatte sich narren lassen von seinem flüchtigen Kuss. Und das Schlimmste war, dass sie noch mehr davon wollte.
„Natürlich“, entgegnete sie knapp.
„Dann komm, damit wir den anderen von unserer jungen Liebe erzählen können.“
5. KAPITEL
Als Noelle erwachte, spürte sie für einen kurzen Augenblick vollkommene Glückseligkeit. Ihr war warm, es war gemütlich, sie war umhüllt von teuersten Laken in einem Luxushotel. Und der Zimmerservice würde ihr gleich Kaffee bringen. Seufzend kuschelte sie sich unter die Decke.
Doch plötzlich kamen die Erinnerungen an den Abend mit Ethan wieder. Erneut fühlte sie seine großen, warmen Hände auf ihren Hüften, seine Lippen auf ihrer Wange.
Sie legte den Arm über die Augen, denn sie wollte sich jetzt nicht damit auseinandersetzen. Vielmehr musste sie die Sache rein auf geschäftlicher Ebene betrachten, alles andere wäre … falsch.
In diesem Moment klopfte es laut an die Tür, und sie zog die Decke bis zum Hals hoch. „Herein.“
„Guten Morgen.“ Es war nicht der Zimmerservice, der Kaffee brachte. Ethan schlenderte herein, in blendender Verfassung. Er wirkte ganz und gar nicht so, als hätten sie die Party erst in den frühen Morgenstunden verlassen.
Er trug einen dunklen Anzug und ein weißes Hemd, das am Kragen offen stand.
„Ich … ich dachte, das ist der Zimmerservice“, stotterte sie und wandte schnell den Blick von ihm ab.
„Ich habe sie abgefangen und gesagt, dass ich meinem Liebling Noelle selbst einen guten Morgen wünschen will, und zwar so gut, wie ich es nur kann.“
Sie spürte, dass sie rot wurde. „Du hast wirklich einen Hang zu dramatischen Auftritten.“
Er lachte. „Das würde ich nicht sagen. Aber ich will, dass es klappt. Und damit es funktioniert, muss jeder, der mit uns zu tun hat, glauben, dass du eine heiße Nummer mit mir abziehst.“
„Ach ja?“ Wie sollte sie, wenn sie sich in seiner Anwesenheit unwohl und verlegen fühlte. Wobei es kein unangenehmes Gefühl war, ganz im Gegenteil.
„Und, was steht
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