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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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kam mit der verflixten Schachtel zurück. Sie erhob sich und verschränkte die Hände ineinander, darum bemüht, ungerührt zu wirken. Das Problem war nicht der Ring an sich, sondern die Bedeutung, die sie ihm zuschrieb.
    Aber dies war auch nur ein Teil der Show. Sie musste sich immer wieder daran erinnern, dass er nur eine Requisite war.
    Er ging nicht auf die Knie, aber das hatte sie auch nicht erwartet. Stattdessen hielt er ihr die Schachtel hin und öffnete sie selbst.
    Stumm starrte sie auf den antiken Ring aus poliertem Platin, in den ein großer, strahlender, unfassbarer Diamant eingearbeitet war. Sie war geblendet von seiner Schönheit – und eingeschüchtert. Dieser Ring war eigentlich nicht für sie bestimmt. Und doch, sie würde Ethan heiraten.
    „Wirst du meinen Ring tragen, Noelle?“
    Zitternd hob sie die Hand, nahm den Ring aus der Schachtel und ballte die Faust darum.
    „Er ist unglaublich“, sagte sie leise und schluckte gegen den Kloß in ihrem Hals an.
    Er trat einen Schritt zurück. „Bald wird es vorbei sein.“
    Eigentlich hätte sie erleichtert sein müssen, aber so war es nicht. Ihr war fast ein wenig übel. „Ich weiß.“
    „Ich werde den Rest dieser Woche ziemlich beschäftigt sein, aber ich habe unsere Verlobungsanzeige aufgegeben. Und die Party ist am Freitag.“
    Sie nickte. „Okay. Wir sehen uns dann.“ Fünf volle Tage ohne Ethan. Auch darüber hätte sie zufrieden sein müssen. Denn so hatte sie Zeit für sich und konnte ihre Gedanken ordnen.
    Doch das Dumme war, dass sie ihn bereits jetzt vermisste.

9. KAPITEL
    Fünf Tage lang hatte er Noelle nicht mehr gesehen. Fünf Tage, seit sie seinen Verlobungsring an den Finger gesteckt hatte. Und sechsundzwanzig Tage seit ihrem letzten Kuss. Nicht, dass er mitzählen würde.
    Obwohl ihn allein der Gedanke an Noelle verlegen machte. Er konnte sich nicht erinnern, eine Frau je so sehr gewollt zu haben. Schlimmer noch, er hatte es nicht einmal geschafft, eine andere Frau anzusehen, seit er Noelle kannte.
    Was nichts an der Tatsache änderte, dass sie tabu war. Welche Ironie, dass er sie dennoch den ganzen Abend im Arm halten und den Liebenden spielen musste.
    Er zog Noelle fester an sich, als sie den Ballsaal des Hotels betraten, und spürte die Energie, die von ihr ausging. Irgendetwas war anders an ihr. Sie wirkte lebendiger, nicht so steif wie bei seinen Großeltern oder ihrem ersten öffentlichen Auftritt.
    Er sah sie an. Sie lächelte strahlend und ihre blauen Augen leuchteten. Der rote Lippenstift machte sie diesmal nicht blass, sondern ließ sie frisch aussehen. Er passte perfekt zu ihrem scharlachrot schimmernden Kleid, das sich von ihrer hellen Haut abhob und ihren schlanken Körper weich umschmeichelte.
    Jeder im Saal sah zu ihr hin, und sie sonnte sich in der Aufmerksamkeit.
    Es fiel ihm auf, weil seine Mutter sich genauso verhalten hatte. Seine Mutter, die nie zufrieden gewesen und immer mehr gewollt hatte – vom Beifall, von ihrer Familie, von den Menschen, die sie geliebt hatten.
    Er schluckte und umfasste Noelle fester. Er glaubte nicht, dass sie so tief fallen würde wie seine Mutter. Aber die Ähnlichkeit war gespenstisch genug.
    „Noelle Birch!“ Sylvie Ames, geborene Dame der Gesellschaft mit ausgeprägtem Hang zum Shoppen, kam mit breitem Lächeln auf sie zu.
    Er spürte, wie Noelle sich neben ihm versteifte. Wie würde sie sich wohl verhalten?
    „Sylvie“, meinte Noelle leise, aber gefasst.
    „Ich hatte mich schon gefragt, wo du steckst. Und jetzt tauchst du hier mit Mr Ethan Grey auf. Alle Achtung! Tut mir leid, dass ich bei meiner Geburtstagsparty keine Gelegenheit hatte, mit dir zu sprechen.“
    „Ach, das macht nichts. Es waren ja so viele Leute da.“
    „Ich habe deine Musik immer sehr gerne gehört. Kommt denn bald ein neues Album von dir heraus? Ich würde mich freuen, wenn du auf meiner kleinen Soiree nächsten Monat spielen könntest.“
    Er spürte, wie Noelle sich entspannte, während sie mit Sylvie mögliche Termine durchging. Schließlich verabschiedete sich Sylvie mit Luftküsschen für beide und rauschte davon.
    „Hört sich an, als würdest du wieder auftreten“, sagte er.
    „Ich … ja.“ Sie klang ein wenig erschrocken. „Ich hätte nicht gedacht, dass sich noch jemand an mich erinnert.“
    „Warum denn nicht, Noelle? Du warst schon immer ein großes Talent. Und das nimmt mit der Zeit nicht ab, sondern wird größer.“
    „Es geht nicht nur um Talent. Man muss auch Verbindungen

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