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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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konnte man mit weitaus weniger Einsatz Mädchen aufgabeln.
    „Was ist denn mit den Männern los, da wo Sie herkommen, kisa ? Kümmern die sich nicht um ihre Frauen?“
    „Gute Frage“, antwortete sie, zuckte die Achseln und lächelte.
    Da war es wieder, dieses undefinierbare Mona-Lisa-Lächeln.
    „Wahrscheinlich schon. Nehme ich an.“
    Und damit ging sie. Ging einfach weg. Die Absätze ihrer hochhackigen Stiefel klackten auf dem Pflaster. Die Arme hielt sie seltsam steif, als koste es sie Kraft, die Balance zu bewahren.
    Ihre ungelenken Bewegungen riefen ihm ins Bewusstsein, dass sie gerade einen schrecklichen Schock erlitten hatte. Er konnte nicht glauben, dass sie davonging.
    Verdammt! „Warten Sie!“
    Sie blickte über die Schulter.
    „Kann ich Sie mitnehmen? Mein Chauffeur wartet.“
    Unschlüssig sah sie ihn mit ihren großen unschuldigen Rehaugen an.
    „Lieber nicht, Champion, aber vielen Dank für das Angebot.“
    Das Klicken ihrer Absätze klang noch lange in seinen Ohren nach.

2. KAPITEL
    „Verflixt!“, schimpfte Clementine, als sie in eine Pfütze trat. Sie lief eilig auf den Ausgang der Unterführung zu und überlegte, wie sie am geschicktesten vorgehen sollte. Zuallererst musste sie herausfinden, wo sich die australische Botschaft befand, dann musste sie sich von Luke, ihrem besten Freund, Geld borgen und anschließend die Bank in London anrufen, um Kreditkarten und Konten sperren zu lassen. All das würde sie erledigen, nachdem sie sich erst einmal richtig ausgeweint hatte.
    Diese Handtasche war ihre Rettungsleine, sie war überlebenswichtig!
    Das habe ich mir alles selbst eingebrockt. Normalerweise konnte sie sehr gut auf sich aufpassen, aber sie hatte sich derart in Fantasien mit diesem Kosaken hineingesteigert, dass sie alles andere vergaß. Und jetzt habe ich das auch noch vermasselt, dachte sie. Wegen des Schrecks hatte sie überhaupt nicht reagieren können. Nicht einmal richtig bedankt hatte sie sich für seinen heldenhaften Einsatz.
    Die Erinnerung an ihn ließ ihren Herzschlag heftig flattern. Wie ein Drachentöter hatte er die Feinde besiegt. Solche Männer gab es eigentlich gar nicht mehr, sie gehörten einer ausgestorbenen Spezies an – zumindest in London.
    Das helle Sonnenlicht blendete sie, als sie die Treppe aus der Unterführung hochstieg. Nervös zog sie den Saum ihres Rockes nach unten. Sie fror trotz des warmen Sonnenscheins. Das lag daran, dass sie ihre Arbeitskleidung trug. Ihr Auftraggeber, die Firma Verado, bestand auf diesem Kleidungsstil. Ich hätte mich umziehen sollen, dachte sie, doch sie hatte es eilig gehabt, und nun lief sie durch die Straßen von St. Petersburg in zugegebenermaßen fantastischen Stiefeln und diesem unangemessenen Outfit.
    Sie ging auf einen Kiosk zu und sank dort auf einen Stuhl. Erst jetzt merkte sie, dass sie zitterte, und das nicht wegen der leichten Bekleidung. Wahrscheinlich eine Schockreaktion, überlegte sie. Ohne ihre Handtasche fühlte sie sich nackt – nackt und hilflos. Sie war es gewohnt, alles alleine zu schaffen, aber dafür brauchte sie ihre Tasche oder richtiger das, was sich darin befand. Allmählich bereute sie, ihren Retter weggeschickt zu haben. Es war sinnlos, ins Hotel zu gehen. Sie musste zurück in die Stadt zu Luke.
    In diesem Moment entdeckte sie die Limousine, die mit laufendem Motor genau gegenüber parkte. Die Beifahrertür stand weit offen – und dann sah sie ihn. Er kam direkt auf sie zu. Da er sein Jackett ausgezogen hatte, bemerkte sie, wie durchtrainiert er war. Ihre Panikattacke löste sich in Luft auf.
    Nie war sie jemandem wie ihm begegnet. Breite Schultern, muskulöse Oberarme, Beine wie ein Marathonläufer, dazu war er groß und schlank – und er hatte sie im Visier! Für sie hatte er sich geprügelt!
    „Steigen Sie ein, ich bringe Sie, wohin Sie wollen.“
    Unfähig, auch nur einen Muskel zu bewegen, starrte Clementine zu ihm hoch.
    Besänftigend hob er die Hände. „Ich bin hier der Gute. Sie brauchen doch Hilfe, oder?“
    „Ja.“ Mehr brachte sie nicht heraus, weil sie ihren Blick nicht von seinen wahnsinnig grünen Augen abwenden konnte.
    „Wohnen Sie weit von hier?“
    Ich sollte ihm gar nichts über mich erzählen, schoss es ihr durch den Kopf, und schon gar nicht in diesen Wagen einsteigen. Andererseits hatte er ihr geholfen und sich für sie in Gefahr begeben. Er war wirklich ein Guter und sehr, sehr sexy noch dazu. Nahm sie sein Angebot an, hätte sie eine zweite Chance bei ihm.

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