Julia Extra Band 359
Yorker Taxi, fahren, und er wäre der Letzte, der ihr den Spaß verdorben hätte.
Es faszinierte ihn, wie sie sich an Kleinigkeiten freuen konnte. Er beobachtete ihr Gesicht, jede einzelne Regung war deutlich darauf abzulesen. Ihr Verhalten auf dem Rollfeld hatte nichts mit Berechnung zu tun – sie brauchte einfach noch Zeit, dessen war er sich gewiss. Jetzt ist sie bereit, oder meine Frauenkenntnis lässt mich völlig im Stich. In ihrem Falle könnte das durchaus passieren.
Außerdem hielt er es für angemessen, seinerseits ein paar Dinge zu klären. Auch er wollte keine Missverständnisse aufkommen lassen. Normalerweise besprach er so etwas rechtzeitig, aber bei Clementine galten die üblichen Regeln eben nicht. Davon abgesehen war es sein größter Wunsch, sie in sein Bett zu bekommen.
Angesichts ihrer Vorgeschichte fühlte er sich jedoch bei seiner Ehre als russischer Gentleman gepackt. Deshalb trug er sie über die Schwelle der Suite. Frauen liebten es, getragen zu werden, und Clementine war da keine Ausnahme. Ungewöhnlich war nur, wie sehr auch er die Situation genoss. Jetzt kann sie mir nicht mehr entkommen. Ich werde sie einfach küssen, dann nehmen die Dinge ihren natürlichen Lauf.
„Komm, lass uns noch einen Kaffee trinken“, schlug sie vor, nachdem er sie abgesetzt hatte.
„Ich hätte da einen Gegenvorschlag.“ Erneut zog er sie an sich. Zu seiner Verblüffung entdeckte er in ihren grauen Augen einen Anflug von Panik, sie senkte jedoch den Blick und schien einen Entschluss zu fassen. Zögernd legte sie ihm die Arme um den Nacken.
Rasch löste er den Gürtel, der ihren Kaftan in der Taille zusammenhielt. Clementine stieß einen Laut der Überraschung aus, wehrte sich aber nicht, als er ihr den Stoff von den Schultern schob. Im Gegenteil – ihre Körpersprache signalisierte deutliche Zustimmung. Lediglich mit schwarzer Seidenunterwäsche bekleidet, streifte sie ihre High Heels ab und schmiegte sich in seine Arme.
„Ich habe das Gefühl, kleidungsmäßig etwas im Nachteil zu sein, Champ.“ Sie lachte nervös. „Können wir uns ins Schlafzimmer begeben wie normale Menschen?“
„Fühlt sich alles ziemlich normal an.“ Seine Stimme klang heiser.
„Wenn man gewohnt ist, sich an Kristallleuchtern durchs Zimmer zu schwingen, vielleicht.“
„Ich verspreche dir, keine Akrobatik an Lampen – selbst falls du mich auf Knien darum bitten solltest.“
In ihren Augen spiegelten sich die Lichter und schienen darin zu tanzen. Ihr Blick verriet ein Maß an Wärme und Vertrauen, bei dem ihm etwas unbehaglich wurde. Sie nimmt das alles hoffentlich nicht ernst, überlegte er kurz, doch die Intensität seines Verlangens vertrieb diesen Gedanken schnell wieder. Wenn er sie in dieser Nacht nicht lieben könnte, würde er durchdrehen, dessen war er sich gewiss.
Clementine erlöste ihn von der Unsicherheit. Sie schlang die Arme um seinen Nacken, und das Begehren schoss in ihm hoch wie eine Stichflamme, er machte sich mit ein paar russischen Worten Luft, dann küsste er sie.
Der Kuss war so heiß, wie Clementine ihn sich vorgestellt hatte, dabei jedoch sanft und gleichzeitig fordernd. Sie fühlte sich wie Wachs in Sergejs Händen. Zaghaft zeichnete sie die festen Muskeln seines durchtrainierten Körpers nach. Sie strich mit den Fingerspitzen am Bund seiner Jeans entlang, und als sie Sergejs unmissverständliche Reaktion spürte, öffnete sie langsam den Reißverschluss seiner Hose.
„Wenn du so weitermachst, kisa , ist das hier schneller vorbei, als uns lieb ist!“
Er hob sie hoch, trug sie durch die Zimmerflucht bis ins Schlafzimmer und setzte sie sanft auf dem mit champagnerfarbenen Seidenlaken bezogenen Bett ab. Clementine beobachtete mit stockendem Atem, wie er sein Hemd aufknöpfte und dabei Zentimeter um Zentimeter seines athletischen Oberkörpers entblößte, in Sekundenschnelle streifte er die Jeans ab. Ihr Blick glitt über den breiten Brustkorb, die kraftvollen Arme und die schmale Hüfte, dann beugte er sich über sie, legte seine Hände an ihr Gesicht und bedeckte ihren Mund mit heißen Küssen. Er schob die Finger in ihr Haar und löste die Spangen, sodass es in schweren Wellen über ihren Rücken floss.
Während er jeden Zentimeter ihres Körpers erforschte, als wolle er ihn sich für immer und ewig einprägen, durchrieselte sie Schauer über Schauer.
„Ich dachte mir ja, dass du wunderschön bist, aber das ist wirklich noch untertrieben“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Mit
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