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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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den Kragen hoch und steckte die Hände in die gefütterten Manteltaschen. Auf dem Weg zur Bäckerei fing er an zu pfeifen.
    Seine Lieblings-Schmuckdesignerin war also wieder Single.
    Er wusste nicht genau, weshalb er ihr nicht gesagt hatte, dass die Kette ein Abschiedsgeschenk an Astrid werden sollte. Vor seiner Rückkehr in die Staaten hatte er die Beziehung mit ihr bereits beendet. Astrid war schön, witzig und intelligent, aber es gab nicht viele Gemeinsamkeiten zwischen ihnen, und er hatte sich bald gelangweilt.
    In der Tat, mit der Zeit wurden seine Beziehungen immer kürzer. Die drei letzten hatten immer nur wenige Monate gehalten. Und jedes Ende brachte ihn zurück zu Rachel.
    An einer roten Ampel musste er stehen bleiben. Er fragte sich, was ihn so sehr an Rachel Palmer faszinierte.
    Sie war anders als alle anderen Frauen, die er kannte. Zum Beispiel blieb sie immer auf der rein geschäftlichen Ebene. Meistens hatte Tony sich von ihr ein bisschen eingeschüchtert gefühlt. Heute jedoch hatte er eine weichere Seite an ihr entdeckt. Eine Verletzlichkeit, die ihn neugierig machte.
    Als er kurz vor neun die Main Street überquerte, herrschte nur wenig Verkehr. Die Schule hatte bereits angefangen, und die meisten Pendler waren bei der Arbeit. Tony dagegen hatte sich einen Urlaub verdient.
    Allerdings wollte er sich nur eine Woche gönnen, in der er nicht erreichbar war, ehe er sich telefonisch wieder bei seinen New Yorker Büros meldete. Er zog Rochester der Hektik New Yorks vor. Seine Mutter und sein Stiefvater lebten in der Nähe, genauso wie seine Schwester Ava mit ihrem Ehemann Bill und zwei entzückenden Töchtern. Tony war vielleicht nicht selbst an einer Heirat interessiert, aber er genoss es, von seiner Familie umgeben zu sein. Wenn er zu lange weg war, fehlte ihm sogar das gutmütige Schimpfen seiner Mutter.
    Zudem war es gar nicht nötig, seine ganze Zeit in Manhattan zu verbringen. Das Internet erlaubte es, problemlos mit den Mitarbeitern seiner drei Zeitschriften in Kontakt zu bleiben. Viele Leser wollten mittlerweile Inhalte elektronisch herunterladen, andere blätterten lieber genüsslich in den eleganten Hochglanzmagazinen. Die Werbekunden hingegen waren daran interessiert, ihre Zielgruppen möglichst kosteneffizient zu erreichen. Tonys Aufgabe bestand darin, alle zufriedenzustellen, ohne dass die Qualität seiner Produkte darunter litt.
    Trotz seines Erfolgs hielten die meisten Leute seine Arbeit lediglich für ein Hobby. Es stimmte, dass er auf den Gewinn seiner Firma nicht angewiesen war. Er hätte ohne Weiteres von dem Vermögen leben können, das sein verstorbener Vater ihm hinterlassen hatte. Aber mehrere hundert Menschen arbeiteten in verschiedenen Ländern für ihn. Sie brauchten ihr Einkommen, um sich und ihre Familien davon zu ernähren. Während er durchaus seinem Vergnügen und seinen Launen nachging, nahm er seine Verantwortung als Eigentümer der Fortuna-Verlagsgruppe sehr ernst.
    Gerade als Tony die Bäckerei erreichte, klingelte sein Handy. Um die Kunden drinnen nicht zu stören, nahm er den Anruf vor dem Eingang entgegen.
    „Pronto.“
    „Bist du zurück?“, fragte seine Mutter besorgt.
    „Ja. Ich bin gestern Abend spät angekommen und wollte dich nicht wecken.“
    Dennoch beschwerte Lucia sich darüber, dass er sie nicht angerufen hatte, ehe sie fragte: „Du kommst heute Abend doch zum Essen? Ava und ihre Familie werden auch da sein. Ich koche dein Lieblingsessen.“
    Nach monatelanger Restaurant-Kost lief ihm bei dem Gedanken an ein hausgemachtes Essen das Wasser im Mund zusammen. „Ich liebe alles, was du kochst, Mamma.“
    „Dann habe ich es ja leicht. Komm frühzeitig.“ Sie lachte.
    Tony war froh darüber. Nach dem Tod seines Vaters hatte es eine Zeit gegeben, in der er fürchtete, sie nie wieder lachen zu hören.
    „Was hältst du davon, wenn ich gleich mal vorbeikomme und frisches Gebäck mitbringe?“, schlug er vor. „Auf diese Weise muss ich beim Essen nicht allzu viele Fragen beantworten, und wir können ganz entspannt miteinander reden.“
    „Wie du willst.“
    Obwohl sie so tat, als sei es ihr gleichgültig, wusste er, dass sie sich freute. Sobald er bei ihr war, würde sie ihn mit Fragen bombardieren, von denen sich die meisten um sein Liebesleben drehten. Seine Mutter fand, er sollte endlich eine Familie gründen. Noch während er an die beendete Beziehung mit Astrid dachte, ging sein Blick zurück zu der königsblauen Markise über den großen

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