Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
Vom Netzwerk:
Truman hatte bestimmt geklungen.
    „Und was glauben die Leute, wo Cabot und ich die ganze Zeit gewesen sind?“, fragte sie ungläubig.
    „Ihr wart in unserer Eigentumswohnung in Florida, um dort den langen, kalten Winter zu verbringen.“
    „Und wenn ich nicht zurückkommen will?“ Sie hatte bei der Frage schwer geschluckt.
    „Dann werde ich natürlich das alleinige Sorgerecht für unseren Sohn beantragen. Dir geht es nicht gut, Caroline. Das weißt du ja wohl selbst. Und ich kann es nicht zulassen, dass unser Sohn bei einer psychisch labilen Person aufwächst.“ Trumans Stimme klang bedrohlich.
    „Was m…meinst du damit?“
    „Mutter teilt meine Meinung. Sie sagte, dass du wohl nur unter Aufsicht einer Sozialarbeiterin ein Besuchsrecht eingeräumt bekommst, wenn der Familienrichter erst einmal sieht, wie es um dich steht.“
    Eine Eiseskälte war ihr ins Herz gedrungen. Die Wendells besaßen Macht und Einfluss. Sie selbst verfügte über keinerlei Beziehungen oder Vermögen.
    Heute, am Telefon, hatte er ihr nur wegen des Sturms eine Gnadenfrist von einer Woche eingeräumt.
    „Glaub mir, Caroline, mir würde es schwerfallen. Aber mein Anwalt bereitet bereits die nötigen Anträge für das Familiengericht vor, solltest du bis Ende der Woche nicht zurück sein.“ Die Drohung war unverhohlen. „Und denke immer dran: Es ist nur zu deinem und Cabots Besten.“
    „Ich tue alles, was ich kann …“, hatte Caro gefleht.
    „Ja, und du wirst tun, was du tun musst“, hatte er sie unterbrochen.
    Was soll ich bloß tun? fragte sie sich jetzt. Sie hatte bereits mit genügend Schwierigkeiten zu kämpfen. Nun war auch noch Jake McCabe in ihr Leben getreten.
    Caro zog den Gürtel des Morgenmantels fester und legte sich ins Bett. Sie zog die Decke bis zum Kinn hoch und versuchte nicht daran zu denken, dass Jake in der letzten Nacht in diesem Bett gelegen hatte.
    Drei Stunden später war das Feuer bis auf die Glut niedergebrannt. Jakes Duft stieg wie ein Versprechen von dem Kissen auf. Caro war hellwach.

5. KAPITEL
    Caro schläft sicher tief und fest, dachte Jake, als er leise die Treppe hinaufstieg.
    Sorgfältig mied er die Stufen, von denen er wusste, dass sie am lautesten knarrten. Er wollte kurz ins Zimmer schlüpfen, die Jogginghose aus der Kommode ziehen und die Zahnbürste aus dem Bad holen. Danach würde er ins Erdgeschoss zurückgehen, wo seine Mutter ihm aus alten Decken auf der Couch ein Lager bereitet hatte.
    Die übrigen Mitglieder des McCabe-Clans waren schon vor einer Stunde schlafen gegangen, nachdem Dean und Bonnie die Ostereier versteckt hatten. Jake hatte seinen Bruder und seine Schwägerin beobachtet, wie sie im Schein der Taschenlampe die besten Verstecke gesucht hatten. Dabei hatten sie selbst wie kleine Kinder gekichert.
    Jake war nie neidisch auf seinen Bruder gewesen – bis zu diesem Moment. Dean hatte eine liebevolle Frau, Kinder, die er vergötterte und die ihn vergötterten, kurz: Er war ein glücklicher Mann.
    Jake hatte nie gehofft, einmal eine eigene Familie zu haben. Die Polizeiarbeit und eine Beziehung vertrugen sich nicht. Er hatte zu häufig mit ansehen müssen, wie die Ehe eines Kollegen unter dem Stress zerbrach. Das hatte er selbst nicht erleben wollen. Er hatte mit dieser Entscheidung gut leben können, bis er Miranda kennenlernte. Wegen ihr hatte er plötzlich geglaubt, dass es selbst für eingefleischte Polizisten ein Happy End geben könnte. Mit Miranda hatte er eine Familie gründen wollen. Eine Familie, wie Dean sie heute hatte.
    Als Jake im oberen Stockwerk nun am Schlafzimmer seiner Eltern vorbeikam, hörte er seinen Vater schnarchen. Seine Eltern waren gute Menschen. Damals hatten sie ohne Vorbehalt auf seiner Seite gestanden. Es hatte ihm beinahe das Herz gebrochen, als die neugierigen Reporter sie in die Mangel genommen hatten. Einmal hatten sie im Fernsehen seine Mutter gezeigt. Sie verließ gerade das Gebäude ihres Frauenvereins und wurde von Kameramännern und Reportern umringt, die ihr Fragen zuriefen.
    Doch am Schlimmsten war der Moment gewesen, als Miranda einem Fernsehsender ein Exklusivinterview gegeben hatte, in dem sie über Jakes angeblich finsteres Wesen gesprochen hatte. Seine Exfrau hatte seine Angewohnheit, sich nach einer anstrengenden Schicht in seiner Werkstatt einzuschließen, als schändlich dargestellt.
    „Ich habe immer gedacht, dass ich sein wahres Ich gar nicht kenne“, hatte sie zum Schluss gesagt und sich die Augen mit einem Taschentuch

Weitere Kostenlose Bücher