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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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ein. „Sagen Sie aber nicht, ich hätte Sie vorher nicht gewarnt.“
    „Es war trotzdem sehr lecker.“
    Jake musste unwillkürlich auf ihren Mund schauen. Wieder spürte er dieses Verlangen. Er schluckte und sah weg.
    „Mutter hat mit ihrem Chili con Carne sogar schon Preise gewonnen“, nahm er den Gesprächsfaden wieder auf.
    „Meine Mutter konnte überhaupt nicht kochen“, erwiderte Caro. „Das hat Dad immer gemacht. Eigentlich kochte er sehr gut, nur manchmal ging etwas schief, und dann wollte nicht einmal unser Hund das Essen anrühren.“
    Jake bemerkte den traurigen Unterton in ihrer Stimme. „Meine Mutter hat mir erzählt, dass Sie Ihre Eltern bei einem Autounfall verloren haben.“
    Caro zuckte zusammen.
    „Entschuldigung, ich hätte nicht davon anfangen sollen.“
    „Es ist fünf Jahre her“, sagte Caro leise.
    „Auf die Zeit kommt es nicht an. Der Schmerz bleibt.“ Er räusperte sich.
    Sie nickte. „Sie waren auf dem Weg zu mir, als sich der Unfall ereignete.“
    Genau wie sie auf dem Weg zu ihrem Sohn gewesen war, als ihr Auto von der Straße abgekommen war. Sie muss sich große Sorgen machen, dachte Jake, wenn sie bei einem Sturm Leib und Leben riskiert, um zu ihrem Sohn zu fahren.
    Plötzlich stand Caro vom Bett auf. „Ich würde gern eine Tasse Tee trinken. Wenn Sie welchen haben.“
    „Tee?“ Er schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, aber das ist nicht gerade mein Lieblingsgetränk.“
    „Ich bin schockiert“, sagte sie mit gespieltem Ernst. „Ich hätte gedacht, Sie trinken für Ihr Leben gern grünen Tee.“
    Er lachte, dankbar, dass sie das Thema gewechselt hatte.
    „Ich trinke gern Kaffee. Schwarz.“
    „Lassen Sie mich raten: Und so stark, dass er von allein steht.“ Beide lachten.
    „Bonnie hat Kakao für die Kinder mitgebracht. Wie wär’s damit?“, fragte Jake.
    „Gibt es auch Mini-Marshmallows?“
    „So trinken Sie Kakao am liebsten?“
    „Kann man den auch anders trinken?“, gab sie lachend zurück.
    „Wie wär’s mit einem Schuss Pfefferminzschnaps?“, schlug Jake vor.
    „Das habe ich noch nie probiert. Klingt gut. Und viel erwachsener als die Mini-Marshmallows“, gab sie zu.
    „Na dann: Auf in die Küche!“
    Im Schein der Taschenlampe gingen sie die Treppe hinunter. In der Küche füllte Jake einen Topf mit Milch und zündete den Gasherd an. Während die Milch langsam warm wurde, nahm Jake zwei Porzellanbecher und eine Flasche mit Pfefferminzschnaps aus einem Schrank.
    „Können Sie mal die Taschenlampe halten?“, bat er.
    Caro half ihm mit dem Licht. Er suchte in einem Einkaufskorb nach dem Kakaopulver. Dann drückte er Caro einen Beutel mit Mini-Marshmallows in die Hand.
    „Keine Angst, ich teile mit Ihnen.“ Als sie seinen zweifelnden Gesichtsausdruck sah, fügte sie hinzu. „Sie werden sehen, wie gut das schmeckt.“
    Er lächelte. „Vielleicht probiere ich einen oder zwei.“
    „Aber Marshmallows sind wie Chips – man nimmt niemals nur einen oder zwei“, sagte sie.
    Er musterte sie im schwachen Schein der Taschenlampe. „Sie sehen nicht so aus, als würden Sie überhaupt naschen.“
    „Geben wir uns nicht alle gelegentlich sündigen Genüssen hin?“
    Sündige Genüsse . In den letzten Monaten hatte Jake kaum einen Gedanken an Genüsse verschwendet, schon gar nicht an sündige. Dennoch hatte er in diesem Moment eine ziemlich genaue Vorstellung davon. Sein Blick fiel auf Caros volle Lippen, die so einladend aussahen.
    „Sie haben doch auch ein kleines Laster.“
    Er konnte seinen Blick nicht von ihrem Mund wenden. „Wie bitte?“
    „Ich meine den Pfefferminzschnaps“, erklärte Caro.
    Er nickte. In Gedanken beging er eine ganz andere Sünde.
    Er musste sich ablenken, also löffelte er Kakaopulver in die Becher. Caro schüttete ein paar Mini-Marshmallows hinein. Jake holte den Topf mit der heißen Milch und goss sie ein. Caro rührte um. Dann gab er einen Schuss Schnaps hinzu. Wieder rührte Caro um.
    „Wir sind ein gutes Team“, meinte sie.
    Jake runzelte die Stirn. Er gehörte zu keinem Team mehr. Er stand allein im Leben, hatte sich in die Einsamkeit zurückgezogen. Und war das nicht besser? Auf den Überraschungsbesuch seiner Familie war der Streit mit seinem Bruder gefolgt. Ich sollte allein bleiben, dachte er. Doch dann fiel sein Blick wieder auf Caro.
    „Jake?“ Sie lächelte unsicher. „Alles in Ordnung?“
    Auch wenn er den Eindruck hatte, dass in seinem Leben nichts in Ordnung war, nickte er.
    „Stellen Sie doch bitte

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