Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
Vom Netzwerk:
gegangen?“
    „Und die hätten mir geglaubt?! Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, hätten sie doch nur gesagt. Ich weiß ja nicht einmal, welchem Verbrechen genau ich zum Opfer gefallen bin. Auf dem Video ist zu sehen, wie dieser Kerl mich küsst und ich ihn zurück küsse. Er hat seine Hände überall auf mir, aber ich kann nicht sagen, ob mehr passiert ist oder nicht.“
    Leise fluchend rieb Andreas sich übers Gesicht. „Was ich immer noch nicht verstehe … warum hast du dich nicht gemeldet, als die Presse deine Schwester als die Frau in dem Video nannte?“
    „Davon habe ich überhaupt nichts mitbekommen. Sobald ich in dem Hotelzimmer aufwachte, wollte ich nur noch so schnell wie möglich weg. Hier kommt dann Brian ins Spiel … Ich habe ihn völlig aufgelöst angerufen. Wir hatten uns ein paar Jahre zuvor auf einer Veranstaltung kennengelernt und sofort einen Draht zueinander gehabt. Er war so etwas wie der Vater für mich, den ich nie gehabt habe. Ich musste nicht lange überlegen, als er vorschlug zu heiraten. Ich wollte die Stabilität, die Sicherheit.“
    Er hob ihr Kinn an, sodass sie ihn ansehen musste. „Warum hast du zugelassen, dass jeder diese haarsträubenden Lügen über dich glaubt?“
    Siennas Festigkeit begann zu bröckeln. Es war schwer, die übliche kesse Fassade aufrechtzuerhalten, wenn Andreas plötzlich so zärtlich besorgt war. „Können wir das Thema nicht fallen lassen? Das ist doch schon so lange her.“
    „Sienna, du kannst das nicht so einfach ignorieren. Du hast jeden, einschließlich mich, glauben lassen, dass du ein amoralisches geldgieriges Flittchen bist. Dabei stimmt das überhaupt nicht.“
    Sie zog ihr Kinn zurück. „Nein, amoralisch bin ich nicht, aber Geld will ich trotzdem. Das macht mich wohl zu einem geldgierigen Flittchen, oder?“
    Er starrte sie unentwegt an. „Du willst, dass man das von dir glaubt. Warum? Wozu soll es gut sein, wenn jeder dich hasst?“
    „Den Menschen fällt es leichter zu hassen als zu lieben. So ist das nun mal. Ich mache es nicht anders als andere. Vorhin zum Beispiel … ich wollte mit dir schlafen, obwohl ich dich nicht ausstehen kann.“
    Noch immer sahen seine grünbraunen Augen forschend in ihr Gesicht, bis das Herz in ihrer Brust sich überschlagen wollte. Mit einem Finger strich er ihr über die Wange, so zart, dass sie sich mit jeder Faser ihres Seins nach weiteren Berührungen sehnte. „Wenn du mich vorher vielleicht noch nicht gehasst hast, dann jetzt ganz bestimmt“, murmelte er. „Ich war grob.“
    Sie schluckte den Kloß in ihrer Kehle hinunter und hoffte, dass ihr Tonfall lässig klang. „So schlimm war es nicht. Ich hätte ja vorher etwas sagen können.“
    Er schnaubte. „Meinst du, ich hätte dir geglaubt?“
    Kurz verzog sie die Lippen zu einem spöttischen Lächeln. „Wahrscheinlich nicht.“
    „Weißt du, wie der Mann hieß?“, fragte er.
    Eine Panikwelle rollte durch sie hindurch. „Lass gut sein, Andreas. Ich will nicht, dass das alles wieder aufgewühlt wird. Giseles Hochzeit steht bevor. Es wäre ein gefundenes Fressen für die Presse. Es gibt unzählige Fotos von mir in Londoner Nachtclubs. Du weißt, was ein Anwalt der Verteidigung daraus machen würde. Ich will das einfach nur vergessen.“
    „Du kannst nicht ständig vor unangenehmen Dingen weglaufen, Sienna.“
    Sie schob ihr Kinn vor. „Ich laufe nicht weg, sondern gehe nach vorn, für mich und Gisele.“
    Er strich ihr eine Strähne hinters Ohr, so wie man es bei einem Kind machte. Aber Sienna war kein Kind mehr. Die sachte Berührung jagte einen Schauer sehr weiblichen Verlangens durch sie hindurch. Sie meinte, Andreas noch immer in sich zu fühlen, spürte den verbliebenen leichten Schmerz seines Eindringens und fragte sich, wie es sein musste, wirklich ganz von ihm in Besitz genommen zu werden … wenn die Leidenschaft die Führung übernahm und er die Kontrolle über sich verlor, ihre Körper vereint in dem Rhythmus, der so alt war wie die Zeit.
    Das Schweigen zwischen ihnen begann, erotisch zu knistern. Sienna konnte sehen, wie Andreas Augen dunkler wurden, die schwarzen Pupillen schimmerten wie unergründlich tiefe Seen. Ihr Herz pochte hart gegen ihre Rippen, ihr Magen fühlte sich an, als würde sie kopfüber in eine tiefe Schlucht stürzen, als er mit einer Fingerspitze über ihre Wange strich. Jedes Nervenende in ihr vibrierte vor Verlangen.
    Abrupt ließ er die Hand sinken, seine Miene verschloss sich. „Es ist wohl besser, wenn

Weitere Kostenlose Bücher