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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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gegeben, und insgeheim hatte er sie für ihre zähe Willenskraft bewundert. Bei jedem Zusammenprall zwischen ihnen hatte der pure Trotz in ihren Augen geblitzt. Er hatte es immer als anregend empfunden, sich mit ihr zu streiten. Es war wie ein verbales Vorspiel … ein Spiel, das sie schon seit Ewigkeiten spielten.
    Er schloss die Augen, als er daran dachte, wie sie sich in seinen Armen angefühlt hatte, wie ihre seidige Hitze ihn umschlossen hatte. Sein Körper schmerzte vor Verlangen nach ihr. Das Verlangen war nichts Neues, doch jetzt war es stärker denn je. Er hatte einen ersten Geschmack von ihr erhalten, und es war wie eine Droge, der er nicht widerstehen konnte.
    Andreas hob die Lider und sah aus dem Fenster. Der Mond schien auf die Ländereien. In sechs Monaten würde all das ihm gehören. Sienna würde ihre Abfindung bekommen, und er würde sein Eigen nennen können, was ihm zustand.
    Sie brauchte das Geld. Im Moment war sie arbeitslos, und das, was ihr verstorbener Ehemann ihr hinterlassen hatte, war nahezu aufgebraucht. Er war sich ziemlich sicher, dass diese Umstände ausreichten, um sie sechs Monate an seiner Seite zu halten. Eine sexuelle Beziehung zwischen ihnen wäre eine Art Bonus.
    Allerdings hatte er die dumpfe Ahnung, dass es sich als größere Hürde erweisen könnte, sie nach sechs Monaten gehen zu lassen, als er vermutet hätte.
    Ein Klopfen an der Tür weckte Sienna am nächsten Morgen. Sie setzte sich im Bett auf und strich sich das wirre Haar zurück. „Herein.“
    Andreas erschien in der Tür, ein Tablett mit frischen Croissants und einer Kanne dampfendem Kaffee in der Hand. „Ich dachte mir, du möchtest vielleicht Frühstück im Bett.“
    „Ist das noch so eine Chalvy-Braut-Tradition?“
    Mit einem flüchtigen Lächeln stellte er das Tablett auf ihre Knie. „Eine von vielen.“
    „So gern ich die Schlossahnen auch zufriedenstellen möchte … ich fürchte, direkt nach dem Aufwachen bekomme ich keinen Kaffee herunter. Nenn es typisch britisch, aber morgens brauche ich meinen Tee.“
    Schwungvoll nahm er die Kaffeekanne vom Tablett und verdrehte die Augen. „Das hätte ich mir eigentlich denken können. Ich bin sofort wieder zurück – mit Tee.“
    Abschätzend legte sie den Kopf schief. „Du würdest keine fünf Minuten als Diener durchhalten, Andreas. Da muss man nämlich alle Anweisungen mit Würde entgegennehmen.“
    „Du kannst mir ja Unterricht geben.“
    „Du weißt doch, dass ich absolut unfähig bin, Anweisungen zu befolgen. Ich tue immer das genaue Gegenteil von dem, was man mir sagt. Das muss ein angeborener Charakterfehler sein.“
    „Dann werde ich immer genau das Gegenteil von dem verlangen, was ich in Wahrheit will. So etwas nennt man umgekehrte Psychologie, si ?“
    „Vermutlich.“
    Nachdem Andreas gegangen war, knabberte Sienna an einem Croissant. Sie hatte eine grässliche Nacht hinter sich. Noch stundenlang hatte das Verlangen in ihr getobt, und als der Schlaf dann endlich gekommen war, hatten erotische Träume von Andreas sie geplagt. Sie drückte die Schenkel ein wenig zusammen. Noch immer konnte sie spüren, dass er in ihr gewesen war, und prompt stob ein Schwarm Schmetterlinge in ihrem Magen auf.
    Die Tür ging wieder auf, Andreas kam mit der Kanne Tee zurück und verbeugte sich vor ihr. „Ihr Tee, Madame.“
    „Viel zu unterwürfig.“ Sienna lächelte. „Jeder Arbeitgeber würde dich sofort verdächtigen, dass du das Tafelsilber stiehlst.“
    Seine Augen blitzten auf, als er eine Tasse für sie einschenkte. „Vielleicht habe ich ja tatsächlich Hintergedanken.“
    Sienna nahm die Tasse auf und schnupperte genüsslich. „Ich nehme an, dieses Frühstück im Bett ist eher dem schlechten Gewissen denn der Tradition zuzuschreiben, oder?“
    „Wie sollte ich mich nicht schuldig fühlen? Den Großteil der Nacht bin ich auf und ab getigert und habe mir Gedanken über das gemacht, was passiert ist.“
    Sie starrte dem aufsteigenden Dampf nach. „Du bauschst das alles unnötig auf. Vergessen wir es einfach.“
    Er strich ihr eine Strähne aus der Stirn. „Sieh mich an, Sienna.“
    Sie richtete die Augen erst auf ihn, nachdem sie tief Luft geholt hatte. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch flatterten wieder auf, ihr Herz machte einen Hüpfer. Er war glatt rasiert, roch frisch geduscht, trotzdem sah er müde aus, so als hätte er nur wenig geschlafen. Hatte das Verlangen auch ihn stundenlang gequält und ihn keinen Schlaf finden lassen? Hatte er sich

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