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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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schon einmal von Hani und Kelt Crysander-Gillen gehört?“
    Der plötzliche Themenwechsel verwirrte sie kurz. „Gehört schon“, sagte sie zurückhaltend. „Er ist so eine Art Royal von einer Mittelmeerinsel, nicht wahr?“
    „Nein, sie ist eine Art Royal von einer Insel im Indischen Ozean“, sagte er mit nachsichtigem Lächeln. „Kelt ist ein echter Royal aus einem der Balkanländer, doch er legt keinen Wert auf seinen Titel. Sie leben auf Kelts Gut im Süden von hier. Ihn kannte ich schon als Kind. Beide sind sehr angenehm im Umgang und ausgesprochen normale Menschen.“
    „Außer, dass sie Royals sind“, sagte sie schnippisch.
    „Keine Angst, sie erwarten keinen Hofknicks von dir.“
    Auf ihr gequältes Lächeln hin fuhr er fort: „Vor meinem Freund Patrick, dem Werkstattbetreiber, der deinen Wagen gerichtet hat, hattest du nicht solche Scheu. Ich wähle meine Freunde nicht nach Titeln aus. Man kann mir ja vieles nachsagen, aber ein Snob bin ich sicher nicht.“
    „Ich weiß, dass du kein Snob bist“, lenkte sie sofort ein. Sie konnte ihm schlecht beichten, dass sie einen persönlichen Kampf mit sich selbst ausfocht. Sie wollte nicht zu tief in sein Leben hineingezogen werden, und ein so naher Umgang mit seinen Freunden würde ihr Abkommen zu persönlich werden lassen.
    Sein einfühlsamer Blick wärmte sie. „Ich rufe sie an, vielleicht haben sie Zeit, kurzfristig zu einem Dinner zu kommen.“
    Höflich sagte Marisa: „Das wäre wunderbar. Soll ich die Gastgeberin spielen?“
    „Selbstverständlich, ja.“ Er musterte sie und spürte Erregung, als er im Geist die weichen Konturen ihres Mundes nachzeichnete.
    Bald würden sie miteinander ins Bett gehen. Das würde jeden Zweifel ihrerseits im Keim ersticken, wenn er sie auf die schönstmögliche Art und Weise zu seiner Frau machen würde. Sie hatte der Verlobung zugestimmt, um Keir zu beschützen, aber sie hatte die Anziehungskraft zwischen ihnen beiden nicht geleugnet.
    Manchmal befürchtete Rafe, als Zyniker zur Welt gekommen zu sein. Wenn es so sein sollte, war dieser Charakterzug durch die Flucht seiner Mutter sicher verstärkt worden. Er hatte einfach seine Zweifel, dass wahre Liebe tatsächlich existierte. Liebe, so definierte er es, war ein zeitweiliger Wahn, dem er mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals anheimfallen würde.
    Verlangen und Freundschaft – daran glaubte er. Beides empfand er für Marisa. Außerdem respektierte er das Schutzbedürfnis für ihren Sohn; möglicherweise war der Grund dafür sogar seine eigene Mutter, die ihn für zehn Millionen Dollar verraten hatte.
    Mit einer nüchternen Feststellung unterbrach sie seine Gedanken. „Du wirkst auf mich wie ein Löwe, der eine Antilope beäugt. Der Löwe weiß genau, dass sein Opfer keine Chance hat, zu entfliehen. Das macht mich nervös.“
    Rafe warf den Kopf zurück und lachte laut auf. Selbstverständlich würde er ihr nicht auf die Nase binden, dass sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
    „Ich denke nicht in den Kategorien von Jäger und Opfer“, erklärte er. „Und bestimmt nicht daran, jemanden zu töten. Um ehrlich zu sein, hege ich momentan ziemlich lustvolle Gedanken.“
    Marisa wurde puterrot. Und trotzdem begann sie forsch: „Warum tust du dann nichts …?“ Peinlich berührt schluckte sie den Rest hinunter.
    Trotzdem konnte sie den Blick nicht von ihm abwenden. Er verspürte die gleiche Flamme der Leidenschaft, die auch in ihr erwacht war, das sah sie an seiner Miene.
    Feuer kann zerstören, erinnerte sie sich und versuchte, gleichmäßig zu atmen. Doch ein Brand schafft auch Platz für neues Leben.
    Falls sie jetzt die falsche Entscheidung traf, könnte sie es für den Rest ihres Lebens bereuen.
    Wenn sie nur wüsste, was zum Teufel die falsche Entscheidung war …
    Jedenfalls war es eine Entscheidung, die sie allein treffen musste. Sie musste ihren ganzen Mut und ihre ganze Kraft zusammennehmen, um ihrem Herzen zu folgen. Scheu nickte sie.
    Rafe trat auf sie zu und sah sie an. Diesmal konnte sie in seinen Augen nicht den geringsten Anflug von Provokation entdecken.
    „Marisa?“ Er sprach ihren Namen sehr zärtlich aus, machte aber keinen Versuch, sie in den Arm zu nehmen.
    Warum rührte er sie nicht an? Sie holte tief Luft. „Ja?“
    „Sag ja.“ Er klang ungeduldig, fast barsch. Als sie nickte, umfasste er ihr Kinn. „ Sag es. Aber nur, wenn es von innen heraus kommt.“
    Plötzlich fühlte sich all das richtig an. Er begehrte sie, und sie begehrte

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