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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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Zukunft von mir und Ihrer Tochter fern.“
    Zara sah zu, wie ihr Vater zum Lift eilte und fluchtartig verschwand. Als er weg war, verpuffte der größte Teil ihrer Anspannung. „Wie in aller Welt hast du es geschafft, ihn hierher zu kriegen?“
    „Ich habe ihm gedroht“, gab er ohne Umschweife zu. „Er hat furchtbare Angst davor, sich den juristischen und gesellschaftlichen Konsequenzen seines Verhaltens stellen zu müssen. Es wundert mich, dass du diese Furcht nie gegen ihn verwendet hast.“
    Zara senkte den Blick. Sie dachte daran, wie sie als Zehnjährige als hinterhältige Lügnerin gebrandmarkt worden war, als sie versucht hatte, die Polizei auf die Gewalttätigkeiten ihres Vaters aufmerksam zu machen.
    „Er hat dich schon früher geschlagen, nicht wahr?“, fragte Vitale düster.
    „Es war das erste Mal, seit ich erwachsen bin“, gestand sie widerwillig. „Ich glaube, er kann nichts dafür. Er braucht professionelle Hilfe, ein Antiaggressionstraining, aber davon will er nichts wissen. Er würde nicht einmal zugeben, dass er ein Problem hat.“
    „Schlägt er deine Mutter?“
    Zara schaute ihm in die Augen, wandte dann jedoch den Blick ab, als sie seine Verachtung sah. „Sie tut nichts dagegen, will nicht mal darüber reden. Trotzdem bin ich froh, dass du ihn nicht geschlagen hast.“
    „Ich hätte ihm liebend gern die Zähne eingeschlagen“, gestand er mit solcher Unverblümtheit, dass sie ein wenig schauderte. „Aber das hätte niemandem geholfen. Häusliche Gewalt ist für manche Männer wie eine Sucht. Im Fall deines Vaters glaube ich allerdings, dass die Drohung, seine Gewalttätigkeit öffentlich bekannt zu machen, ihn dazu bringen wird, sich in professionelle Behandlung zu begeben.“
    „Hast du ihn wegen deiner Schwester konfrontiert? Wegen der Ereignisse in der Nacht, als sie ertrank?“, presste sie hervor.
    Sein Blick wirkte bitter. „Nein, es war nicht der richtige Moment, um nach Antworten zu verlangen. Ich habe mir mehr Sorgen um dich gemacht.“
    Vitale wandte sich ab. Das Echo seiner letzten Worte klang noch laut in seinem Kopf. Er war ja selbst erstaunt über seine Zurückhaltung. Wie konnte es nur sein, dass er sich mehr Gedanken um Zara gemacht hatte als um seine Rache? Also gut, sie trug sein Kind in sich, aber er hatte sein halbes Leben darauf gewartet, Monty Blake konfrontieren zu können. Nur um schließlich festzustellen, dass der Mann ein wenig befriedigendes Angriffsziel war. Loredanas ehemaliger Liebhaber war ein schwacher Mann, der sich von einer stärkeren Person und potenzieller gesellschaftlicher Ächtung leicht einschüchtern ließ.
    Auch Zara wunderte sich, dass Vitale trotz seines großen Rachedurstes nichts gesagt hatte. „War ihm klar, wer du bist? Hat er deinen Namen erkannt?“
    „Nein, Loredana und ich hatten unterschiedliche Nachnamen. Sie hieß Barigo.“ Sein Gesichtsausdruck wirkte jetzt sehr verschlossen. Offensichtlich hatte sie einen wunden Punkt berührt. Mit einiger Verspätung kam ihr zu Bewusstsein, dass Vitale auch ein paar Familiengeheimnisse hütete.
    „Warum in aller Welt hast du ihm gesagt, wir würden heiraten?“
    Er legte den Kopf zurück und schaute sie eindringlich an. „Wenn du erst mal all deine Möglichkeiten abwägst, wirst du feststellen, dass du nichts zu verlieren hast. Im Gegenteil. Mich zu heiraten, würde dir nur Vorteile bringen …“
    „Ach ja?“, unterbrach sie ihn. „Ich habe dir doch bereits gesagt, was ich davon halte.“
    „Geh das Wagnis mit mir ein.“
    Sie presste die Lippen zusammen. „Ich gehe keine Wagnisse ein …“
    „Aber ich. Deshalb bin ich der Direktor einer großen Investment-Bank“, entgegnete er voller Selbstsicherheit. „Um unseres Kindes willen solltest du unserer Ehe eine Chance geben. Wenn es nicht funktioniert, können wir uns scheiden lassen. Aber dann wissen wir zumindest, dass wir es versucht haben.“
    Sein Einwand machte sie im ersten Moment sprachlos. Um unseres Kindes willen  – vier kleine Worte, die ein völlig neues Licht auf ihn warfen. Genauso wie die Tatsache, dass er sie gegen ihren Vater verteidigt hatte. Allmählich änderte sie ihre Meinung über Vitale. Er war bereit, die Bedürfnisse ihres Kindes an die erste Stelle zu setzen. Dafür achtete sie ihn, und wenn sie ganz ehrlich war, dann würde sie ihr Baby auch viel lieber zu zweit aufziehen.
    „Wenn wir heiraten und dann scheitern, wäre das für alle Beteiligten sehr schlimm.“
    „Ich fände es wesentlich

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