Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
Vom Netzwerk:
wahrscheinlich vergessen. „Mein Fehler. Auf jeden Fall ist er bei mir eingezogen, nicht umgekehrt. Und nur damit Sie Bescheid wissen: Ich habe mich noch nie von einem Mann aushalten lassen, und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern.“
    Ihre Augen blitzten wütend, aber sie sprach gedämpft, um das Baby nicht zu erschrecken, und streichelte ihm dabei die ganze Zeit über den Rücken. Karim beobachtete diese sich langsam auf und ab bewegende Hand. Eine Hand, die zu trösten verstand … ein Kind … ein wildes Tier.
    Einen Mann.
    Spontan streckte er die Hand aus, um seinerseits das Baby zu berühren. Dabei streiften seine Finger aus Versehen ihre Brust.
    Rachel stockte der Atem. Ihre Blicke trafen sich, und sie spürte, dass sie rot wurde.
    „Er ist eingeschlafen“, sagte Karim leise.
    „Ja.“ Sie schluckte schwer. „Ich … ich wickle ihn nur rasch im Schlafzimmer und lege ihn dann hin.“
    „Tun Sie das.“
    Er blickte ihr nach. Sie entfernte sich mit der Würde einer Königin, den Kopf hoch erhoben, das Kreuz durchgedrückt. Er hätte am liebsten laut gelacht. Was für eine Schmierenkomödie! Aber dumm war sie nicht, und deshalb würde sie sich bestimmt ganz genau überlegen, wie sie den größten Profit aus der Sache schlagen konnte. Sie war … was auch immer. Eine Tänzerin. Eine Stripperin. Jedenfalls hatte sie kein Geld. Oder zumindest fast kein Geld.
    Und er war ein Prinz.
    Natürlich war es keine Frage, wer einen Rechtsstreit gewinnen würde, falls es jemals dazu kommen sollte. Auch wenn nicht davon auszugehen war, dass Rachel Donnelly das Kind kampflos aufgeben würde. Wohlwollend betrachtet könnte man sagen, dass sie sich so verhielt, weil ihr der Junge etwas bedeutete, aber Karim war ihr gegenüber nicht wohlwollend. Er fühlte sich getäuscht. Von Rami. Und von einer Frau, die versuchte, ihm die liebende Mutter vorzuspielen.
    Aber er durfte auf keinen Fall zulassen, dass das Kind seines verstorbenen Bruders in einem Sündenpfuhl aufwuchs, großgezogen von einer Frau, die man allenfalls als Tänzerin bezeichnen konnte.
    Bei ihm würde der Junge – Ethan – bestens aufgehoben sein, er würde mit allen Privilegien aufwachsen, die ihm aufgrund seiner Herkunft zustanden. Nur auf eine Mutter würde er verzichten müssen, aber Rami hatte schließlich auch keine richtige Mutter gehabt. Und er selbst ebenfalls nicht, aber das hatte ihm nicht geschadet.
    Karim schaute auf die geschlossene Schlafzimmertür und runzelte die Stirn. Was trieb sie bloß so lange da drin? Eine Windel zu wechseln konnte doch nicht so kompliziert sein. Wie lange wollte sie ihn noch hier warten lassen? Verdammt, er vertrödelte wertvolle Zeit!
    Karim ging zu der geschlossenen Tür und klopfte ungeduldig. „Miss Donnelly?“
    Nichts.
    „Miss Donnelly, hören Sie, ich kann nicht ewig warten!“
    Immer noch nichts. Himmel, gab es hier womöglich noch einen anderen Ausgang? Eine Feuertreppe? Karim riss die Tür auf.
    Die Möblierung war armselig. Eine Kommode. Ein Stuhl. Ein Kinderbett, in dem das Baby lag und friedlich schlief.
    Und ein Erwachsenenbett. Schmal. Jungfräulich weißes Bettzeug. Der einzige Farbtupfer war ein kleines Häufchen in der Mitte, das aus dem winzigen Oberteil ihres Kostüms, dem Tanga und den schwarzen Netzstrümpfen bestand.
    Sein Magen zog sich zusammen. Sein Blick flog zu einer halboffenen Tür, aus der Dampfschwaden drangen. Er hörte Wasser rauschen, oder war es das Blut in seinen Ohren?
    Verschwinde sofort von hier, befahl eine innere Stimme. Sie ist unter der Dusche. Du hast hier nichts verloren.
    Er machte einen Schritt vorwärts. Und noch einen.
    Oh Gott.
    Er sah das Bad, sein Blick fiel direkt auf die kleine Duschkabine. Die Plexiglaswände waren beschlagen, aber er konnte die Donnelly dahinter erkennen. So wie Matisse oder Degas sie gemalt hätten … verwischte Umrisse, das hübsche Gesicht nur angedeutet, der schöne Körper in Bewegung.
    Sie drehte das Wasser ab.
    Mach, dass du rauskommst, befahl er sich wieder, aber seine Füße waren wie mit Bleigewichten beschwert.
    Sie schob die Tür der Duschkabine auf. Jetzt hatte er sie direkt vor sich. Splitternackt. Das Haar fiel ihr tropfnass über die Schultern, verdeckte dabei nahezu vollständig die gerundete Perfektion ihrer Brüste. Ihre Taille war so schmal, dass er sie mit beiden Händen umspannen könnte, ihre Hüften waren sanft geschwungen, die Beine so lang, dass er sich unwillkürlich auszumalen begann, wie es sich anfühlen

Weitere Kostenlose Bücher