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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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Antwort hob er sie kurzentschlossen hoch und trug sie die Gangway hinauf. Sie zappelte wütend in seinen Armen und protestierte: „Was fällt Ihnen ein? Ich kann allein laufen!“
    „Wie man eben sehen konnte.“
    Pilot und Kopilot – wie sie vermutete – standen stramm, als sie an ihnen vorbeikamen. Rachel spürte, dass sie rot wurde. Gut möglich, dass die Crew des Scheichs an derartige Vorkommnisse gewöhnt war, aber für sie war es definitiv etwas Neues.
    „Ich will so schnell wie möglich los“, informierte der Scheich die Männer.“
    „Jawohl, Sir.“
    Einer der beiden kümmerte sich um das Gepäck, während der andere im Cockpit verschwand.
    „Sie können mich jetzt runterlassen“, sagte Rachel schroff, nachdem sie den Innenraum des Flugzeugs betreten hatten, der von der Atmosphäre her eher an einen geschmackvoll eingerichteten Salon erinnerte.
    „Kann ich?“
    „Lassen. Sie. Mich. Runter!“, wiederholte sie mit Nachdruck.
    Seine Mundwinkel zuckten. „Ich bin nicht taub.“
    „Dann tun Sie, was ich sage, verdammt!“
    „Ihre Ausdrucksweise ist aber nicht sehr damenhaft.“
    „Ich bin auch keine Dame. Und ich will, dass Sie mich auf der Stelle …“
    Als sich das Flugzeug in Bewegung setzte, schloss er seine Arme fester um sie. „Ich weiß genau was Sie wollen“, brummte er und beugte den Kopf, um sie zu küssen.
    Dabei fragte er sich, ob er jetzt komplett den Verstand verloren hatte. Es war falsch. Es war reiner Wahnsinn. Und doch wollte er es, wollte er sie …
    Aber Rachel wollte nicht. Sie setzte sich so vehement zur Wehr, dass er sofort von ihr abließ. Sie sprang auf die Füße.
    „Wagen Sie es nicht“, fauchte sie. „Wagen Sie es nie wieder, mich anzufassen, Sie … Sie unverschämter Dreckskerl! Ignorieren Sie denn immer die wahren Gefühle anderer Menschen?“
    Karim war froh, dass sie seine Antwort nicht abwartete, sondern sofort zu dem Platz ging, der am weitesten von ihm entfernt lag. Hat sie recht? fragte er sich plötzlich selbst. Habe ich die Hilferufe meines Bruders ignoriert?
    Aber für seinen Bruder konnte er nichts mehr tun. Für Ramis Sohn jedoch schon. Und für Ramis Frau konnte er auch etwas tun.
    Er würde sie nie wieder anfassen. Nie wieder. Karim lehnte seinen Kopf an die Fensterscheibe des Flugzeugs und blickte auf die bunten Lichter der Stadt, die mit steigender Höhe zu einem bloßen Flirren verschwammen.

6. KAPITEL
    Rachel zitterte vor Wut. Was erlaubte sich dieser Mensch? Schlimm genug, dass er sich in ihr Leben drängte und die Kontrolle übernahm. Aber dass er sie auch noch behandelte, als ob sie … als ob sie ein Gegenstand wäre! Am liebsten hätte sie es ihm ins Gesicht gesagt: „Lieber hätte ich auf der Straße gelebt, als mit deinem schrecklichen Bruder zu schlafen!“
    Doch das durfte sie nicht. Sie musste dieses Versteckspiel fortsetzen, weil es um Ethan ging.
    Okay. Sie musste sich beruhigen. Tief durchatmen … langsam ausatmen. Wieder tief Atem holen …
    „Verdammt!“, murmelte sie in sich hinein. Sie konnte sich einfach nicht beruhigen. Was fiel diesem Kerl ein? Zuerst in ihrem Bad und dann gleich noch einmal hier im Flugzeug? Natürlich hatte sie sich gewehrt, aber …
    Na los, Rachel. Sei ehrlich. Wenigstens dir selbst gegenüber. Also gut, zugegeben. So energisch hatte sie sich auch wieder nicht gewehrt, sondern in ihrem Bad hatte sie seinen Kuss sogar erwidert.
    Das war die niederschmetternde Wahrheit.
    Dabei war er in ihren Augen so erbärmlich, wie es ein Mann nur sein konnte. Weil er viel zu reich war, viel zu gut aussehend, viel zu eingebildet. Verdammt, er war ein Mann, das allein reichte schon, oder nicht? Trotzdem musste sie zugeben, dass sich ihr Gehirn bei seinem Kuss innerhalb von Sekunden in Mus verwandelt hatte. Wie war das möglich?
    Natürlich sah er gut aus. Und sexy war er auch. Aber was hatte das mit ihr zu tun? Wo sie sich doch überhaupt nicht für sexy Männer interessierte? Genauso wenig wie für Sex.
    Sie interessierte sich für gar nichts, was ihr Leben gefährden könnte.
    Das Leben, für das sie sich am Morgen ihres siebzehnten Geburtstags entschieden hatte, als sie in einem harten Bett in einem billigen Zimmer in Pocatello, Idaho, aufgewacht war. Neben ihr hatte die sechzehnjährige Suki geschlafen, mit offenem Mund, nach Bier stinkend.
    „Mama?“, hatte Rachel gefragt, und noch heute spürte sie die düstere Vorahnung, die sie im selben Moment beschlichen hatte. Sie hatte sich aufgesetzt, die dünne

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