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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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Verlust entschädigen wollte, nicht widerstehen können. Dafür war ihr Schweigen der erste Beweis. Deshalb wartete er geduldig, bis sie endlich diese Tränen weggeblinzelt hatte, die ihr in den Augen standen.
    „Warum tun Sie mir das an?“
    Ihre Stimme war so dünn, dass sie kaum trug. Das machte ihm fast ein schlechtes Gewissen … bis ihm sein toter Bruder einfiel. „Es geht hier nicht um Sie“, gab er nicht unfreundlich zurück. „Es geht um Rami.“
    Rachel schüttelte den Kopf. „Das glaube ich kaum.“
    Karim kniff die Augen zusammen. „Was glauben Sie denn?“
    „Dass Sie sich selbst etwas vormachen.“
    „Ich weiß nicht, wovon Sie reden.“
    „Ich rede davon, dass Sie wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen haben, weil Sie sich nicht genug um Ihren Bruder gekümmert haben, Hoheit.“ Ihre Stimme wurde fester, während sie trotzig die Arme vor der Brust verschränkte. „Sie machen sich Vorwürfe …“
    Sie keuchte, als er trotz der Sicherheitsgurte die Hände nach ihr ausstreckte, um sie an den Schultern zu packen und wütend zu sich heranzuziehen.
    „Sie wissen doch gar nichts von mir, und von meinem Bruder kannten Sie auch nur das, was er Ihnen im Bett von sich gezeigt hat.“
    „Ich weiß zumindest, dass Sie kein Herz haben. Sonst könnten Sie mir das gar nicht antun und Ethan auch nicht …“
    „Mir geht es darum, meinem Bruder ein ehrendes Andenken zu bewahren. Und um die Ehre unserer Familie, obwohl Rami mit dieser Art Ehre leider gar nichts anzufangen wusste.“ Seine Finger gruben sich in ihre Schultern. Dann sagte er etwas, was sie nicht verstand, und stieß sie weg. „Entweder Sie sind mit einem Test einverstanden, oder wir sehen uns vor Gericht wieder“, drohte er ihr, während er den Wagen startete. „Sie haben die Wahl.“
    Sie hielten vor der Sicherheitsschranke an. Nachdem Karim seinen Ausweis vorgezeigt hatte, winkte der Wachmann sie durch. Rachel wartete, bis er eingeparkt hatte, dann drehte sie sich wieder zu ihm um. „Nur damit wir uns nicht falsch verstehen.“ Ihre Stimme bebte heftig. Sie räusperte sich und setzte sich aufrechter hin. „Da in meiner Wohnung … im Bad … Sie erinnern sich, als … als ich scheinbar aufhörte, mich zu wehren?“
    „Ich erinnere mich nicht“, sagte er kalt. „Sollte ich?“
    Sie spürte ihr Gesicht heiß werden, aber sie wusste, dass sie ihre Worte nicht zurücknehmen konnte. „Ja. Dann würde Ihnen nämlich wieder einfallen, dass ich mein Knie bereits angewinkelt hatte und zugestoßen hätte, wenn Sie mich nicht kurz darauf losgelassen hätten.“
    Er nickte mit undurchdringlichem Gesicht. „Schön. Ich werde mich beim nächsten Mal vorsehen.“
    Rachel schnappte vor Empörung nach Luft. Machte er sich lustig über sie? Sie versuchte nicht, es herauszufinden, sondern ließ wortlos ihren Sicherheitsgurt aufschnappen, stieg aus und holte Ethan aus seinem Babysitz. Karim griff nach ihrem Koffer und der Windeltasche, dann umfasste er mit seiner anderen Hand entschieden ihren Ellbogen und begann auf ein silbernes Flugzeug zuzugehen, auf dessen Rumpf ein schwarzer Falke prangte. Oben an der Gangway wartete bereits die Besatzung, die aus zwei Männern und einer Frau bestand.
    „Meine Crew“, sagte Karim.
    Seine Crew. Sein Flugzeug. Sein Leben.
    Die blitzartige Erkenntnis dessen, was da gerade ablief, traf Rachel mit voller Wucht. Sie stolperte und wäre fast mit Ethan gefallen, wenn Karim nicht geistesgegenwärtig ihre Sachen abgestellt und ihr einen Arm um die Taille gelegt hätte.
    „Verdammt, passen Sie doch auf“, brummte er ungehalten.
    Die Flugbegleiterin kam herbeigeeilt und streckte die Hand nach dem Gepäck aus, doch Karim schüttelte den Kopf. „Nehmen Sie das Kind.“
    Rachel versuchte sich loszureißen, aber die Frau lächelte beruhigend. „Es wird ihm gefallen bei mir, Ma’am, ich nehme ihn mit in die Bordküche. Dort ist alles für ihn vorbereitet. Ich habe Windeln, eine kleine Tragetasche, Essen …“
    Rachel stutzte. „Ach ja?“
    „Ja“, bestätigte Karim schroff. „Na los, machen Sie schon. Geben Sie Moira den Jungen, oder wollen Sie ihn noch einmal fast fallenlassen?“
    Rachel war so überrascht, dass sie tat, was er sagte, dann starrte sie den Scheich an. „Wann haben Sie diese Vorbereitungen getroffen?“
    „Im Auto vor Ihrem Haus hatte ich jede Menge Zeit zum Telefonieren.“
    „Aha, dann sind Sie also ein Hellseher und wussten schon vorher, wie sich die Dinge entwickeln, richtig?“
    Statt einer

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