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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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ihr lang über die Schultern fiel.
    Karim kannte Frauen, die sich in aufreizende Dessous aus Seide und Spitze hüllten, dafür gemacht, die Leidenschaft anzufachen … Und doch hatte er bei ihnen nie dieselbe Wirkung verspürt wie beim Anblick von Rachels hochgeschlossenen, bodenlangen Nachthemden. Er wollte neben ihr in die Knie gehen und sie zu sich herunterziehen, um sie zu küssen und zu streicheln, bis sie stöhnte vor Verlangen.
    Das Baby. Konzentrier dich auf das Baby.
    Ethan lag putzmunter in seinem Bettchen und strampelte wie ein Weltmeister. Als er Karim sah, grinste er leutselig. Karim grinste zurück und flüsterte: „He, Freund.“ Dabei machte er noch einen Schritt auf das Bett zu. Als er irgendetwas unter seinem Schuh spürte, bückte er sich und sah, dass ein Stift und ein Notizblock auf dem Boden lagen. Er hob beides auf, warf einen Blick auf die beschriebene Seite. Rachel hatte eine To-Do-Liste erstellt, aber Karim verbot sich zu lesen, was sie aufgeschrieben hatte.
    Es ging ihn nichts an, doch er konnte sehen, dass es um Ethan ging. Sofort spürte Karim einen Anflug von schlechtem Gewissen. Was lächerlich war. Er hatte keinen Grund für Gewissensbisse. Das Baby war der Sohn eines Prinzen. Er schuldete es dem Andenken seines Bruders, seinem Vater und seinem Volk, das Kind wie einen Prinzen aufziehen zu lassen.
    „Gaga?“, fragte Ethan.
    „Genau, gaga.“ Karim nickte. Dann legte er Block und Stift auf einem Tisch ab, holte das Baby aus seinem Bettchen und verließ mit ihm auf Zehenspitzen das Zimmer.
    Kurz vor Morgengrauen schrak Rachel aus dem Schlaf auf. Ein Geräusch irgendwo in den Tiefen des großen Penthouses hatte sie geweckt. Gähnend reckte sie sich. Das wurde anscheinend langsam zur Gewohnheit, hier in dem großen Sessel einzuschlafen. Es war richtig gemütlich, und wenn sie aufwachte, fühlte sie sich herrlich erfrischt …
    „Ethan?“
    Rachel reckte den Hals und sah, dass das Kinderbett leer war. Sie sprang auf. Hatte sie so tief geschlafen, dass sie überhört hatte, wie der Kleine geweint hatte? Sie ermahnte sich zur Ruhe. Ethan ging es gut. Wahrscheinlich hatte Roberta ihn gehört und zu sich geholt. Barfuß verließ sie die Suite, tappte über den Flur, die Treppe hinunter, durch die dunklen Räume.
    Sie folgte dem schwachen Lichtstrahl ins Wohnzimmer, wo ihre Suche endete, weil sie auf ihren kleinen Jungen und seinen Entführer stieß.
    Rachels Hals fühlte sich plötzlich an wie zugeschnürt. Der Raum war geprägt vom Reichtum und Lebensstil seines Bewohners. Weiße Wände. Weiße Möbel, die durch ein paar wenige schwarze Farbtupfer noch weißer wirkten. Ein weltläufiges Ambiente für einen weltläufigen Mann. Ein Mann, der lang ausgestreckt auf einem der weißen Sofas lag, ohne Schuhe, Sakko und Krawatte, dafür mit Ethan, der friedlich in seinem Arm schlummerte. Das Baby nuckelte traumverloren an der weißen Hemdbrust, auf der es bereits einen feuchten Fleck hinterlassen hatte. Karim fuhr ihm im Schlaf mit einer großen Hand über den Rücken, was Ethan veranlasste, sich noch enger an ihn zu kuscheln.
    Irgendetwas Heißes, Gefährliches bohrte sich in Rachels Herz und machte es ganz weit. Nein. Nein, sie würde sich diesen Anblick nicht unter die Haut gehen lassen. Weil sie es besser wusste. Männer wie er waren für Frauen eine große Gefahr.
    Sie musste einen Laut von sich gegeben haben, weil Karim die Augen aufschlug und sie verschlafen anschaute.
    „Ethan hat geweint, deshalb habe ich ihn mit nach unten genommen.“ Er schwieg einen Moment. Warum starrte sie ihn so an? Karim räusperte sich, er hatte Herzklopfen. Wie schön sie war. Dieser weiche rosarote Mund. Das schlafzerzauste Haar. Und alles andere … Ihre Brüste, die sich schwach unter dem dünnen Baumwollstoff ihres Nachthemds abzeichneten. Die langen Beine, deren Konturen unter dem weichen Stoff ebenfalls sichtbar waren. Nur das Kind hielt ihn von einer Verrücktheit ab.
    „Ich werde …“ Wieder räusperte er sich. „Ich bringe ihn nach oben.“
    „Danke, dass du dich gekümmert hast.“
    Karim lächelte. „Er ist ein lieber Junge.“
    „Ja. Ja, das ist er.“ Sie schluckte schwer. „Gib her, ich nehme ihn.“
    „Besser nicht, sonst wacht er auf.“
    Sie nickte. Karim stand auf, und sie folgte ihm nach oben in ihre Suite. Im Kinderzimmer beobachtete sie, wie er sich über das Kinderbett beugte und das immer noch schlafende Baby behutsam hinlegte. Dann zog er die dünne Decke vom Fußende hoch und

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