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Julia Extra Band 363

Julia Extra Band 363

Titel: Julia Extra Band 363 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Fiona McArthur , Rebecca Winters
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unangebracht.“
    „Schauen wir nach Ben. Vielleicht ist er schon aufgewacht“, meinte Kristie tonlos.
    Die Krankenschwester, die neben Bens Bett stand, lächelte ihnen zu. „Der kleine Mann ist schon hellwach und wartet ganz ungeduldig auf Mummy und Daddy.“
    „Ich bin nicht der Vater“, verbesserte sie Radford.
    „Ach so, nun, wer auch immer Sie sind, ich bin sicher, Ben freut sich sehr, Sie zu sehen“, antwortete die Krankenschwester fröhlich. „Es geht ihm gut.“
    Radford lächelte, als Kristie ihrem Sohn einen dicken Kuss gab. Es war ein Bild voller Zärtlichkeit. Nachdem die Krankenschwester gegangen war, ließ er Kristie einige Augenblicke mit Ben allein und musterte die Geräte. Das Etikett auf dem Blutbeutel stach ihm ins Auge. Erstaunlich: 0 negativ. Eine äußerst seltene Blutgruppe. Er selbst hatte auch 0 negativ und wusste, dass beide Eltern rhesusnegativ sein mussten, um ein Kind mit der Blutgruppe 0 negativ zu zeugen. Er blickte zu Kristie. „Du musst auch eine recht seltene Blutgruppe haben. Noch eine Gemeinsamkeit.“
    Kristie schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Ben zu.
    Radford runzelte die Stirn. Irgendetwas stimmte hier nicht. „Was meinst du?“
    Als sie ihn diesmal ansah, bemerkte er den gequälten Ausdruck in ihren Augen und ihren schuldbewussten Blick, den er zuerst nicht deuten konnte. Dann musterte er Ben – und begriff, was ihm längst hätte klar sein müssen. Er erkannte Tarah in Ben, nicht Kristie.
    Konnte es wirklich sein, dass er Tarahs Kind war und Kristie ihn nach dem Tod ihrer Schwester adoptiert hatte? Und falls dem so war, wer war dann der Vater? War Ben am Ende sein Sohn? Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Nein, unmöglich, es musste jemand anders sein. Tarah war nicht schwanger gewesen, als sie auseinandergingen. Aber die Blutgruppen! Es musste sich schon um einen großen Zufall handeln … Und zeitlich würde es auch passen. Vielleicht hatte Tarah doch ein Kind erwartet und ihm nur nichts davon gesagt. Kristies geplagter Gesichtsausdruck sprach auf einmal Bände.
    Radford wartete, bis Ben eingeschlafen war. Dann führte er Kristie auf den Flur hinaus. „Wir beide müssen reden“, verkündete er ernst. „Ben ist mein Sohn, nicht wahr?“
    Kristie wandte den Blick ab, also nahm er sie bei den Schultern und zwang sie, ihn anzusehen. „Ist er mein Sohn oder nicht?“
    Sie nickte widerstrebend.
    Nun, da sich sein Verdacht bestätigt hatte, spürte Radford einen schmerzhaften Stich im Bauch, aber auch ein unleugbares Glücksgefühl. „Mein Sohn!“, stieß er heiser hervor. „Und du hast mir nie etwas davon gesagt. Warum um alles in der Welt, warum?“
    Er war bitter enttäuscht. Sie hatte sein Vertrauen total zerstört. Zuerst hatte ihn Tarah im Stich gelassen, und jetzt Kristie. Was hatte sie sich davon erhofft? Ihre Beweggründe waren ihm ein vollkommenes Rätsel. Sie hatte nicht einmal durchblicken lassen, dass sie wusste, wer er war.
    Und wieso das alles?
    Weil sie Ben nicht teilen wollte, war es das? War sie etwa genauso besitzergreifend wie Tarah? Seine Ex hatte es nicht ausstehen können, wenn er eine andere Frau auch nur ansah. Radford fühlte sich vollkommen zerschmettert.
    „Warum, Kristie?“
    „Weil Ben nun mir gehört“, stieß Kristie hervor. „Ich habe ihn adoptiert.“ Radford hatte sie noch nie so aufgebracht erlebt.
    „Wie kannst du das sagen? Er ist auch mein Sohn, und ich denke, das Gericht wird mir zustimmen.“ Er wollte Ben – er würde um ihn kämpfen. Dieser plötzliche Eifer überraschte ihn. Noch vor kurzer Zeit hatte er sich überhaupt nichts aus Kindern gemacht. Aber Ben war sein eigen Fleisch und Blut, er gehörte zu ihm.
    „Das Gericht hat mich Ben adoptieren lassen“, erklärte Kristie. „Er gehört zu mir, seit er ein paar Stunden alt ist. Also wenn du denkst, dass du …“
    „Was meinst du, ein paar Stunden?“, unterbrach sie Radford alarmiert.
    „Tarah ist kurz nach seiner Geburt gestorben. Sie hat ihn nicht einmal im Arm halten können. Er gehört mir, und ich werde dafür sorgen, dass du ihn niemals bekommst.“
    Radford sah ein, dass ein Krankenhausflur kein Ort zum Streiten war. Er brauchte Zeit, um in Ruhe nachzudenken. „Ich fahre jetzt nach Hause“, sagte er. „Das solltest du auch tun. Wir sprechen später.“
    Draußen an der frischen Luft nahm Radford einige tiefe Atemzüge. Innerhalb weniger Minuten war seine ganze Welt auf den Kopf gestellt worden. Er war Vater! Ben war sein Sohn! Er fragte

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