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Julia Extra Band 363

Julia Extra Band 363

Titel: Julia Extra Band 363 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Fiona McArthur , Rebecca Winters
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sich, ob ihm Kristie je etwas davon gesagt hätte. Sie hatte ihn wirklich tief enttäuscht. Wie konnte sie nur so grausam sein?
    Verdammt noch mal, warum musste er sich immer auf den falschen Typ Frau einlassen? War er etwa dazu verurteilt, niemals die Richtige zu finden?
    Kristie war vor Sorge wie gelähmt. Sie durfte ihren Sohn nicht verlieren! Ihr schlimmster Alptraum war wahr geworden. Das Gericht würde sich auf seine Seite stellen, hatte Radford gesagt. Ob das stimmte? Konnte er ihr den Jungen tatsächlich wegnehmen? Sie wusste es nicht, und diese Ungewissheit war das Schrecklichste.
    Als Chloe ins Krankenhaus kam und Kristies blasses, angespanntes Gesicht sah, wollte sie sie sofort nach Hause schicken. „Ich bleibe an Bens Bett sitzen. Ich lasse nicht zu, dass ihm noch etwas passiert, das verspreche ich.“
    Kristie ließ sich nur mit Mühe überzeugen. Sie hatte seit vierundzwanzig Stunden nicht geschlafen und stand am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Was, wenn Radford ins Krankenhaus kam, während sie fort war? Oder wenn er bereits das Gericht verständigt hatte? Sie spürte, wie die Beine unter ihr nachgaben, und das Nächste, was sie mitbekam, war, dass sie auf einem Stuhl saß und ihr eine Krankenschwester ein Glas Wasser hinhielt.
    „Was ist passiert?“, krächzte sie.
    „Sie sind ohnmächtig geworden. Sie brauchen dringend Schlaf. Am besten, Sie gehen jetzt nach Hause, ins Bett.“
    „Aber Ben!“, protestierte Kristie. Sie hatte panische Angst, den Jungen allein zu lassen.
    „Ben geht es gut. Er wird hier bestmöglich versorgt.“
    „Sie lassen ihn nicht allein?“
    „Natürlich nicht. Außerdem ist Ihre Freundin hier. Und ich nehme an, Ihr Freund wird bald zurückkommen.“
    Kristie schloss gequält die Augen. Freund! Feind wäre wohl das passendere Wort.
    „Du siehst nicht so aus, als ob du fahren solltest, Kristie.“ Chloe klang beunruhigt. „Ich bringe dich nach Hause und komme dann sofort zurück.“
    „Nein!“ Kristies Stimme war panisch. „Ich kann selbst fahren. Ich möchte, dass du bei Ben bleibst. Er kriegt doch Angst, wenn er aufwacht und niemand hier ist.“
    Sie bemerkte den Ausdruck im Gesicht der Krankenschwester. Offenbar hielt die Frau sie für neurotisch. Vielleicht hatte sie auch recht damit – aber Kristie hatte ja einen guten Grund dafür. Sie trank das Glas leer und stand auf. Zwar fühlte sie sich etwas unsicher auf den Beinen, aber die paar Schritte bis zu ihrem Auto würde sie gerade noch schaffen. „Wir sehen uns dann später, Chloe. Bitte kümmere dich um Ben und ruf mich an, wenn es irgendein Problem gibt, egal was.“
    Chloe versicherte ihr zwar, dass es keines geben würde, doch Kristie wusste es besser. Sie hatten ein sehr großes Problem – es trug den Namen Radford Smythe.
    Als Radford aufwachte, sah er die Welt um einiges klarer.
    Die Nachricht, dass er einen Sohn hatte, war der größte Schock seines Lebens gewesen. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie es hatte passieren können. Tarah und er hatten immer mit größter Sorgfalt verhütet.
    Das Gefühl, Vater zu sein, war bemerkenswert und unheimlich beglückend. Er hatte einen Menschen in die Welt gesetzt – einen lebendigen, äußerst liebenswerten Menschen. Der Gedanke an ein Leben mit Ben gefiel ihm. Vielleicht mit Kristie als Mutter …? Er stellte sich vor, wie sie heiraten würden, und vielleicht gäbe es eines Tages ein Brüderchen oder Schwesterchen für Ben.
    Sosehr es ihn auch geschmerzt hatte, dass Kristie ihm seine Vaterschaft verschwiegen hatte, er war ihr nicht länger böse. Sie hatte nur getan, was sie für das Beste gehalten hatte. Eine berechnende Frau hätte schon vor Jahren finanzielle Unterstützung gefordert. Und sie hatte Ben ganz alleine aufziehen müssen. Nun war er an der Reihe, ihr zu helfen.
    Die beste Lösung, die er sich vorstellen konnte, war eine Heirat mit Kristie. Auf diese Weise würden sie beide … nein, sie alle drei würden glücklich werden – denn Ben hätte endlich einen Vater und eine Mutter. Sie wären eine richtige Familie.
    Ihm war klar, dass Kristie seinem Angebot nicht sofort zustimmen würde – aber sicher würde sie bald einsehen, dass es die beste Lösung war. Er konnte es kaum erwarten, ihr diesen Vorschlag zu unterbreiten.
    Als Radford im Krankenhaus ankam, fand er jedoch nur Chloe vor. „Kristie ist nach Hause gefahren. Sie ist ohnmächtig geworden, also hat die Krankenschwester darauf bestanden, dass sie sich

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