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Julia Extra Band 363

Julia Extra Band 363

Titel: Julia Extra Band 363 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Fiona McArthur , Rebecca Winters
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fand eine Nische in der Hecke und setzte sich auf die steinerne Bank.
    Während sie die kühle Nachtluft und den betörenden Duft der Blumen genoss, wanderten ihre Gedanken zu ihrer Schwester. Was sie wohl gerade machte? Hatte sie nach ihrer Rückkehr aus Alaska bereits einen neuen Auftrag übernommen? Die Anfragen wurden immer mehr, und bald würden sie noch ein, zwei weitere Kindermädchen einstellen müssen.
    Stacey beschloss, noch einen Spaziergang am Strand zu machen. Kaum war sie von der Bank aufgestanden, hörte sie Luis’ Stimme hinter sich.
    „Ich habe mich schon gefragt, ob Sie zu Bett gegangen sind“, sagte er.
    Sie drehte sich zu ihm um. „Nein, ich wollte noch ein wenig durch den Garten schlendern und dann zum Strand hinuntergehen. Der Mond scheint so hell, dass man genug sehen kann.“
    „Ich begleite Sie“, bot Luis an. Er hatte sich gefreut, seine Cousins mit ihren Familien nach all den Jahren wiederzusehen. Trotzdem hatte er sich bei der ersten Gelegenheit davongestohlen, um nach Stacey zu suchen. Seine Großmutter hatte ihm mehrmals eingeschärft, ihr nicht das Gefühl zu geben, sie gehöre nicht dazu. Und wenn er ehrlich war, hatte er noch selten eine so liebenswürdige und unkomplizierte Gesprächspartnerin erlebt.
    Der Strand war leer. Nur das leise Plätschern der Wellen war zu hören, wie sie gegen den Strand rollten. Die Lichter der Villa reichten nicht bis hierher, doch der Mond und die Sterne spendeten ausreichend Helligkeit.
    „Warum kommen Sie eigentlich nicht jedes Jahr hierher?“, fragte Stacey. „Ihre Großmutter würde sich bestimmt sehr freuen.“
    „Früher waren die Kinder noch zu klein für lange Flugreisen. In den letzten zwei Jahren war es dann die Arbeit, die mich davon abhielt.“ Luis zog die Stirn in Falten, als ihm bewusst wurde, wie viele Stunden er am Tag im Büro verbrachte, und wie wenig er zu Hause bei seinen Söhnen war. Wenn er seine Arbeitszeit nicht drastisch einschränkte, würde er wichtige Abschnitte ihrer Kindheit verpassen. „Aber da alles so prima läuft, könnten wir in Zukunft jedes Jahr hier Ferien machen. Und Sie engagieren, denn Hannah wird ihre Flugangst vermutlich nie überwinden.“
    „Dann sollten Sie frühzeitig buchen, denn wir haben sehr viele Anfragen“, riet Stacey ihm.
    „Gut, das werde ich tun, sobald wir in New York zurück sind.“ Er warf ihr einen kurzen Blick zu. „Macht es Ihnen nichts aus, so viel unterwegs sein und selbst an Feiertagen wie Weihnachten nicht zu Hause zu sein?“
    Ihm entging nicht ihr kurzes Zögern.
    „In letzter Zeit ja“, gab sie zu. „Da wünschte ich mir öfter, einiges in meinem Leben zu ändern.“
    Bevor er weitere Fragen stellen konnte, hörte er hinter sich jemanden rufen.
    „Luis, warte!“
    Sie drehten sich um und sahen Sebastian mit seiner Frau auf sich zukommen.
    „Wie ich sehe, hatten wir den gleichen Gedanken“, bemerkte Sebastian, als er und Anna herangekommen waren. „So nett so ein Familientreffen auch ist, zwischendurch sehnt man sich doch nach ein bisschen Ruhe.“
    „Ich liebe den Strand“, warf Anna ein. „Zu Hause in Madrid haben wir zwar einen Garten, aber er ist nur klein und von anderen Häusern umgeben, sodass wir kaum Sonne bekommen.“
    Zu viert gingen sie weiter. Bald hatten die Männer die Frauen ein Stück hinter sich gelassen.
    „Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass wir uns Ihnen angeschlossen haben?“, fragte Anna.
    „Natürlich nicht“, versicherte Stacey. „Warum sollte ich?“
    „Ich wollte nicht stören, aber Sebastian wollte gern mit Luis sprechen. Als Jungen waren die beiden unzertrennlich.“
    „Da gibt es nichts zu stören“, beharrte Stacey. „Ich bin nur das Kindermädchen der Zwillinge, nichts weiter.“
    „Schon gut. Ich bin ja froh, dass es Luis so gut geht. Seit dem Tod seiner Frau ist er ziemlich einsam – er war seit Jahren nicht mehr hier. Er sollte eine neue Liebe finden und wieder heiraten.“
    „Sie können ihn ja mal darauf ansprechen.“ Stacey würde ihm diesen Vorschlag gewiss nicht machen. Sie konnte sich Luis’ Reaktion bereits lebhaft vorstellen.
    „Das überlasse ich lieber Sebastian. Oder Isabella, wenn sie eintrifft. Ich denke, unsere abuela arrangiert es absichtlich so, dass Sie und Luis oft zusammen sind. Sie möchte ihm die Vorzüge bewusst machen, die es hat, Teil eines Paares zu sein.“
    Stacey nickte. Gut, dass man ihr nicht ansehen konnte, wie sehr sie sich wünschte, der andere Teil dieses Paars zu

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