Julia Extra Band 364 (German Edition)
unter dem Buggy verstaut, und Carrie gratulierte sich still. Sie hatte diesen Ausflug mit Théo überstanden, ohne sich komplett zum Narren zu machen, sogar als er sie mit einem Stück Trüffelschokolade gefüttert hatte.
Abrupt blieb er plötzlich stehen. „Ich muss noch etwas erledigen. Wir treffen uns in einer Stunde in der Auberge .“ Er reichte ihr seine Platinum-Kreditkarte. „Kauf ein paar Spielzeuge für das Baby. Oder etwas zum Anziehen für dich. Geschenke für deine Familie … was immer du willst.“
Er ließ sie zurück – und zahlte sie mit seiner Kreditkarte aus. Verärgert blickte sie auf die Plastikkarte. „Ich will das nicht.“
„Nimm sie.“ Er drückte ihr die Karte in die Hand. Als sie sich nicht rührte, zog er die Augenbrauen in die Höhe. „Es sei denn, du legst so viel Wert auf meine Gesellschaft, dass du nicht einmal eine Stunde ohne mich auskommst.“
Carrie hob das Kinn. „Volle sechzig Minuten ohne dich sind das Paradies!“
Es zuckte amüsiert um seine Lippen. „Ich hatte mir schon gedacht, dass du das so sehen würdest.“
„Was hast du vor?“
Er lächelte nur geheimnisvoll. „Wir sehen uns in einer Stunde.“ Damit drehte er sich um und ließ sie stehen.
Sie sah ihm nach, während er sich seinen Weg durch die Menge bahnte. Dieser Mann war maßlos aufreibend! Wie konnte er es wagen, sie zum Lachen zu bringen? Sie dazu zu bringen, dass sie sich tatsächlich wohlfühlte? Dass sie wieder anfing, ihn zu mögen, wenn doch der Hass ihre einzige Verteidigung war?
Henrys Quengeln riss sie aus den Gedanken. „Sicher, wir gehen jetzt auch“, sagte sie munter zu dem Baby.
Dann sah sie auf die Kreditkarte in ihrer Hand. So, Théo wollte also, dass sie einkaufen ging …?
Théo holte die Tüten aus dem Kofferraum des Geländewagens und stellte sie in der Halle des Schlosses ab. Er musste ein zweites Mal gehen. Er hatte noch nie so viele Einkaufstüten gesehen.
„War das alles?“, fragte er schließlich, als er in den Salon kam.
„Ich glaube, schon.“ Carrie saß im Schaukelstuhl beim Fenster und stillte Henry. „Die anderen Sachen habe ich direkt in die USA schicken lassen.“
Théo bemühte sich, nicht auf ihre Brust zu starren, nur abgedeckt von einem Tuch, auch wenn er an nichts anderes denken konnte. „Was hast du denn noch gekauft?“
Sie machte eine unbestimmte Geste mit der Hand. „Geschenke. Für Freunde und Verwandte.“
„Geschenke?“
„Ja, Weihnachtsgeschenke“, sagte sie mit unschuldigem Augenaufschlag.
Er sah sie verblüfft an. „Wir haben Juni.“
Sie lächelte vergnügt. „Oh, ich habe eine Kiste Wein für meine Cousins in Texas gekauft, Parfüm für meine Freundinnen, und meine Nichten und Neffen werden sich über das Spielzeug freuen …“
„Ich hoffe, du hast niemanden vergessen.“
Mit einem frechen Grinsen deutete sie auf das kleine Adressbuch, das aus ihrer Handtasche lugte. „Nein, ich hab mich genau an diese Daten hier gehalten.“
Fast hätte Théo laut aufgelacht. Sie sah so zufrieden mit sich aus. Also glaubte sie wirklich, eine hohe Kreditkartenrechnung würde ihm etwas ausmachen. In Wahrheit war Geld ihm ziemlich egal. Ihm ging es vor allem ums Gewinnen. Er hatte nichts dagegen, Geld auszugeben, im Gegenteil, es machte ihm Spaß. Und er hatte auch nichts dagegen, es mit ihr zu teilen – solange sie das Bett mit ihm teilte. Nur fürchtete er, dass sehr viel mehr als Geld nötig sein würde, damit sie seine Frau wurde.
Schon seltsam. Normalerweise tat er alles, damit seine Geliebten nicht zu lange blieben. Er hatte keine Erfahrung damit, wie man eine Frau zum Bleiben bewegte.
Aber er würde es lernen.
Sein Hunger nach ihr würde schon bald befriedigt werden. Nur reichte es nicht mehr, sie zu seiner Geliebten zu machen, nicht nach dem, was er soeben über das Baby erfahren hatte. Er würde Carrie zur Frau nehmen. Und alles tun, was nötig war, um das zu erreichen.
„Ich muss gute tausend Dollar ausgegeben haben.“ Carrie sah auf die Tüten, die um sie herum auf dem Teppich standen. „Außerdem werde ich gleich dein Telefon benutzen“, fügte sie hämisch hinzu. „Ich muss nach Übersee telefonieren. Das wird dich eine schöne Stange Geld kosten.“
Er lachte auf. „Sicher, mach nur.“
„Das wird dir eine Lehre sein.“
Sie sah so glücklich aus, so kapriziös, so jung. Théo konnte den Blick nicht von ihrem schönen Gesicht abwenden. In dem Schaukelstuhl neben dem offenen Kamin, mit dem Familienwappen
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