Julia Extra Band 364 (German Edition)
Souvenir von dir reicht mir.“
Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, angefüllt mit Erinnerungen und Bedauern. Bis Carrie es nicht mehr aushielt.
„Das war’s also? Mehr brauchen wir nicht zu tun?“, fragte sie, nur um den Bann zu brechen.
„Mehr nicht. Ein kleiner Abstrich aus dem Mund, und die Computer werden die DNA bestimmen und herausfinden, ob Henry mein Sohn ist … oder nicht.“
Er klang so absolut gelassen. Ungläubig musterte Carrie sein Gesicht. Machte ihm die Nähe zu ihr nichts aus? Hatte er sich gestern nicht die ganze Nacht unruhig gewälzt, so wie sie? Offensichtlich nicht, denn er sah frisch und ausgeruht aus. Und verboten attraktiv.
Natürlich. Wieso sollte ihre Anwesenheit in seinem Haus ihn auch aufwühlen oder beunruhigen, nicht wahr? Für ihn war sie nur eine von vielen …
Ich habe nie aufgehört, dich zu begehren. Ich habe nie vergessen, wie es war, dich in meinem Bett zu haben …
Sie sah, wie er die Stirn runzelte.
„ Chérie , stimmt etwas nicht?“
„Eine Woche mit dir scheint mir eine Ewigkeit zu sein.“ Sie musste sich räuspern. „Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll.“ Sie fasste nach dem Buggy und ging auf den Marktplatz zu.
„Carrie, warte.“
Sie blieb stehen und drehte sich um. Er sah so gut aus in Jeans und dunklem T-Shirt, besser als jeder andere Mann hier. Besser als alle Männer auf der Welt. Die Zeit schien stillzustehen, während sie zu ihm hinsah, die anderen Passanten verwischten zu einer gesichtslosen Menschenmenge. „Was ist?“, brachte sie hervor.
Vor ihr blieb er stehen und lächelte. „Du musst Hunger haben nach dem mageren Frühstück. Tut mir leid, aber ohne meine Haushälterin gibt es nur verbrannten Toast und Marmelade.“
„Ist völlig in Ordnung“, stammelte sie. „Ich liebe deinen Toast.“
Sie biss sich auf die Lippe. Gott, sie hörte sich an, als wäre sie beschränkt!
Théo grinste breit. „Lass es mich wiedergutmachen und dich zum Lunch einladen. Gleich hier in der Nähe gibt es ein Restaurant mit drei Michelin-Sternen.“
Michelin? Ihr Verstand war wie betäubt. Waren das nicht Autoreifen? „Ja, sicher. Gern. Danke.“ Selbst in ihren eigenen Ohren hörte sie sich an wie ein Idiot!
Doch was interessierte es sie schon, was Théo über sie dachte? Seine Meinung war ihr völlig egal!
Nur wurde es immer schwerer, sich davon zu überzeugen. Es war eine Sache, ihn über eine Entfernung von fünftausend Meilen zu hassen, eine ganz andere war es jedoch, wenn er direkt vor ihr stand. Nachdem er sie ein ganzes Jahr lang in ihren Träumen verfolgt hatte, war es jedes Mal wie ein Schock, wenn sie sein Gesicht direkt vor sich sah oder seinen Blick auf sich ruhen spürte.
„Erst einmal kaufen wir etwas zu essen ein.“ Er zeigte auf den geschäftigen Wochenmarkt. „Heute Abend koche ich für dich, aber der Vorratsschrank muss vorher aufgefüllt werden.“
„Was hättest du denn sonst zum Dinner gemacht?“
„Ich wäre mit dir nach Paris geflogen und hätte dich für die Dauer des ganzen Fluges geliebt.“ Théo sah ihr tief in die Augen. Sie war wie elektrisiert. Dann zuckte er lässig mit den Schultern. „Aber jetzt haben sich die Pläne geändert, und daher werden wir im Schloss bleiben. Lilley ist in Minnesota bei ihrer Familie.“ Er zog sein Handy hervor. „Ich rufe sie an, dass sie sofort zurückkommen soll.“
Carrie dachte an Lilley, Théos Cousine, die als seine Haushälterin arbeitete. Sie legte die Hand auf das kleine Gerät. „Nein.“
Erst schaute er auf ihre Finger, dann hob er den Blick und sah sie an. „Nein?“
Hastig zog Carrie die Hand zurück. „Jeder, der für dich arbeitet, hat allen Urlaub verdient, den er bekommen kann.“
Théo lachte trocken auf und trat einen Schritt näher. „Ohne meine Cousine werden wir ganz allein im Schloss sein. Macht dich das nicht nervös?“
Ihr blieb das Herz stehen. „Nein“, behauptete sie, „warum sollte es?“
Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Ob du es zugeben willst oder nicht, schon bald wirst du in meinem Bett liegen.“
Ihre Blicke trafen sich, und dann berührten sich auch noch ihre Finger, als sie beide gleichzeitig nach den Buggygriff fassten. Carrie zog ihre Hand zurück, als hätte sie sich verbrannt.
Mit dem Buggy setzte Théo sich in Gang. „Es ist voll auf dem Markt, bleib in meiner Nähe. Ich würde dich nur ungern verlieren.“
Eine gute Stunde später waren die Einkaufstüten mit Brot, Käse und Obst sicher
Weitere Kostenlose Bücher