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Julia Extra Band 364 (German Edition)

Julia Extra Band 364 (German Edition)

Titel: Julia Extra Band 364 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Sandra Marton , Lynne Graham , Jennie Lucas
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sie verträumt. Sie fühlte sich noch wie betäubt von dem, was sie gerade erlebt hatten, und sie war glücklich über die größere Nähe, die sie zwischen ihnen spürte. „Du hast mich gerade dazu gebracht, etwas Spontanes zu tun, und das ist sonst nicht unbedingt meine Art.“
    Sergios erkannte, dass Beatriz nie um eine Antwort verlegen war, und sagte nichts dazu. Stattdessen betrachtete er neugierig ihr erhitztes Gesicht. „Ich habe dir wehgetan. Tut es noch weh?“
    „Ein bisschen“, erwiderte sie.
    „Schade“, murmelte er bedauernd und lächelte sinnlich. „Am liebsten würde ich es gleich wieder tun, aber ich warte bis morgen.“
    Ihr brannten so viele Fragen auf der Zunge, doch sie traute sich nicht, sie zu stellen. Sie wollte mehr über seine erste Frau wissen – im ganzen Haus gab es kein einziges Foto von Krista. Dann war da noch seine Geliebte, und außerdem wollte Bee wissen, wie sie selbst und Sergios jetzt zueinander standen. Doch diese heiklen Fragen wären zu viel für einen Mann, der so lange darauf geachtet hatte, seine Freiheit und seine Geheimnisse zu wahren. Er würde sich nicht über Nacht ändern.
    Lass uns eine richtige Ehe daraus machen , hatte er gesagt. Meinte er das ernst? Oder hatte nur die Lust auf Sex für einen Moment sein Urteilsvermögen beeinträchtigt – als ihr Tanz sein Verlangen erregt hatte?
    „Wir stellen eine Stange im Schlafzimmer auf, damit du hier drin trainieren kannst, wo kein anderer dich sieht“, verkündete Sergios.
    Bee traute ihren Ohren kaum. „Ich hätte dich nie für so prüde gehalten.“
    „Du bist meine Frau“, erinnerte er sie. Sein Gesicht wirkte angespannt, so als bereite ihm diese Tatsache körperliche Schmerzen.
    Sie schaute in seine schwarzen Augen und sah förmlich, wie sich die Rädchen drehten und er über ihre neue Intimität nachdachte. Was fühlte er wirklich? Sie senkte den Blick und weigerte sich, sich wegen etwas Sorgen zu machen, über das sie keine Kontrolle hatte. Das Leben mit Sergios war wie eine Achterbahnfahrt. Da er aber nicht dazu neigte, still vor sich hin zu leiden, würde sie wohl schon bald ganz genau wissen, was er fühlte und dachte.
    „Ich komme heute erst spät zurück“, sagte Sergios und kniete sich auf ihre Seite des Betts. Er zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde, ehe er die Hand ergriff, die sie instinktiv ausgestreckt hatte, um ihn am Gehen zu hindern.
    Da es noch sehr früh am Morgen war, betrachtete Bee ihn verschlafen. Sie bemerkte die Anspannung in seinem Gesicht, liebte aber die Wärme seiner Hand und die goldene Intensität seiner Augen. „Warum?“
    „Heute jährt sich Kristas Todestag. Normalerweise besuche ich mit ihren Eltern einen Gedenkgottesdienst und gehe danach mit ihnen essen“, erklärte er betont kühl und emotionslos.
    In den sechs Wochen, die sie nun verheiratet waren, hatte Sergios kein einziges Mal seine erste Frau erwähnt. Überrascht nickte Bee. Erst jetzt fiel ihr der dunkle Anzug auf, den er trug.
    „Es ist ein jährlich wiederkehrendes Ereignis“, fügte er mit einem kurzen Achselzucken hinzu. „Nichts, worauf ich mich besonders freuen würde.“
    „Möchtest du, dass ich dich begleite?“, fragte sie unsicher.
    „Das ist sehr nett von dir, aber ich glaube nicht, dass Kristas Eltern damit einverstanden wären. Sie war ihr einziges Kind. Ich habe den Eindruck, dass sie nicht gern daran erinnert werden, dass mein Leben weitergeht“, erwiderte er mit der typischen Reserviertheit, die so sehr Teil von ihm war.
    Dass sie so wenig von dem wusste, was er fühlte, bekümmerte Bee den ganzen Tag. Es war nur allzu verständlich, denn sie hatte sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Obwohl ihre sexuelle Anziehung fantastisch war, war sie nicht der Hauptgrund für ihre zärtlichen Gefühle. Bees Liebe hatte sich entwickelt, als sie versuchte herauszufinden, wie Sergios zu seinen Verhaltensmustern gekommen war – und dabei seine Verletzlichkeit entdeckt hatte.
    Sergios wusste nicht, wie er sich den Kindern gegenüber verhalten sollte, weil die Krankheit seiner Mutter ihn selbst einer unbeschwerten Kindheit beraubt hatte. Zudem war seine eigene Mutter sehr jung und unreif gewesen – womöglich hatte sie den Umstand gehasst, dass das Kind ihr Leben so völlig auf den Kopf gestellt hatte. Was auch immer die Gründe gewesen sein mochten, Sergios hatte nicht die Liebe und Unterstützung bekommen, die er als Kind und Heranwachsender gebraucht hätte.
    Nach ein paar Tagen im Haus

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