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Julia Extra Band 364 (German Edition)

Julia Extra Band 364 (German Edition)

Titel: Julia Extra Band 364 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Sandra Marton , Lynne Graham , Jennie Lucas
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erschöpft. „Wir sind fertig miteinander. Es ist vorbei. Was vor einem Jahr passiert ist, zählt jetzt nicht mehr. Es ändert nichts an unserer Situation.“
    „Sag es mir, Sydney“, forderte er unbeirrt.
    Er würde sie doch nur bemitleiden, wenn sie das tat. Sie würde sich nur noch mehr vor ihm lächerlich machen, wenn sie ihm diese geheimste Hoffnung offenbarte.
    Trotzig verschränkte Sydney die Arme vor der Brust.
    „Du hast nicht das Recht, Antworten von mir einzufordern. Außerdem ist es vorbei mit uns.“
    Einen Moment lang sah er sie reglos an. Dann fluchte er lauthals. Es schien, als bräche alle Wut, die er aufgestaut hatte, aus ihm heraus.
    Erschrocken trat Sydney einen Schritt zurück. Dennoch faszinierte sie dieser Gefühlsausbruch. Sie hatte noch nie erlebt, dass Malik die Kontrolle verlor. Er war ein sehr leidenschaftlicher Mensch, aber er hatte sich immer im Griff.
    „Es ist nicht vorbei“, murmelte er einige Sekunden später. Sein Akzent war mit einem Mal stärker als sonst. „Du bist nämlich hier in Jahfar, Sydney. Du wirst vierzig Tage lang meine Frau sein. Und du wirst mich zufriedenstellen.“
    Sydney hatte keine Ahnung, was er damit meinte. Trotzdem zitterte sie, als er sich auf dem Absatz umdrehte und in seinem wehenden weißen Gewand wütend davonstürmte.
    Es war ein Fehler gewesen, hierherzukommen. Ein großer Fehler.
    Doch Gesetz war Gesetz. Sie musste da durch.
    Insgeheim bezweifelte Sydney jedoch, dass sie die Geschichte unversehrt überstehen würde.

5. KAPITEL
    Für den Rest des Tages bekam sie Malik nicht mehr zu Gesicht. Auch am nächsten Morgen sah sie ihn nicht. Es erinnerte sie ein wenig an ihre gemeinsame Zeit in Paris, nach den ersten leidenschaftlichen Wochen, während derer sie unzertrennlich gewesen waren. Nur dieses Mal tat es nicht so weh. Sie wusste nun, was sie von ihm zu erwarten hatte. Und sie wusste, dass er sie nicht liebte.
    Ebenso wenig, wie sie ihn liebte.
    Malik war ein Prinz und gleichzeitig Geschäftsmann. Er war Scheich seines eigenen Territoriums innerhalb von Jahfar. Er arbeitete sehr hart daran, die Wirtschaft in der Region voranzutreiben. Al Na’ir verfügte über die größten Ölvorkommen des Landes. Sydney erinnerte sich, dass er schon damals in Paris an einem Projekt zur Umstrukturierung der Ölindustrie in Al Na’ir gearbeitet hatte.
    Sie loggte sich in ihren Computer ein und arbeitete an den neuen Angeboten, die hereingekommen waren. Während der letzten Jahre hatte sie sich zum Web-Guru des Familienunternehmens entwickelt. Sie liebte es, am Design der Website herumzuspielen. Es war nicht so erfüllend wie Malen, aber sie hatte ohnehin seit Jahren nicht gemalt. Ein Gefühl der Wehmut machte sich in ihr breit, doch sie unterdrückte es energisch und konzentrierte sich wieder auf die Website.
    Wenigstens fand diese Art der Arbeit bei ihrem Vater Akzeptanz. Im Gegensatz zu Kunst war Grafikdesign zumindest praktisch und nützlich.
    Nach einigen letzten Änderungen lud sie die Aktualisierungen auf die Website. Die leuchtend purpurfarbene Grafik, die sie für das Familienunternehmen entworfen hatte, war ein absoluter Blickfang. Sydney lächelte, während sie das Bild ihrer Eltern auf der Seite betrachtete. John und Beth Reed führten die Vorzeigeehe schlechthin. Sie hatten sich im College getroffen und waren seitdem unzertrennlich. Nach nur einem Jahr hatten sie geheiratet, zwei Kinder bekommen und ihr Unternehmen aufgebaut. Mittlerweile blickten sie auf geschäftliche Erfolge zurück, die sich sehen lassen konnten. Alicia, Sydneys jüngere Schwester, war ein ebensolcher Überflieger wie ihre Eltern – blond, attraktiv und überall beliebt. Ihr Jura-Studium hatte sie als eine der besten ihres Jahrgangs abgeschlossen. Sie war für das Reed-Team eine große Bereicherung.
    Energischer als nötig klappte Sydney den Laptop zu. Diese alte Geschwisterrivalität würde sie wohl für den Rest ihres Lebens begleiten. Sie liebte Alicia und bewunderte sie. Aber sie selbst hatte sich, seit sie denken konnte, wie das hässliche Entlein in einer Familie aus stolzen Schwänen gefühlt. Im Gegensatz zum Rest der Familie hatte sie blasse Haut und rotes Haar, war künstlerisch veranlagt und machte sich nicht viel aus Geld. Als sie jünger war, hatte sie eine Zeit lang sogar geglaubt, sie sei adoptiert.
    Gegen Mittag servierte Hala ihr ein üppiges Mittagessen, das aus Oliven, Hummus, Baba Ghanoush und gegrilltem Lamm mit Tomaten auf duftendem Basmati-Reis

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