Julia Extra Band 365
ihr zweifellos gelungen war.
Er umfing sie mit einem Arm, bevor er sich mit ihr auf die Seite rollte und ihren zerzausten Kopf an seine Brust zog. „Was hältst du davon, wenn wir jetzt erst einmal schlafen und später reden?“, schlug er vor.
„Worüber denn reden?“, fragte sie, plötzlich hellhörig geworden.
„Worüber du möchtest.“
Meinetwegen, dachte Eva, während sie schon dabei war, in den Schlaf zu sinken. Sie fühlte sich einfach wundervoll. Total befriedigt und herrlich entspannt. In ihrer ganzen Person gewürdigt. Und zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie nicht das Gefühl, an morgen denken zu müssen.
Als Eva erwachte, wusste sie nicht, wie spät es war, doch die durchs Fenster fallenden Sonnenstrahlen ließen vermuten, dass es später Nachmittag war.
Erstaunlich.
Sie hatte noch nie einen ganzen Tag mit einem Mann im Bett verbracht. Und heute war das nicht irgendein Mann, sondern Markos Lyonedes. Sie wandte den Kopf, um ihn anzusehen, und lächelte, als sich ihre Blicke trafen.
„Hallo“, begrüßte sie ihn heiser.
In seinen Augenwinkeln bildeten sich winzige Lachfältchen. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du im Schlaf schnurrst?“
„So ein Quatsch, das denkst du dir aus“, wehrte sich Eva und spürte ihre Wangen warm werden, als sie sich ihm ganz zuwandte.
„Ganz bestimmt nicht“, versicherte er nachsichtig, während er die Hand ausstreckte, um ihr das Haar an der Schläfe glatt zu streichen. „Du hast so wohlig geschnurrt wie ein zufriedenes Kätzchen.“
Und das war alles andere als unwahrscheinlich, weil sie sich nämlich genau so fühlte: warm und zufrieden und geborgen.
Geborgen.
Aber wie konnte sie sich geborgen fühlen, wo sie doch inzwischen wusste, dass es Markos mühelos gelang, sämtliche Mauern einzureißen, die sie um ihr verwundetes Herz errichtet hatte? Und doch war es so. Sie fühlte sich geborgen und geschätzt, als Mensch wie als Frau – und das ausgerechnet bei diesem Mann. Obwohl sie es doch wirklich besser wissen sollte. Sie durfte auf gar keinen Fall …
„Du denkst zu viel, Eva“, ermahnte Markos sie sanft, während er mit den Fingerspitzen die Falten glättete, die sich auf ihrer Stirn gebildet hatten. „Vielleicht sollten wir ja wieder mal eine kleine Mahlzeit einschieben.“
„Gute Idee.“ Aber ihr Lächeln erreichte ihre Augen nicht mehr, als sie sich abwandte und die Bettdecke zurückschlug. „Ich dusche nur schnell. Du kannst ja inzwischen schon mal einen Blick in deinen Kühlschrank werfen, ob du überhaupt noch etwas da hast.“ Sie angelte sich den Morgenrock und schlüpfte in abgewandter Haltung hinein, bevor sie aufstand und den Gürtel fest verknotete.
„Jetzt muss ich mitten am Tag in einem schwarzen schulterfreien Abendkleid nach Hause gehen.“ Sie rümpfte die Nase.
Markos beobachtete sie träge aus halb geschlossenen Augen. „Wer sagt denn, dass du schon nach Hause gehst?“
Eva warf ihm einen unentschlossenen Blick zu. „Na ich! Ich war schließlich lange genug hier.“
Markos zuckte mit den Schultern. „Ich habe heute nichts mehr vor. Du?“
„Na ja also … nicht direkt.“ Sie verlagerte ihr Gewicht. „Aber morgen ist Montag, und ich habe noch einiges zu tun …“
„Zum Beispiel?“
Eva runzelte die Stirn. „Also, ich schlage vor, ich dusche jetzt erst einmal, und dann sehen wir weiter. Mein Körper lechzt nach Wasser.“
Das konnte Markos gut nachfühlen. Immerhin waren fast vierundzwanzig Stunden vergangen, seit er zum letzten Mal geduscht hatte.
„Im Spiegelschrank ist eine zweite Zahnbürste.“
Eva zog spöttisch eine dunkle Braue hoch. „Ach ja?“
Markos meinte förmlich zu hören, wie hinter ihrer Stirn die Gedanken ratterten. „Es gibt auch einen zweiten Rasierer, aber daraus solltest du keine voreiligen Schlüsse ziehen“, ergänzte er trocken.
Ihr schoss die Röte in die Wangen. „Sehr witzig.“
„Nur falls du dich wunderst.“
„Ich wundere mich ja gar nicht“, sagte Eva.
Aber Markos wusste genau, was sie gedacht hatte. „Was habe ich mir eigentlich zuschulden kommen lassen, dass du so eine schlechte Meinung von mir hast?“ Er stützte sich auf einen Ellbogen auf und musterte sie aus halb geschlossenen Augen.
Eva musste zugeben, dass sie selbst ihm nicht das Geringste vorzuwerfen hatte. Ganz im Gegenteil. Aber da war immer noch Donna. Und sein Ruf war ohnehin nicht der beste.
„Gar nichts“, erwiderte sie kurz angebunden. „Ist dort das Bad?“ Sie deutete auf
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