Julia Extra Band 365
verkniffen.“
Eva fuhr sich mit der Zunge über die plötzlich trockenen Lippen. „Und …?“
„Und ich fürchte, du hast vergessen zu erwähnen, dass wir eine gemeinsame Bekannte haben“, meinte er sanft. Beunruhigend sanft.
Jetzt ließ Eva von dem Baguette ab und straffte die Schultern. „Wir haben ….“
„So ist es“, fiel Markos ihr brüsk ins Wort.
Sie schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Da musst du mir schon auf die Sprünge helfen.“
Markos hielt es nicht länger auf seinem Barhocker. „Na, jetzt bin ich aber gespannt, warum du mir nicht erzählt hast, dass du Donna Cresswell kennst.“
„Ach …“
„Ja, ach!“ Markos freute sich nicht im Mindesten darüber, dass Eva blass geworden war. Ihn hatte fast der Schlag getroffen, als auf dem Display von Evas Handy der Name seiner ehemaligen persönlichen Assistentin aufgetaucht war. Donna Cresswell, ausgerechnet!
„Seid ihr befreundet?“
Eva schluckte. „Donna ist meine Cousine.“
Ihre Cousine ? Das wurde ja immer besser! „Ich dachte, du hast zu deiner Familie kaum noch Kontakt.“
„Stimmt ja auch.“
„Nur mit deiner Cousine Donna verhält es sich anders, ja?“
Sie wich seinem Blick aus. „Nicht wirklich. Als Kinder waren wir oft zusammen, aber in den letzten Jahren eigentlich nicht mehr.“
„Dafür telefoniert ihr umso öfter.“
„Nur ab und zu.“
Seine Nasenflügel bebten vor Empörung. „Und du willst mir wirklich weismachen, dass mich deine Cousine nie erwähnt hat?“
„Selbstverständlich hat sie dich erwähnt!“ Eva warf ihm einen unglücklichen Blick zu.
„Und was genau hat sie über mich gesagt? Ich vermute mal, nichts Schmeichelhaftes, so wie du dich am Anfang mir gegenüber verhalten hast.“ Er verzog angewidert den Mund.
„Wundert dich das? Wenn man bedenkt, wie übel diese Geschichte zwischen euch beiden gelaufen ist …“
„Übel?“ , unterbrach er sie wütend. „Was heißt hier übel ? Ich hatte doch gar keine andere Wahl, als deiner Cousine zu kündigen, weil ihr Verhalten mir gegenüber nicht nur der Gipfel der Unprofessionalität, sondern auch noch völlig inakzeptabel war!“
Eva runzelte die Stirn. „Natürlich war es töricht von Donna, von dir mehr zu erwarten, als du zu geben bereit warst, aber nach allem, was zwischen euch war, hatte sie sich eben in dich verliebt …“
„Eva, ich weiß nicht, was deine Cousine dir erzählt hat“, fiel er ihr gereizt ins Wort, „ich kann nur sagen, dass meine Schmerzgrenze definitiv erreicht war, als ich sie auf einer Geschäftsreise eines Abends nackt in meinem Hotelbett vorfand.“
Eva wand sich innerlich, so sehr schämte sie sich für Donnas würdeloses Verhalten. „Also, wenn das wirklich so war …“
„Wenn ich es dir sage.“
„Na ja, dann war das von Donna natürlich kein besonders weiser Schritt …“
Eva wollte das Thema so schnell wie möglich beenden. Dass Donna so weit gegangen war, um ihre Beziehung mit Markos zu retten oder neu aufleben zu lassen, hatte sie nicht gewusst. Obwohl es natürlich wieder mal typisch für Donna war.
„Trotzdem war es ziemlich unfair von dir, sie einfach zu feuern, weil ihr Verhalten ja nur eine Reaktion auf dein Verhalten ihr gegenüber war. Du hast schließlich mit ihr Schluss gemacht.“
Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. „Schluss gemacht? Ich? Wie das denn? Ich kann mich nicht erinnern, mit Donna Cresswell jemals etwas gehabt zu haben.“
Eva schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich verstehe nicht …“
„Dann hör mir genau zu! Deine Cousine und ich hatten nie eine Affäre. Donna Cresswell war – und auch das nur für kurze Zeit – meine persönliche Assistentin, sonst gar nichts“, verwahrte sich Markos. „Das Einzige, was wir hatten, war eine Arbeitsbeziehung, Ende.“
Eva versuchte in seinem Gesicht zu lesen. Das wütende Glitzern in seinen Augen deutete darauf hin, dass er die Wahrheit sagte. Oder zumindest das, was er für die Wahrheit hielt …
„Markos, du bist nicht der erste Chef, der eine Affäre mit seiner Sekretärin hat …“
„Bist du taub, Eva?“, fiel er ihr erneut schroff ins Wort. „Ich hatte mit Donna Cresswell nie eine Affäre oder etwas, was dem auch nur entfernt nahekäme.“
Eva schüttelte, immer noch völlig verwirrt, den Kopf. „Aber Donna hat doch gesagt …“
„Nach allem, was sie mir damals an den Kopf geworfen hat, kann ich mir lebhaft vorstellen, was sie über mich sagt, Eva.“ Markos war so aufgebracht, dass er anfing,
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