Julia Extra Band 365
Antworten schuldig. „Ich habe mich kürzlich noch einmal mit Jack getroffen.“
„Du hast dich mit ihm getroffen ?“, wiederholte Markos ungläubig. „Du triffst dich mit einem verheirateten Mann, der darüber hinaus auch noch bald Vater wird, heimlich hinter dem Rücken von dessen Frau?“
„So war es nicht“, protestierte Eva.
„Nicht?“ Markos musterte sie misstrauisch. „Dann sag doch einfach, wie es war.“
Eva zweifelte nicht daran, dass die letzten drei Wochen mit ihren Unsicherheiten im Umgang miteinander und zu vielen offenen Fragen diese Konfrontation jetzt heraufbeschworen hatten. Eine Konfrontation, von der Eva nicht wusste, ob sie dafür schon bereit war, andererseits war aber auch klar, dass sie ihr nicht ausweichen konnte.
„Hat Jack Yvette erzählt, dass ihr euch trefft?“, drängte Markos.
„Das weiß ich nicht“, antwortete sie wahrheitsgemäß. „Möglich. Es gibt jedenfalls keinen Grund, warum er es ihr hätte verschweigen sollen.“
Markos schnaubte ungläubig. „Ich kann mir viele gute Gründe denken, warum ein Mann seiner hochschwangeren zweiten Frau nicht erzählt, dass er sich mit ihrer Vorgängerin trifft.“
„Aber so war es nicht!“ Eva starrte Markos finster an. „Jack und ich hatten noch ein … also, es gab da noch einen ungeklärten Punkt, über den wir uns verständigen mussten. Oh, verdammt, nicht , was du denkst!“, fuhr sie ihn wütend an, als sie den stummen Vorwurf in seinen Augen bemerkte „Nach unserer Trennung gab es so viel Wut auf beiden Seiten. Ich wünschte mir nichts mehr als ein Kind, aber Jack … Er weigerte sich, an eine Adoption auch nur zu denken, und eine künstliche Befruchtung mit einem anonymen Samenspender lehnte er vehement ab. Das war der Todesstoß für unsere Ehe. Und dann hatte er auf einmal ständig irgendwelche Affären…“
„Moment mal“, unterbrach Markos sie heiser. „Sagtest du nicht, dass du keine Kinder bekommen kannst?“
Sie zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf. „Das muss ein Missverständnis sein.“
Markos stutzte und versuchte sich zu erinnern, doch genau wusste er es nicht mehr. Allerdings deutete jetzt alles darauf hin, dass er irgendetwas falsch verstanden hatte. Andererseits … „Aber seine Frau ist doch schwanger“, wandte er irritiert ein.
„Frag nicht.“ Eva schüttelte müde den Kopf. „Für die Welt da draußen – und noch viel wichtiger für Jonathan Cabot Grey senior – ist das Kind, mit dem Yvette schwanger ist, Jacks Sohn und Erbe. Und ich denke, dass es für alle Beteiligten am besten ist, wenn daran nicht gerührt wird.“
Jetzt war Markos wirklich sprachlos. „Was heißt das dann? Dass du doch Kinder bekommen kannst, oder verstehe ich da wieder irgendetwas falsch?“
„Nein, das stimmt. Unsere Kinderlosigkeit lag nicht an mir.“
Markos blieb für einen Moment die Luft weg. Es war, als ob ihm jemand einen Schlag in die Magengrube verpasst hätte. Verdammt, und er hatte kein Kondom benutzt, weil er geglaubt hatte, dass sie nicht schwanger werden könne. „Dann bist du also nicht unfruchtbar?“, vergewisserte er sich noch einmal.
„Nein. Genau gesagt … also, jetzt weißt du schon so viel, dass ich dir auch gleich alles erzählen kann.“
„Das wäre das erste Mal.“
Ihre Augen blitzten auf. „Ich habe dich noch nie bewusst belogen.“
„Außer durch Verschweigen.“
Sie wich seinem Blick aus. „Die Wahrheit ist, dass ich mich vor ein paar Monaten entschieden habe, eine künstliche Befruchtung vornehmen zu lassen.“
Markos erstarrte, nur sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. „Aha. Und könnte es vielleicht sein, dass du den großen blonden, blauäugigen Glen Asher als Samenspender auserkoren hast?“
Eva schoss die Röte in die blassen Wangen. „Ich habe es zumindest erwogen, ja.“
„Und? War er einverstanden?“ Markos spürte, wie sich in ihm eine unbändige Wut zusammenbraute.
Eva lächelte matt. „Wir sind uns nicht nah genug gekommen, um so ein heikles Thema angemessen erörtern zu können.“
Markos schüttelte angewidert den Kopf. „Aber du hättest doch einfach mit ihm ins Bett gehen und auf das ersehnte Resultat hoffen können. Er hätte dich ganz bestimmt nicht von der Bettkante geschubst.“
Sie schluckte schwer. „Also, es ist einfach so, dass ich mir nach meiner Scheidung geschworen hatte, mich nie mehr mit einem Mann einzulassen. Und das war dann auch der Grund dafür, dass ich mich für so eine technische Lösung
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