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Julia Extra Band 366

Julia Extra Band 366

Titel: Julia Extra Band 366 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Kim Lawrence , Caitlin Crews , Leah Ashton
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Theo wegwerfend. Er wunderte sich selbst, dass er immer noch versuchte, Larissa zu verteidigen. Wenn es nicht dieser Schauspieler gewesen wäre, dann ein anderer Mann.
    „Larissa schenkte Theo einen Anteil ihres Aktienpakets“, rief Bradford. „Das sollte sein Interesse am Unternehmen fördern. Ein Hochzeitsgeschenk, sozusagen.“
    „Ich denke, man nennt das eine Mitgift“, kommentierte Becca. Widerwille und Trotz standen in ihrem Blick. „Seltsam, heutzutage.“
    „Es war einfach ein Geschenk“, sagte Theo mit ungewollt unsicherer Stimme. Als ob ihre Meinung zählen würde. „Keine Mitgift.“ Noch nie hatte er sich für seine Wünsche entschuldigen müssen, gleich, welcher Art sie waren. Er würde nicht jetzt damit anfangen.
    „Die Bedingungen wurden in einem Ehevertrag festgelegt“, fuhr Bradford fort. „Die Wertpapiere sollten Theo am Hochzeitstag zufallen oder im schlimmsten Fall bei ihrem Tod. Doch wir haben Grund zu der Annahme, dass sie ihren Letzten Willen in den letzten Wochen geändert hat.“
    „Warum hätte sie das tun sollen?“, fragte Becca nach. Sie blickte von Bradford zu Theo und zurück. Ihr Urteil stand fest. Offenbar wegen dir , drückte ihre Miene aus.
    „Meine Tochter wurde über lange Zeit von recht zweifelhaften Gestalten ausgenutzt“, bekannte Bradford. Es war das erste Mal seit dem Anruf am Freitagabend, dass Theo ihn in einem fast väterlichen Ton von seiner Tochter sprechen hörte. Von jedem anderen wäre es glaubhafter gewesen … „Es gibt einen gewissen Taugenichts, der alles versuchen würde, um an Larissas Wertpapierdepot zu kommen.“
    „Und hier kommen Sie ins Spiel“, sagte Theo. Er war nahe genug, um das ärgerliche Blitzen in Beccas Augen zu erkennen. Nahe genug auch, um seine eigene Reaktion zu spüren. Sex, dachte er. Es geht um Sex! Er hätte das unter diesen Umständen nie und nimmer erwartet.
    „Wie soll das funktionieren?“, fragte sie in kühlem Ton. „Was soll ich dabei, wo die Situation auch so schon mehr als kompliziert erscheint?“
    „Eine Ausfertigung ihres geänderten Testaments ist nicht auffindbar.“ Theo stellte fest, dass Becca sich nur mit Mühe beherrschen konnte. Er hätte gern ihre Gedanken gelesen. Sie nach seinem Willen geformt. Aber das würde noch kommen. „Wir denken, dass es im Besitz ihres Liebhabers ist.“
    „Und Sie können ihn nicht bitten, Ihnen Einsicht zu gewähren, weil das arme Mädchen im Koma liegt?“ Becca wollte es nicht glauben. „Ist das eine Seifenoper, oder was?“
    „Ich möchte, dass Sie Larissa spielen“, verkündete Theo. „Und Sie müssen so gut darin sein, dass Sie selbst ihren Liebhaber überzeugen. Sie müssen mir dieses Testament besorgen.“
    Schweigen senkte sich über den Raum, während Theo spürte, wie Becca ihn musterte. Ihm war, als könnte sie einen Teil von ihm sehen, den er schon längst zu Grabe getragen glaubte. Dann stieß sie einen Laut aus, der eine Spur zu dumpf klang, um noch als Lachen durchzugehen.
    „Nein“, sagte sie. Einfach, klar und deutlich.
    Ihre Weigerung hing im Raum und schien das zarte Licht des späten Nachmittags, das durch die hohen Fenster fiel, zu verschlucken.
    „Ist das Ihr letztes Wort?“, fragte Theo ungläubig. Er war sich nicht sicher, wann ihn jemand das letzte Mal mit einem Nein bedacht hatte. Selbst Larissa hatte immer nur Ja gesagt, auch wenn sie danach doch getan hatte, was sie wollte.
    „Ich hätte noch viel mehr zu sagen“, warf Becca ein. Sie kochte innerlich, und ihr Gesicht glich plötzlich gar nicht mehr dem von Larissa. Doch das machte sie auf einmal bemerkenswert attraktiv. „Aber ich möchte nur noch eines sagen: Sie sind verrückt.“ Mit gekräuselten Lippen warf sie einen Blick über die Schulter hin zu Tante und Onkel. „Alle seid ihr verrückt. Und ohne euch bin ich sehr viel glücklicher.“
    Stolz wie eine Königin verließ sie den Raum, ohne sich noch einmal umzusehen. In ihrer schäbigen Kleidung sah sie besser aus als manche Debütantin im opulenten Ballkleid. Sie sah genauso aus wie Larissa bei einem ihrer arroganten Auftritte.
    Bradford und Helen schnaubten verärgert, was Theo allerdings kaum mitbekam.
    Sie war großartig. Und noch besser: Sie war wie Larissa.
    Er würde sie nicht einfach laufen lassen.
    Becca war klar, dass er ihr folgen würde. Sie musste sich nicht einmal umdrehen, um zu wissen, wer sie ansprach.
    „Bleiben Sie stehen!“, befahl er.
    Wieder einmal ertappte sie sich dabei, dass sie gehorchte, ohne

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