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Julia Extra Band 367

Julia Extra Band 367

Titel: Julia Extra Band 367 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong , Jessica Hart , Lynne Graham
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Tropfen einzuflößen, die der Arzt ihm für derartige Notfälle verschrieben hatte.
    Frank Theron hatte sein Leben allein der Tatsache zu verdanken, dass er so schnell ins Krankenhaus gebracht worden war. Das sagte der Herzspezialist zu Kim. Er bat sie dringend, auf ihren Vater einzuwirken, sich endlich einen Bypass legen zu lassen. Frank hatte diese Operation gegen den Rat seines Hausarztes immer wieder aufgeschoben, weil er sich davor fürchtete. Durch sein unverantwortliches Handeln hatte ihr Vater sein Leben selbst aufs Spiel gesetzt, der Kollaps hätte zu jedem beliebigen Zeitpunkt eintreten können. Das war die einhellige Meinung der behandelnden Ärzte.
    „Wie konnte es jemand herausfinden? Wir hatten doch extra kein zentral gelegenes Standesamt gewählt!“ Kim schüttelte den Kopf. Sie waren gerade aus dem Krankenhaus zurückgekehrt und saßen im Wohnzimmer auf der Couch.
    Fiona hatte ein starkes Beruhigungsmittel erhalten und war ebenfalls stationär aufgenommen worden, Damien besprach noch mit den Ärzten den Plan für Franks weitere Behandlung. Man war übereingekommen, die Operation möglichst schnell durchzuführen. Über Kims und Reiths Hochzeit war bei der ganzen Aufregung kein weiteres Wort mehr verloren worden.
    Reith schenkte Kim und sich einen Brandy ein.
    „Wahrscheinlich hat uns jemand gesehen – dein Gesicht kennt hier in der Gegend fast jeder.“ Er blickte in sein Glas. „Kim, wie stellst du dir die Zukunft vor?“
    „Was meinst du mit Zukunft? Die Ferien? Den Unterrichtsbeginn? Nächstes Jahr?“
    „Beginnen wir mit der unmittelbaren Gegenwart.“
    „Ich weiß es nicht.“ Sie trank einen kleinen Schluck und lehnte sich zurück. „Ich bin im Moment einfach nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.“
    Sie sah sich in dem teuer und geschmackvoll eingerichteten Zimmer um, und plötzlich fiel ihr auf, wie entspannt Reith in dieser Umgebung wirkte. Man hätte den Eindruck gewinnen können, er wäre hier zu Hause. Selbst das Barfach und die Gläser hatte er auf Anhieb gefunden. Wahrscheinlich war er während der Verkaufsverhandlungen schon einmal hier gewesen, und ihr Vater oder Damien hatten ihm einen Drink angeboten.
    Sie runzelte die Stirn. „Was bedeuten dir Saldanha und Balthazar eigentlich, Reith? Ist dies ein Geschäft für dich wie jedes andere auch? Möchtest du dich etwa ernsthaft mit Weinbau beschäftigen oder … oder …“ Der Alkohol löste ihre Zunge. „Oder möchtest du hier Wurzeln schlagen? Willst du ein Zuhause haben, das besser für dein Image ist als die Hütte eines Viehtreibers auf einer gottverlassenen Rinderfarm?“
    Er sah sie lange an, reglos, ohne etwas über seine Gefühle zu verraten. „Es war keine Hütte“, antwortete er schließlich. „Aber eine gottverlassene Rinderfarm war es wirklich.“ Er hob sein Glas. „Und nein, weder bin ich an Wurzeln interessiert noch möchte ich mein Image aufpolieren. Egal, was ich tue, dein Vater und dein Bruder werden mich niemals akzeptieren – das ist es doch, was dich beschäftigt, oder? Für sie bin ich einfach nicht gut genug für dich.“
    Kim richtete sich auf. „Aber weshalb? Was haben sie gegen dich?“
    „Für sie bin und bleibe ich ein ungehobelter Klotz aus dem Outback – allerdings einer mit viel Glück.“
    „Reith, du bist doch kein ungehobelter Klotz!“
    „Natürlich nicht, schließlich öffne ich meine Bierflasche nicht mit den Zähnen. Trotzdem fehlt mir das gewisse Etwas, das mich gesellschaftlich akzeptabel macht: Weder habe ich ein angesagtes Internat besucht noch habe ich an einer Eliteuni studiert.“
    „Das sind doch nur Äußerlichkeiten – es muss mehr dahinterstecken!“
    Reith schob sein Glas beiseite. „Ich habe Franks und Damiens Misswirtschaft und ihre Fehlentscheidungen aufgedeckt, das verzeihen sie mir wahrscheinlich nicht.“
    „Misswirtschaft? Fehlentscheidungen? Klimaumschwung, Waldbrände, Mehltau und die Finanzkrise sind doch Schuld an dem Desaster gewesen! Dagegen ist man doch machtlos.“
    „Nicht ganz, man kann diese Dinge in seine Unternehmensstrategie mit einbeziehen, man kann sich auf Krisen vorbereiten.“ Er rieb sich das Kinn. „Kim, versteh mich nicht falsch. Es ist mein Job, hinter die Fassade zu sehen und Schwächen gnadenlos ans Tageslicht zu zerren. Ich bin erfolgreich mit meiner Methode, aber beliebt bei meinen Verhandlungspartnern mache ich mich damit nicht.“
    Reith stand auf und stellte sich vor sie hin, die Hände in den

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