Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 369

Julia Extra Band 369

Titel: Julia Extra Band 369 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Helen Brooks , Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
wenn das wirklich stimmte, warum erregte ihn dann allein schon der Gedanke an Drusilla? Cayo fluchte leise vor sich hin. Was auch immer der Auslöser für dieses verrückte Verlangen war, es musste aufhören. Es musste aufhören!
    Dru fröstelte und zog die Bettdecke fester um sich. Sie wünschte, sie hätte etwas Wärmeres angehabt als dieses hauchdünne champagnerfarbene Negligé, das ihr der Butler der Präsidentensuite zusammen mit dem Outfit des vergangenen Abends überreicht hatte. Seit Stunden schon versuchte sie einzuschlafen, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. Also betrachtete sie die mit Stuck und Gold verzierte Decke und dachte nach.
    Warum hatte sie nachgegeben und sich bereit erklärt, noch zwei weitere Wochen für Cayo zu arbeiten? Der Tag ihrer Kündigung lag nun schon zwei Tage zurück und noch immer hatte sie keine Antwort auf ihre Frage gefunden. Das war nicht sonderlich zufriedenstellend. Schließlich gab sie das Grübeln auf und beschloss, ein wenig frische Luft zu schnappen.
    Draußen auf dem Balkon war es dunstig, fast neblig, und der Nachthimmel war mit Wolken verhangen. Dru sah hinunter auf die vielen Lichter der Stadt. Mailand war so wunderschön. So wie Cayo. Und ebenso kalt – zumindest heute Nacht.
    Sie war geblieben, weil es die einfachste Lösung war. Was waren schon zwei Wochen in Anbetracht der fünf Jahre, die sie bereits für ihn gearbeitet hatte? Die nächsten Tage würden wie im Flug vergehen, und danach würde es endgültig aus und vorbei sein.
    Das Problem war nur, dass es ihr selbst schwerfiel, das zu glauben. Woher wusste sie, dass es ihr in zwei Wochen leichter fallen würde, ihn endgültig zu verlassen? Sie hatte es beim ersten Mal nicht geschafft, warum sollte es ihr beim zweiten Mal gelingen?
    „Falls Sie vorhaben, aus dieser Höhe zu springen, dann werden Sie schnell feststellen, dass die Piazza della Repubblica doch wesentlich härter ist als die Adria“, sagte Cayo aus der Dunkelheit hervortretend. Dru fuhr zusammen und legte erschrocken eine Hand auf die Brust.
    Groß und dunkel stand er vor ihr. Dabei sah er zugleich so unverschämt sexy aus, dass Dru am liebsten laut geseufzt hätte. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, seinen dunkelblauen Morgenmantel zu schließen. Unwillkürlich wanderte Drus Blick über seinen durchtrainierten Waschbrettbauch und die seidene Pyjamahose, die seine muskulösen Beine betonte. Sie hatte ihn schon häufiger in legerer Kleidung gesehen, aber das hier war etwas völlig anderes. Es war wie die Erfüllung ihrer heimlichen Träume.
    Plötzlich wurde sich Dru ihres hauchdünnen Negligés bewusst, dessen zarter Stoff mehr von ihrem Körper zeigte als verhüllte. Eine heiße Röte stieg ihr ins Gesicht.
    Und mit einem Mal war ihre ganze Wut wie verflogen. Mitten in der Nacht, auf einem Balkon in Italien, musste sich Dru eingestehen, dass sie Cayo schon immer unglaublich attraktiv und anziehend gefunden hatte. Sogar schon vor dem Abend in Cádiz.
    „Ich wusste nicht, dass Sie auch hier draußen sind“, sagte sie mit einem leichten Beben in der Stimme. Fast befürchtete sie, er könnte ihre Gedanken lesen. Sie hatte so sehr für ihn geschwärmt, und sie tat es noch immer. Und insgeheim wünschte sie sich, von ihm berührt zu werden. Dru sah auf seine Hände und spürte, wie alles in ihr nach ihm schrie.
    Es war, als würden die Dunkelheit und die vorgerückte Stunde es unmöglich machen, sich weiter zu belügen.
    Cayo legte den Kopf ein wenig schräg und betrachtete sie prüfend. Dabei wirkte er noch distanzierter als vorher bei dem Geschäftsessen. Augenblicklich fragte sich Dru, wohin ihre Selbstachtung verschwunden war, dass sie sich für einen Mann erwärmte, der sie entführt und bedroht hatte.
    Das ist doch nicht normal, dachte Dru. Kein Wunder, dass ich nicht schlafen kann.
    „Nun stehen wir schon wieder zusammen im Dunklen.“ In seinen Worten lag eine eigenartige Betonung. Sein Gesicht lag im Schatten, doch in seinen bernsteinfarbenen Augen spiegelten sich die Lichter der Stadt.
    Sie ließ seine Worte in sich nachhallen und verspürte dabei einen kleinen Stich im Herzen. Erneut zweifelte sie daran, ob sie es jemals schaffen würde, von diesem Mann loszukommen.
    „Ich wollte Sie nicht stören, Mr Vila.“ In ihrer Stimme lag ein verräterisches Zittern. Bestimmt weiß er jetzt, was ich wirklich für ihn fühle, dachte Dru erschrocken. Tränen der Scham traten in ihre Augen. Schnell wandte sie den Blick ab und

Weitere Kostenlose Bücher