Julia Extra Band 369
Vater, dann muss er sich an die neue Frau im Leben seines Vaters gewöhnen, und dann sterben sie beide … Ich bin sicher, das ist auch der Grund, weshalb Lauren Probleme macht.“
Er zuckte die Schultern. „Sie und ich wissen das, aber Brad sieht das anders. Er ist zornig, gibt allem und jedem die Schuld an Chloes Tod, einschließlich mir. Dabei lässt er außer Acht, dass er Chloe zu der egoistischen Person gemacht hat, die sie war. Und Lauren würde er ebenso verziehen, sollte er sie in seine Hände bekommen.“
Es war nicht schwierig, sich das Szenario vorzustellen, das Xander beschrieb. Schwierig war allerdings zu glauben, dass eine Heirat mit ihr sein Dilemma lösen könnte. „Sie meinen, die Heirat mit einer Fremden wird ihn aufhalten, das Sorgerecht einzuklagen?“, drückte sie ihre Zweifel laut aus.
„Ja, ich glaube, dass die Heirat mit der Frau, deren Sohn Laurens Freund ist und die Lauren eine Stiefmutter sein und ihr ein stabiles Familienleben bieten kann, ihn davon abbringen wird.“
„Eine große glückliche Familie, was?“ Casey verzog den Mund.
„Fällt Ihnen etwas Besseres ein?“
„Wie wäre es, wenn Sie jemanden heiraten, den Sie auch lieben?“
Er warf ihr einen mitleidigen Blick zu. „Erzählen Sie mir nicht, dass Sie nach sieben Jahren Ehe mit einem Mann wie Sam Bridges noch an die Liebe glauben. Ich auf jeden Fall tue das nach der Ehe mit Chloe nicht mehr. Ich dachte, weil Sie dieselbe Erfahrung gemacht haben, wären Sie bereit, auf meinen Vorschlag einzugehen.“
„Damit meinen Sie doch, dass meine finanzielle Situation klamm genug ist, um darauf einzugehen, nicht wahr?“ Ärger flammte in ihr auf und ließ sie aufstehen. „Es gibt bestimmt Dutzende von Frauen, die sich auf so etwas einlassen, auch ohne die finanzielle Vergütung!“
„Die dann mehr erwarten, als ich zu geben bereit bin.“ Zynisch verzog er den Mund. „Da zahle ich doch lieber. Zudem wüssten wir beide von vornherein, wo wir stehen.“
„Ich brauche Ihre Almosen nicht.“
„Nein, Sie kommen bestens allein zurecht, das sieht man“, spottete er.
„Gehen Sie, Mr Fraser.“ Casey hatte die Hände zu Fäusten geballt. „Nehmen Sie Ihr Angebot und …“
„Aber Sie haben mein Angebot doch noch gar nicht gehört.“ Er ignorierte ihren Protest. „Als mein Stiefsohn wird Josh auf die gleiche Privatschule gehen wie Lauren. Später dann zur Universität. Ich würde einen Trustfund für ihn einrichten, der bei seinem einundzwanzigsten Geburtstag an ihn übergeht. Weder er noch Sie würden sich je wieder Sorgen um Geld zu machen brauchen.“
„Und was erwarten Sie dafür von mir?“
„Nur Ihren Namen auf einer Heiratsurkunde.“
Casey schüttelte den Kopf. „Ich verstehe Ihre Beweggründe, Mr Fraser.“ Sollte jemand versuchen, ihr Josh wegzunehmen, würde sie auch alles tun, was nötig wäre, um das zu verhindern. „Aber Brad Henderson würde uns das niemals abkaufen.“
„Da irren Sie, Casey. Ich hatte vier Tage Zeit zum Nachdenken, und nach den sieben Jahren Hölle mit Chloe bin ich überzeugt, dass die Ehe zwischen uns – der abgelegten Ehefrau und Chloes fallen gelassenem Ehemann – die einzige ist, die Brad als ernst ansehen würde.“
„Wenn es die Hölle war, wieso haben Sie sich nicht scheiden lassen?“, fauchte sie. Es tat weh, als „abgelegte Ehefrau“ bezeichnet zu werden. Wie ein altes Paar Schuhe, das man wegwarf!
„Und warum sind Sie bei Sam geblieben?“, konterte er mit der Gegenfrage.
„Wegen Josh!“
„Und ich wegen Lauren!“ Er legte den Kopf schief und lächelte spöttisch. „Und dann stellt sich heraus, dass alle Ängste umsonst waren. Die beiden waren nicht an ihren Kindern interessiert, sondern nur aneinander.“
In Gedanken stimmte Casey ihm zu. Was immer zwischen Sam und Chloe gebrannt hatte – Liebe, Lust, wie man es nennen wollte … es war so stark gewesen, dass alles andere dahinter zurückgestanden hatte, auch die Kinder.
„Ich möchte nur, dass Sie darüber nachdenken“, drängte Xander. „Überlegen Sie sich, was eine Heirat mit mir für Sie und Josh bedeutet, was ich Ihnen bieten kann …“
„Ich will nichts davon hören!“, fiel Casey ihm ins Wort.
Denn trotz ihrer Überzeugung wusste sie, dass sie durch seine finanzielle Unterstützung ihrem Sohn all das würde bieten können, was sie sich für den Jungen wünschte. Xander Fraser musste es auch wissen, sonst hätte er ihr dieses lächerliche Angebot nicht gemacht. Er hatte von vier
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