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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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das Staken betrifft …“
    Er zog eine lange, leuchtend bunt angemalte Stange aus dem Einbaum. Das Boot schwankte ganz schrecklich, als er aufstand und die Stange ins Wasser gleiten ließ.
    Als Gondoliere ließ Hayden sehr zu wünschen übrig. Sie kamen kaum voran, aber Shirley genoss die Aussicht, vor allem die im Boot. Haydens Muskeln zeichneten sich unter seinem T-Shirt ab, während er sie beide vorwärtsschob. Sie sah sich satt an ihm, und die Umgebung wurde irgendwie … reizlos.
    „Sieh mich nicht so an, Shirley“, warnte er. „Es ist nur ein Kanu.“
    Hoppla. Was hatte ihr Blick da eben verraten? Sie sahen sich in die Augen. „Du hast es selbst gemacht.“ Für mich. „Das ist nicht nichts.“
    Er schnaubte spöttisch. „Ich habe das getan, um mit dir zu schlafen. Ich wusste, dass ich nicht mit leeren Händen ankommen und erwarten konnte, dass du mich wieder in dein Bett einlädst.“
    Nein. Sie kannte ihn inzwischen gut genug. Sein defensiver Ton war nicht zu überhören. Hayden hatte es für sie getan. Nur wäre es nicht hilfreich, auf ihrer Meinung zu bestehen.
    „Wie nett, dass du auf eine Einladung warten willst“, neckte sie ihn.
    Er lächelte, aufreizend selbstsicher und beunruhigend sexy.
    „Ein Lippenbekenntnis. Ich weiß, wie ich dich erregen kann.“
    Ja. Und er erregte sie gerade jetzt. So sehr, dass sie etwas dagegen tun wollte. Etwas, was sie in dieser schrecklichen Gondel nicht schaffen würden.
    Deshalb wechselte Shirley radikal das Thema. „Wie alt warst du, als deine Mutter starb?“
    Hayden antwortete nicht, schob das Boot nur weiter mit der Stange vorwärts. Langsam vergingen die Minuten, bis er schließlich antwortete. „Wie kommst du darauf, dass sie tot ist?“, fragte er schließlich.
    „Was du gesagt hast, kurz bevor du Twuwu gesehen hast. Am allerwenigsten wahrscheinlich sei es, dass deine Eltern dort beim Abendessen sitzen. Und dann bei der Schlucht hast du gesagt, für deine Mutter seien wir über ein Jahrzehnt zu spät dran.“
    „Ich rede eigentlich nicht darüber.“
    Mit anderen Worten: Das ging sie nichts an. „In Ordnung.“
    Platsch, platsch … Sie trieben weiter, Hayden wirkte plötzlich deprimiert. Shirley lenkte sich ab, indem sie sich die nichtssagenden Villen ansah, die den Kanal säumten.
    Hayden räusperte sich. „Dass ich am Boden zerstört war, als deine Mutter starb, hatte einen Grund. Ich trauerte um zwei Mütter.“
    „War deine im selben Jahr gestorben?“
    „Drei Jahre davor. Kurz bevor ich anfing, samstags zu euch nach Hause zu kommen.“
    Und sie hatte angenommen, dass seine Qual auf der Beerdigung auf Effekt angelegt gewesen war. „Du hattest nicht um sie getrauert?“
    „Nicht richtig. Auf Carols Beerdigung hat mich irgendwie alles eingeholt.“
    „Es tut mir leid, dass ich dich kritisiert habe, weil du mit der Liste nicht angefangen hast.“
    „Die beiden Todesfälle haben mich daran erinnert, dass man letztlich auf sich allein gestellt ist und sich nur auf sich selbst verlassen kann. Im Jahr darauf habe ich Molon Labe gegründet. Ich habe mir langsam einen Kundenstamm aufgebaut und es aus eigener Kraft zu etwas gebracht.“
    „Und dein Vater?“, fragte Shirley.
    „Er lebt noch. Ich sehe ihn ungefähr einmal im Jahr, wenn er Geld haben will.“
    „Oh, Hayden …“
    „Das ist ein kleiner Preis, den ich zahlen muss. Was ist mit deinem?“
    Ihr Vater? Der Mann, der ihre Mutter und sie verlassen hatte, als sie noch klein war. „Keine Ahnung. Ich erinnere mich nicht an ihn.“ Jedenfalls erlaubte sie es sich nicht. Aber sie hatte ein Foto zwischen den Sachen ihrer Mutter gefunden und es aufbewahrt. Warum? Darum.
    „Carol hat nur ein einziges Mal von ihm gesprochen. Kein Mann zum Heiraten, so, wie es sich anhörte.“
    Ein Mann wie Hayden? Wiederholte sie den Fehler ihrer Mutter und fiel auf denselben Typ Mann herein? „Das kann ich nicht beurteilen.“
    „Du hast nie versucht, ihn zu finden?“
    Shirley atmete gegen die Enge in ihrer Brust an. „Er hätte sich melden können, wenn er gewollt hätte. Wir wohnten noch immer im gleichen Haus. Und uns ist es gut gegangen. Mum hat abends ihre Doktorarbeit fertig geschrieben und wieder zu arbeiten begonnen, sobald ich ganztags in der Schule war.“
    „Was ist mit ihrer Beerdigung? Hast du ihn nicht benachrichtigt?“
    „Doch.“ Shirley senkte den Blick. „Er ist einfach nicht gekommen.“
    „Das ist …“ Hayden fehlten die Worte. „Er hatte keinen Kontakt mehr zu euch, nachdem

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