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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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einen abgeschossenen Pfeil wieder einfangen? Eine kränkende Frage zurücknehmen? Oder Antworten, die der andere schon vernommen hatte?
    Die Fahrt auf der Landstraße führte sie an drei kleinen Farmen vorbei, und schließlich deutete Elise auf einen Briefkasten in Form einer Katze, der an der Einbiegung in eine kleine Allee am Straßenrand stand.
    Jared lenkte den Wagen auf den Schotterweg und freute sich über die schattigen Bäume und die Abgeschiedenheit der Farm, auf die sie in so gespannter Erwartung zusteuerten. Doch als sie das Ende der Zufahrt erreichten und das Haus in Sichtweite kam, blieb von der Idylle nichts als Brombeergestrüpp und Unkraut.
    Die Büsche und Stauden hatten alles überwuchert und ließen einen Garten nur noch erahnen. Zwei Schrottautos rosteten in einem halb zerfallenen Schuppen vor sich hin.
    Jared blieb vor Schreck der Mund offen stehen. „Ich verstehe jetzt, warum Mr Collins vorschlug, das Haus zu renovieren, bevor man es zum Verkauf anbietet.“
    Elise hatte es vollkommen die Sprache verschlagen. Sie stieg aus und nahm Molly auf den Arm. Insgeheim fluchend, ging Jared zum Kofferraum und holte ihre Sachen heraus.
    Das Haus selbst sah eigentlich von Weitem gar nicht so schlimm aus. Doch bei genauerem Hinsehen brauchte es dringend einen neuen Anstrich, und zwei Stufen der hölzernen Verandatreppe waren durchgebrochen.
    Konnte er Elise hier wirklich allein zurücklassen, an einem Ort, der förmlich jeden Optimismus im Keim erstickte? Und Elise, deren Niedergeschlagenheit jetzt schon mit Händen zu greifen war, würde ihre Situation angesichts dieser verwahrlosten Farm noch hoffnungsloser erscheinen.
    Als sie schweigend die Haustür aufschloss, sah er zu seiner Erleichterung wenigstens einen hübschen Fliesenboden und eine Kirschholztreppe im Eingangsbereich. Das einzig Negative, was einem beim Gang durch das Wohn- und Esszimmer auf Anhieb auffiel, war die dicke Staubschicht auf den antiken Möbeln.
    Die Küche war voll eingerichtet und mit Geräten ausgestattet; es gab nicht nur eine Essecke, sondern auch Toaster, Mikrowellenherd und sogar eine Kaffeemaschine. „Sieht so aus, als hätte ich auch das ganze Mobiliar geerbt.“
    Obgleich er froh war, dass sie endlich etwas sagte, war ihm bewusst, seine Mission war jetzt zu Ende. Sie war an ihrem Reiseziel angekommen, und er hatte keinen Grund mehr, länger bei ihr zu bleiben.
    Er schaute sich um, bereit, nach jedem Strohhalm zu greifen, der ihm einen Grund zum Verweilen bieten könnte. Er entdeckte einen Wasserfleck an der Decke und sagte, insgeheim erleichtert: „Hm, vielleicht haben Sie ein eingerichtetes Haus geerbt, aber der Fleck dort ist ein Hinweis darauf, dass irgendetwas undicht ist.“
    „Vielleicht liegt das Bad über der Küche und ein Wasserrohr leckt?“ Sie öffnete eine Schranktür. „Oh, sieh einer an. Sogar das Geschirr ist noch vorhanden. Ich muss nur was zu essen einkaufen, sonst ist alles bezugsfertig.“
    Sie sagte das mit solcher Bewunderung in der Stimme, dass Jared schon dachte, sie könnte die Situation vielleicht doch ganz gut verkraften. Dennoch, er wusste, was für eine perfekte Schauspielerin sie war. Sie hatte sich sicher schon gedacht, dass er sie nicht in einem Schlamassel allein zurücklassen würde. Und vielleicht gab sie nur vor, sich von den schlechten Nachrichten so weit erholt zu haben, sodass er weiterfahren und sie in Ruhe lassen würde.
    Wenn er mit seinem Verdacht recht hatte, dann lief sie Gefahr, so zu enden wie er. Sie könnte ihr Inneres von der Außenwelt vollkommen abschotten. Sie könnte wie er allen Außenstehenden ein normales Leben vorgaukeln und dabei in ihrem Inneren gar keine Lebendigkeit mehr empfinden.
    Sein Kehle wurde plötzlich ganz trocken, und er schluckte schwer. Aber jetzt war nicht der richtige Augenblick für eine Selbstanalyse seiner eigenen Vergangenheit. Elises gegenwärtige Situation war wichtiger. Zumindest wollte er einen Dachdecker oder Zimmermann engagieren, um sie zu zwingen, die Reparaturarbeiten an ihrem Haus in Angriff zu nehmen und nicht in tiefe Depression zu versinken.
    „Das Haus ist vielleicht eingerichtet, hat aber einen Wasserschaden im Badezimmer. Dem sollten wir gleich auf den Grund gehen.“
    Er ging die Treppe hoch und fand keinerlei Bauschäden. Aber ein Fleck an der Badezimmerdecke ließ darauf schließen, dass das Dach eine undichte Stelle aufwies.
    Endlich hatte er einen triftigen Grund gefunden, sich wieder als Retter zu bewähren. Wenn er

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