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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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schien lebendig zu sein. Sie faltete es zusammen, und es sprang von allein wieder auf. Sie versuchte, die Ärmel hineinzustopfen, sie quollen wieder hervor. Wütend sah sie zu Ryan auf. Er schmunzelte vergnügt.
    „Das ist doch kein Problem für Sie, oder?“
    „Natürlich nicht.“ Ihr Lächeln war mehr ein wütendes Zähnefletschen.
    Sie versuchte, sich einzureden, dass er ein Kunde wie jeder andere war und die gleiche freundliche Behandlung verdiente. Höflich begann sie ein wenig Smalltalk. In Wirklichkeit war sie nur neugierig. „Ist es für einen Angehörigen?“
    Ihre Frage schien ihn zu überraschen. „Die Jacke ist für meine Cousine“, stieß er nach kurzem Zögern hervor. „Jodie. Sie wird ihr bestimmt gefallen.“
    Imogen zog ein Band in den grünen und goldenen Farben von Mackenzie Forrest von der Spule. Sie hatte seine kleine Verlegenheit bemerkt. Seine Cousine? Sie hatte ihre Zweifel.
    „Jodie ist auch immer kalt. Muss sich auch immer aufwärmen.“
    Imogens Zweifel verstärkten sich. „Na, in der Jacke bestimmt nicht mehr.“ Sie lächelte in gespieltem Diensteifer. „Und Sie haben bestimmt die richtige Größte ausgewählt?“
    Jetzt fühlte er sich ertappt. „Oh ja, sie trägt gern weite Sachen. Damit verbirgt sie ihre Oberweite.“
    Das war ein guter Versuch, aber sie glaubte kein einziges Wort mehr.
    Ryan ließ nicht locker. „Sollte das Band nicht außen um das Paket geschlungen werden?“
    „Eigentlich schon. Aber so lässt es sich besser verpacken.“
    Sie hatte in der Zwischenzeit die Jacke mit dem Geschenkband gebändigt und sie zu einem kompakten Paket zusammengeschnürt. Nun ließ sie sich mühelos einpacken. Sie riss ein großes Stück Papier von der Rolle und schnitt weiteres Band ab, das diesmal wirklich außen herumgewickelt wurde.
    „Das ist sehr hübsch geworden.“ Es schien ihm nicht leichtzufallen, ihren kleinen Sieg einzugestehen.
    „Ich hoffe, die Jacke gefällt Ihrer Cousine“, sagte Imogen spöttisch lächelnd. „Selbst wenn sie sie zwölf Stunden zu früh auspackt.“
    Er beugte sich über den Tisch. „Heiligabend ist genau der richtige Augenblick.“
    „Der Rest der Welt wartet auf den ersten Feiertag.“
    „Sind wir uns wenigstens einig, dass wir nicht übereinstimmen?“
    „Nicht einmal darin.“
    Es wurde zum guten Brauch, jeden Tag zur Mittagszeit.
    „Stille Nacht“ – ein großer Spielzeugabakus für seine Nichte Donna, die noch Schwierigkeiten mit dem Rechnen hatte.
    „White Christmas“ – ein riesiger Koffer für seine Cousine Clara, die offenbar immer zu viel Gepäck hatte.
    „Santa Claus is Coming to Town“ – eine Magnum-Flasche Champagner für seine Großtante Hillary, die zu Weihnachten gern mal einen über den Durst trank. Dazu ein dicker Strohhalm, damit sie direkt aus der Flasche trinken konnte.
    Die Geschenke wurden immer ausgefallener und immer schwieriger zu verpacken. Während Imogen das Unmögliche versuchte, grinste Ryan vergnügt und neckte sie. Sosehr sie das auch leugnete … sie freute sich jeden Tag darauf.
    Tag für Tag lebte sie für diese Momente in seiner Nähe. Sie sehnte sein Erscheinen herbei, und wenn sie ihn in der Schlange vor ihrem Packtisch entdeckte, begann ihr Herz höher zu schlagen. Das Wochenende in ihrer kleinen Wohnung verlief zäh und freudlos. Dafür war die erste Begegnung am Montag fast schmerzhaft schön.
    Ryan irrte. Es ging nicht um Instinkte … es war normale, frivole Lust. Es war das Verlangen des Weibchens, sich mit einem gesunden, kräftigen Männchen zu paaren. Und wie kräftig er war! Sie konnte ihn jeden Tag zur Mittagszeit bewundern.
    Er wollte sie ebenfalls, aber „weiter konnte er im Moment nicht denken“. Sie meinte zu wissen, warum er sich nicht festlegen wollte. Wenn er sie erst vernascht hatte, würde sein „Instinkt“ ihn weitertreiben. Frei lebende Männchen folgten dem Trieb, ihren Samen so breit wie möglich zu verbreiten.
    Er hatte gesagt, es brauche nicht kompliziert zu werden. Das wollte sie ganz bestimmt auch nicht. Aber ihr Verlangen nach ihm machte schon jetzt alles sehr schwierig. Wäre es besser, ihm nachzugeben? Ein einziges Mal? Danach würde sie ihn vergessen können. Man wünscht sich ja immer, was man nicht haben kann. Wenn sie sich also einmal mit ihm vergnügt hatte, würde ihr Verlangen gestillt sein. Oder?
    Sie wälzte den Gedanken hin und her. Wenn sie die Kontrolle behielt, wenn sie bestimmen konnte, wann Schluss war … könnte sie es dann nicht

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