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Julia Extra Band 372

Julia Extra Band 372

Titel: Julia Extra Band 372 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier , Shirley Jump , Natalie Anderson
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schwebte der leere Korb einer Arbeitsbühne. Darunter lag eine ausgestreckte Gestalt, und einige junge Leute, die sehr erschrocken wirkten, standen um sie herum.
    Jill ließ den Blick über die Szene schweifen, ehe sie sich an den Aufseher wandte. „Er ist also aus dem Korb da oben gefallen?“
    „Ja.“
    „War er bewusstlos?“
    „Ja, er ist mit dem Kopf aufgeprallt.“
    „Ist er jetzt bei Bewusstsein?“
    „Ja.“
    „Aber keiner hat versucht, ihn zu bewegen, oder?“
    „Nein.“
    „Sehr gut.“
    Bei dieser Art von Sturz war eine Wirbelsäulenverletzung sehr wahrscheinlich. Jack musste sich beherrschen, um sich nicht einzumischen, damit der Patient korrekt behandelt wurde. Aber Jill war hier die Ärztin, und sie hielt ihn für einen Fotografen. Wenn er ihr die Wahrheit sagte, würde sie sich mit Sicherheit von ihm betrogen fühlen. Daher hielt er sich zurück.
    Jill holte ihre Notfallausrüstung aus dem Jeep und eilte zu dem Verunglückten. Dabei warf sie einen Blick über die Schulter. „Jack, könnten Sie bitte mitkommen? Vielleicht brauche ich Ihre Hilfe.“
    Sie hockte sich neben den Patienten. „Hey. Ich bin Jill Metcalf. Ich bin Ärztin.“ Sie tastete nach dem Puls des jungen Mannes.
    „Wie heißt du?“, fragte sie dann.
    „Nick.“
    „Wie alt bist du, Nick?“
    „Achtzehn.“
    „Weißt du noch, was passiert ist?“
    „Es war ein Unfall“, sagte einer der anderen Teenager, der kalkweiß aussah. „Ich hätte nicht gedacht, dass sich das Ding so schnell bewegt, und ich wusste nicht, dass Nick sich so weit rauslehnt.“
    Behutsam brachte Jill den Kopf des Patienten in eine neutrale Position. „Jack, können Sie Nicks Kopf halten? Es ist sehr wichtig, dass er sich nicht bewegt.“
    „Klar.“ Jack kniete sich neben Nick. Er wusste genau, was er zu tun hatte, wartete jedoch, bis Jill seine Hände richtig positioniert hatte.
    „Tut dir irgendwas weh, Nick?“, erkundigte sie sich.
    „Ja. Mein Rücken. Und mein Hals.“
    Jack konzentrierte sich. Seine Hilfe konnte jetzt ausschlaggebend sein.
    „Hast du Schwierigkeiten beim Atmen?“, fragte Jill weiter.
    „Ich … glaub nicht. Aber ich kann meine Beine nicht bewegen.“
    „Kannst du meine Hand drücken?“ Besorgt zog sie die Brauen zusammen. „Noch stärker?“
    „Meine Finger sind irgendwie taub.“
    Das deutete in der Tat auf eine ernsthafte Wirbelsäulenverletzung hin. Jack wollte helfen, um sicherzugehen, dass nichts vergessen wurde. Doch Jill brauchte ihn nicht, denn sie wusste, was sie tat. Mit äußerster Sorgfalt legte sie Nick die Halskrause an.
    „Aber Sie müssen seinen Kopf trotzdem weiter festhalten, Jack. Das machen Sie hervorragend.“
    Das flüchtige Lächeln, das sie ihm zuwarf, unterschied sich sehr von ihrem sonst so fröhlichen Lachen. Doch es schloss ihn in das Geschehen mit ein, was ihm ein gutes Gefühl vermittelte.
    Ihre liebevolle Herzlichkeit Nick gegenüber war ebenso wichtig wie jede medizinische Versorgung.
    „Du hast dir den Rücken verletzt“, sagte sie ihm ehrlich. „Aber wir können noch nicht sagen, wie schwer. Zuerst müssen wir dich zu den Fachärzten bringen, damit du gründlich untersucht wirst. Ich werde einen Rettungshubschrauber bestellen. Das ist besser, als dich mit einem Krankenwagen zu transportieren. Wo wohnst du?“
    „In Dunedin. Ich studiere dort.“
    „Dann versuchen wir, dich dahin zu bringen.“ Jill ging ein paar Schritte zur Seite, um zu telefonieren. Doch Jack bekam einige Gesprächsfetzen mit.
    „Lähmung in den Beinen … Taubheitsgefühl in beiden Armen … war bewusstlos, ist jetzt aber bei vollem Bewusstsein.“
    Ein Krankenwagen traf ein, als Jill gerade einen IV-Zugang legte. Ein Mann mittleren Alters stieg aus, während sie den Beutel mit der Kochsalzlösung anschloss.
    „Hey, Ted“, rief sie ihm zu. „Bringen Sie mir bitte einen Sauerstoffzylinder?“
    Sie gab den Beutel einem von Nicks Freunden zum Halten, ehe sie dem Verunglückten ein Schmerzmittel verabreichte.
    „Mir ist kalt“, klagte er.
    „Wollen Sie eine Aludecke?“, fragte der Sanitäter.
    „Ja, bitte. Und das Notfallpaket.“
    „Eine Schaufeltrage?“
    „Nein. Hubschrauber ist schon unterwegs. Die haben ihre eigene Ausrüstung. Aber ich könnte mal über Ihr Funkgerät nachfragen, wie weit sie noch weg sind.“
    Jack hörte, wie sie dem Piloten die exakten Koordinaten für die Plantage durchgab. Sie wählte einen geeigneten Landeplatz neben dem Packschuppen, wo es keine Hindernisse wie

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