Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 373

Julia Extra Band 373

Titel: Julia Extra Band 373 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Sarah Morgan , Carol Marinelli , Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
Arbeit und hatte es zu beträchtlichem Wohlstand gebracht. Angetrieben wurde er durch die Tatsache, dass er als Kind bettelarm gewesen war, denn die Firma seines Vaters war in Konkurs gegangen. Diese schreckliche Armut wollte Vito nie wieder erleben, deshalb arbeitete er jeden Tag und war geschäftlich viel unterwegs. Nur seinem Bruder zuliebe hatte er Bolderwood gekauft. Olly sollte ein richtiges Zuhause haben.
    Nach dem Frühstück setzte Ava sich zuerst mit dem Partyservice in Verbindung, der sie vor drei Jahren beliefert hatte, und vereinbarte für den folgenden Tag einen Termin. Auf dem Weg nach oben in ihr Zimmer fing Eleanor sie ab.
    „Ich möchte Ihnen etwas zeigen“, sagte sie nervös. „Vielleicht können Sie helfen, Ava.“
    „Okay.“ Ava wunderte sich, warum die sonst so selbstsichere Eleanor plötzlich so nervös wirkte. Wenige Minuten später erfuhr sie den Grund. Die Haushälterin führte sie zu Ollys Zimmer, zog einen Schlüssel hervor und schloss die Tür auf.
    Ava blieb auf der Türschwelle stehen und betrachtete schockiert das Zimmer. Alles wirkte unverändert, als würde Olly jede Minute auftauchen. „Wieso ist das Zimmer nicht geräumt worden?“, fragte sie leise und schluckte die Tränen hinunter.
    „Ich wollte das nach der Trauerfeier erledigen, aber Mr Barbieri war dagegen. Er ist immer mal wieder in das Zimmer gegangen. Soweit ich weiß, war er zuletzt vor zwei Jahren hier drinnen. Vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, es auszuräumen.“
    „Ich übernehme das“, versprach Ava, nachdem sie einige Male tief durchgeatmet hatte. „Bitte besorgen Sie mir einige Kartons und Taschen. Dann sortiere ich die Sachen und entscheide, was aufgehoben werden soll. Den Rest überlasse ich Ihnen.“
    „Danke, das ist sehr nett, Ava. Ich wollte Mr Barbieri mit dieser heiklen Angelegenheit nicht noch einmal belasten.“ Erleichtert zog Eleanor sich zurück, um das Gewünschte zu organisieren.
    Währenddessen strich Ava behutsam über Ollys Fossilien. Die Zeit war in diesem Zimmer stehengeblieben. Vitos Schrein, dachte Ava beunruhigt. Damit musste jetzt Schluss sein. Vito hatte doch selbst gesagt, das Leben müsse weitergehen.
    Gemeinsam mit Eleanor machte sie sich ans Werk. Ollys Kleidung ging an die Kleiderkammer des örtlichen Wohltätigkeitsvereins. Die Fossiliensammlung, die Fotoalben und die Erstausgaben aller Harry-Potter-Bände wurden in Kartons verpackt. Zuvor hatte Ava wehmütig in dem Album geblättert, das Fotos von Olly und ihr enthielt. Zum ersten Mal seit Ollys Tod erlaubte sie sich, an die schönen Dinge zu denken, die Olly und sie in den zusammen erlebt hatten.
    Nach der Aktion war Ava erschöpft, doch seltsamerweise war ihr auch etwas leichter ums Herz. Beim Morgenspaziergang mit Harvey waren ihr die Rosen aufgefallen, die sogar jetzt im Dezember noch blühten. Sie beschloss, eine Rose abzuschneiden und auf Ollys Grab zu legen. Bisher hatte sie ja noch keine Gelegenheit gehabt, sich von ihrem besten Freund zu verabschieden, denn angesichts der Umstände war sie der Trauerfeier natürlich ferngeblieben.
    Gedacht, getan.
    Harvey ließ sie in Eleanors Obhut, dann machte sie sich auf den Weg zu der kleinen Felskirche, die nur wenige Gehminuten vom Schloss entfernt lag und früher zum Anwesen gehört hatte.
    Eine Blondine, die vor einer der Kirche gegenübergelegenen Villa aus einem Sportwagen stieg, schaute finster zu Ava herüber, als die durch eine kleine Pforte den Friedhof betrat. Ava legte die Rose auf Ollys Grab und war gerührt, als sie den Granitengel bemerkte, der über das Grab wachte. Olly hatte fest an Engel geglaubt.
    „Sie sind es tatsächlich, oder?“, fragte eine schneidende Frauenstimme hinter Ava.
    Erschrocken wandte Ava sich um. Hinter ihr stand die Blondine – sehr attraktiv und teuer gekleidet. „Kennen wir uns?“
    „Woher sollten Sie mich kennen? Ich bin Katrina Orpington. Wir verkehren wohl kaum in den gleichen Kreisen“, sagte die Frau von oben herab. „Aber ich weiß, wer sie sind. Sie sind diese Ava Fitzgerald, die Vitos kleinen Bruder auf dem Gewissen hat. Was um alles in der Welt haben Sie an Olivers Grab verloren?“
    Ava war blass geworden, dachte jedoch nicht daran, so mit sich umspringen zu lassen. „Olly war mein bester Freund“, sagte sie traurig.
    Verächtlich verzog die Blondine das Gesicht. „Trotzdem haben Sie hier nichts zu suchen, nach allem, was Sie Vito angetan haben. Sein Gesicht in der Nacht wird mir für immer in

Weitere Kostenlose Bücher