Julia Extra Band 374
noch gern tun würde. Dann schob er die Hand unter die Wolldecke und streichelte ihr durch den Blusenstoff so gekonnt eine Brust, dass sich Meg nach mehr sehnte.
Ihre Finger waren in seinem Haar, sein unrasiertes Kinn kratzte an ihrer Haut, und sein Mund forderte ihren ein bisschen härter. Während sie mit sich kämpfte, damit sie sich ihm nicht entgegenbog, ließ Niklas die Hand unter ihre Bluse gleiten und strich mit der Handfläche zart über eine Brustspitze.
Für einen Beobachter wären sie einfach ein Liebespaar, das sich küsste, er würde nichts sehen von der Leidenschaft, die sich unter der Decke abspielte. Niklas schob sich ein wenig weiter über sie, sodass Meg nur noch ihn atmete, seinen Duft, und mit jedem geschickten Streicheln wünschte sie sich mehr.
Plötzlich wusste sie, dass sie sich zurückziehen musste, weil sie so stark auf seinen Kuss reagierte. Sie hatte das Gefühl, dass sie vielleicht allein dadurch zum Höhepunkt kommen würde.
„Komm“, sprach Niklas aus, was sie gerade dachte.
„Hör auf“, sagte sie, auch wenn es nicht das war, was sie von ihm wollte.
„Warum?“
„Weil es falsch ist.“
„Aber so schön.“
Er küsste sie wieder, doch sie ließ ihren Mund zu, weil die Empfindungen zu viel waren, weil Niklas sie an die äußerste Grenze brachte. Doch er machte weiter, bis sie nachgab. Er atmete schwerer, streichelte noch immer ihre Brust, und Meg mühte sich damit ab, nicht zu stöhnen, nicht zu vergessen, wo sie waren.
Sie zwang sich, seine Hand nicht tiefer zu schieben, wie es ihr Körper von ihr verlangte.
Und hatte keine Chance, zu gewinnen.
Jetzt führte er ihre Hand unter seine Wolldecke, legte ihre Handfläche auf sich und hielt sie dort. Meg sehnte sich danach, ihn zu erforschen, ihn zu streicheln, aber er erlaubte es nicht. Noch immer küsste er sie, dämpfte ihr Stöhnen mit seinem Mund, küsste sie weiter, als wollte er ihren Lustschrei in sich aufnehmen. Erst dann löste er seinen Griff und akzeptierte, dass Meg die Finger um ihn schloss.
Er blickte auf und beobachtete, wie sie nach Atem rang, wie sie sich auf die Lippe biss, und kämpfte dabei selbst darum, nicht zu kommen. Und er wünschte, das Licht wäre an, sodass er sie in Farbe sehen könnte. Er wünschte, sie wären in seinem großen Bett und könnten, sobald sie fertig war, gleich wieder anfangen.
„Das“, sagte Niklas, als er in die Wirklichkeit zurückkehrte, „war die Vorspeise.“
Ich habe recht gehabt, dachte Meg.
Er hatte über Sex gesprochen.
Das Licht ging an. Meg zog eine Strickjacke über und entschuldigte sich.
In der kleinen Kabine hakte sie ihren BH zu, bevor sie prüfend ihr Gesicht ansah. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen funkelten. Sie kannte die Frau im Spiegel nicht.
Sie war überhaupt nicht wie die Frau, die Niklas kennengelernt hatte.
Kein einziges Mal in ihrem Leben hatte sie rebelliert. Niemals war sie aus ihrem Schlafzimmerfenster gesprungen und zu Partys gegangen. An der Universität hatte sie fleißig studiert und nebenbei Teilzeit gearbeitet. Sie hatte die Noten bekommen, die ihre Eltern von ihr erwartet hatten. Nach dem Studium war sie ins Familienunternehmen eingetreten. Sie hatte immer das Richtige getan, selbst wenn es um ihre privaten Beziehungen ging.
Niklas hatte recht gehabt. Sie hatte ihren Freund nicht begehrt, wie sie ihn begehrte. So lange wie möglich hatte sie die Entscheidung hinausgezögert, bevor sie eingesehen hatte, dass sie sich nicht mit einem Mann verloben konnte, den sie einfach nur gernhatte wie einen guten Freund. Dass sie nicht mit ihm schlafen würde, bis sie sich sicher war, dass es ernst zwischen ihnen war, hatte sie ihm gleich gesagt. Aber dann hatte er über Ringe und eine gemeinsame Zukunft gesprochen. Und sie hatte gewusst, dass es Zeit war, aus dieser Beziehung herauszukommen.
Und eben das beunruhigte Meg.
Sie war nicht die leidenschaftliche Frau, die Niklas gerade geküsst hatte – sie war noch Jungfrau und hatte keine blasse Ahnung. Ein paar Stunden nicht unter Aufsicht ihrer Eltern, und schon lag sie auf dem Rücken und ließ sich von einem Fremden erregen. Voller Scham schloss Meg die Augen, dann öffnete sie sie wieder, sah das Funkeln und schämte sich ein bisschen weniger. Es gab kein Zurück mehr. Sie konnte nicht wieder die Frau werden, die sie gewesen war. Und selbst wenn es ein Zurück gäbe, sie würde die Zeit mit Niklas wieder genauso verbringen.
Nachdem sie sich die Zähne geputzt und sich an dem
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