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Julia Extra Band 374

Julia Extra Band 374

Titel: Julia Extra Band 374 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Carol Marinelli , Susanna Carr , Charlotte Phillips
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Seitenblick auf sein weißes Seidenhemd.
    „Es mag Sie überraschen, aber ich habe auch ohne Ihre Einmischung sechsunddreißig Jahre lang überlebt.“
    Emma legte ihren Stift auf den Notizblock. „Sind Sie immer so abwehrend?“
    Zak blickte auf den Park. Nein, nicht immer. Aber normalerweise waren seine Beziehungen zu Frauen auch klar definiert: Es gab Frauen, mit denen er geschäftlich zu tun hatte, und Frauen, die für ihn arbeiteten. Dann gab es Frauen, mit denen er eine Beziehung hatte, was nur sehr selten vorkam. Und schließlich gab es noch Frauen, mit denen er schlief. Aber es hatte für ihn noch nie eine Frau gegeben, die er wollte, aber nicht haben konnte.
    Bis jetzt. Hinter seinem scheinbar gleichgültigen Lächeln verbarg sich tiefe Frustration. Denn war es nicht so, dass er Emma Geary mit einer Leidenschaft begehrte, die ihn verzehrte? Der Gedanke an sie raubte ihm nachts den Schlaf, nicht einmal kalte Duschen konnten sein Verlangen kühlen. Ihre zweifelhafte Vergangenheit schreckte ihn genauso wenig wie die Tatsache, dass sie etwas mit seinem kleinen Bruder hatte. Wann immer er an sie dachte, durchzuckte es ihn heiß.
    „Es scheint, dass Sie das Schlimmste in mir zum Vorschein bringen“, erklärte er resigniert.
    „Und warum, frage ich mich? Weil ich nicht fügsam genug bin, um alles, was Sie sagen, als Gesetz zu akzeptieren?“
    Er wandte sich ihr zu. „Das ist sicher ein Punkt. Ihre Widerspenstigkeit ist für mich etwas … gewöhnungsbedürftig.“
    „Sie meinen, Frauen geben Ihnen normalerweise keine Widerworte?“
    „Sie halten es gewöhnlich für nötig.“
    „Weil Sie immer recht haben, nehme ich an?“
    Seine grauen Augen blitzten auf. „Wissen Sie nicht, dass sich jede Frau insgeheim nach einem dominanten Mann sehnt?“
    Energisch schüttelte Emma den Kopf. Obwohl es ihr zugegebenermaßen schwer fiel, ihm zu widersprechen, wenn er sie so ansah. „Sie müssen in höchst seltsamen Kreisen verkehren, um derart fragwürdige und überkommene Ansichten zu vertreten.“
    „Möglich.“ Sein Blick schweifte wieder über den Park. Die Bäume waren schon fast kahl. Bald würde es Winter sein, Ferienzeit. Vor dem Rockefeller Center würde der große Weihnachtsbaum aufgestellt, und New Yorker und Touristen würden Seite an Seite unter seinen funkelnden Lichtern Schlittschuh laufen. Emma würde ihren Job hier abschließen und wieder nach London zurückkehren … zu Nat. Zak zwang sich bewusst, sich dieses Szenario vorzustellen, das er bisher verdrängt hatte. Wenn sein Plan nun scheiterte? Wenn sie seinen Bruder heiratete? Was dann?
    Er hatte immer auf Nat aufgepasst. War für ihn da gewesen, wenn sich sonst niemand um ihn gekümmert hatte, und liebte ihn über alles. Aber manchmal hatten die Dinge eine Art, sich zu verselbstständigen. So sehr man sich auch bemühte, man hatte keinen Einfluss auf sie. Noch immer erinnerte er sich überdeutlich daran, wie seine Mutter schluchzend auf dem Marmorboden gelegen hatte und die Tür hinter seinem Vater ins Schloss gefallen war. Das hatte er auch nicht verhindern können.
    Plötzlich sah er Nat und Emma vor sich … als frischvermähltes Paar in Griechenland. Ihr langes, hellblondes Haar wehte in der Meeresbrise, und sie trug ein langes, fließendes Kleid, wie es die Ausländerinnen immer trugen, wenn sie nach Griechenland kamen. Barfuß tanzte sie über den Strand vor dem funkelnden Blau des Mittelmeeres. Vielleicht würden sie und Nat Kinder haben, die dann genau wie sie ein Leben lang Teil der Familie Constantinides sein würden. Zak wusste, dass er in dem Fall sein Verlangen nach ihr ersticken musste, um nicht die Beziehung zu seinem einzigen Bruder zu riskieren.
    War es dann nicht am besten, wenn er einen Zugang zu ihr suchte, auch wenn es ihm noch so schwer fiel? Ein vorsichtiger Waffenstillstand für den Fall, dass das Schlimmste eintraf? Momentan war sie für ihn der Inbegriff des Verführerischen und Verbotenen, was sie nur noch begehrenswerter machte. Sollte er nicht einfach den Abend mit ihr verbringen und ihr die Gelegenheit geben, nach der typischen Art der Frauen über alles und nichts zu plaudern, sodass er am Ende des Abends gehörig gelangweilt zu dem Schluss kommen würde, dass sie im Grunde gar nichts Besonderes war?
    „Haben Sie schon viel von der Stadt gesehen?“, fragte er, bevor er es sich anders überlegen konnte.
    Überraschenderweise nickte Emma. „Ehrlich gesagt, ja.“ Wenn sie schon einmal in New York war, hatte sie

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