Julia Extra Band 374
vortäuschen, ich würde mit …?“
„Nicht vortäuschen. Sie werden tatsächlich Sex mit Niklas haben müssen“, erklärte Rosa. „Ich glaube, Sie verstehen nicht, was auf dem Spiel steht und wie gefährlich es für Niklas und seinen Fall ist, wenn entdeckt wird, dass wir Informationen einschleusen. Und wir stehen sofort unter Verdacht, wenn das Bett und der Abfalleimer nicht…“
Zum Glück ging sie nicht ins Einzelne, aber Meg hatte auch so schon genug gehört. Sie schüttelte den Kopf und stand auf. „Ich bereite heute noch den Papierkram für die Scheidung vor.“
Die drei Anwälte blieben sitzen.
„Niklas zu heiraten war der größte Fehler meines Lebens. Ich habe nicht die Absicht, das Ganze noch einmal zu durchdenken. Und ich bin bestimmt nicht … Nein. Das mit uns war ein Fehler.“
„Niklas macht niemals Fehler“, entgegnete Rosa. „Deshalb wissen wir, dass er unschuldig ist. Deshalb arbeiten wir hinter dem Rücken unseres Chefs für ihn.“ Sie sah Meg durchdringend an. „Sie sind seine einzige Chance, und ob es angenehm ist oder nicht, ob es unter Ihrer Würde ist oder nicht, es muss sein.“
Sie gab ihr einen Umschlag, und als Meg ihn öffnete, fand sie einen Reiseplan und Flugtickets.
„Wir haben Ihnen einen Flug für morgen Abend gebucht.“
„Ich habe ein Leben!“, brauste Meg auf. „Einen Job, Verpflichtungen …“
„Für Donnerstag ist ein Besuch genehmigt worden. Es ist die einzige Möglichkeit, vor der Anhörung Kontakt mit Niklas aufzunehmen. Nachdem Sie ihn besucht haben, können Sie nach Hawaii fliegen. Aber Sie müssen vielleicht für einen weiteren Besuch in drei Wochen zurückkehren, wenn es nicht gut läuft.“
„Nein. Ich tue es nicht.“
Rosa ließ sich nicht beirren. „Sie mögen das alles ignorieren wollen, aber das geht nicht. Niklas hat diese Chance verdient, und er bekommt sie. Kontrollieren Sie Ihr Konto, dann sehen Sie, dass Sie großzügig für Ihre Zeit entschädigt werden.“
„Wie bitte?“, rief Meg wütend. „Was fällt Ihnen ein? Wie in aller Welt haben Sie …?“ Nein, wie sie ihre Bankverbindung herausgefunden hatten, war nicht das Problem, nicht jetzt. „Es geht nicht um Geld!“
„Also geht es um die Moral?“, fragte Rosa. „Sie sind viel zu fein dafür, mit Ihrem Ehemann zu schlafen, selbst wenn es bedeutet, dass er den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen muss? Für den größten Fehler Ihres Lebens haben Sie doch gut gewählt“, höhnte sie. „Sie bekommen Geld, damit Sie mit Niklas schlafen. Das ist wohl kaum etwas Schlimmes.“
Meg blickte ihr in die Augen. Plötzlich wusste sie, dass Niklas und Rosa miteinander geschlafen hatten.
Die Lippen verächtlich geschürzt, stand Rosa auf. „Sehen Sie zu, dass Sie mit sich selbst ins Reine kommen.“
7. KAPITEL
Als sie gegangen waren, tat Meg, was sie ein Jahr lang vermieden hatte. Sie stellte Nachforschungen an über den Mann, den sie geheiratet hatte, und fand heraus, wie mächtig er war. Oder gewesen war, bevor Anklage gegen ihn erhoben wurde. Nun verstand Meg, warum er alles andere als beeindruckt von der Businessclass gewesen war.
Dann las Meg, was für einen Schock seine Verhaftung ausgelöst hatte. Zwar hatte Niklas den Ruf, ein harter Geschäftsmann zu sein, aber er war immer für ehrlich gehalten worden. Das hatte es ihm wohl so leicht gemacht, sehr einflussreiche Leute dazu zu bringen, Millionen herauszurücken. Leute aus der Geschäftswelt, die ihn kannten und ihm vertrauten, die nicht damit rechneten, betrogen zu werden. Auch wenn Rosa und ihre Kollegen Niklas’ Unschuld beteuerten, warfen die Artikel für Meg zumindest Zweifel auf.
Schließlich wusste sie, wie mühelos er sie ausgenutzt hatte. Sie hatte Niklas von einer anderen Seite erlebt, und es war keine, die ihr gefiel.
Trotzdem, er war ihr Ehemann, und sie war anscheinend seine einzige Hoffnung auf einen fairen Prozess.
Meg klickte die Bilder an und wünschte sofort, sie hätte es nicht getan. Das erste, das sie sah, zeigte ihn in Handschellen, wie er in einen Streifenwagen geschoben wurde. Es gab viele Fotos von Niklas, aber sie zeigten nicht den Mann, den sie kennengelernt hatte. Er trug auf jedem einen teuren Anzug und eine schöne Krawatte, und sein Haar war auch so, wie sie es in Erinnerung hatte. Nur lächelte er auf keinem der Fotos. Keins fing den Niklas ein, den sie so kurze Zeit gekannt hatte.
Und dann fand sie noch ein weiteres, das anzusehen am meisten wehtat.
Er machte ein
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