Julia Extra Band 375
zu lassen, als ich es je einer anderen Frau zugestanden habe. Du solltest aber wissen, dass es trotzdem noch gewisse Schranken gibt. Vielleicht wird sich das eines Tages ändern, aber für den Augenblick müsstest du das akzeptieren. Meinst du, dass du damit klarkommst?“
Layla nickte langsam, das Herz schlug ihr bis zum Hals. „Ich denke schon.“
6. KAPITEL
Nach einer ausführlichen Tour durch sämtliche Abteilungen seiner Firma kehrte Drake mit Layla in sein Büro zurück. Es war inzwischen fast halb sieben, und Monica hatte sich gerade verabschiedet.
„Du hast sie alle verzaubert“, stellte Drake fest. „Wahrscheinlich wirst du bei meinen männlichen Mitarbeitern in der nächsten Zeit das Thema Nummer eins sein.“
Layla zog skeptisch die Brauen hoch. „Das glaube ich kaum.“
„Dann hast du noch nicht begriffen, wie Männer ticken.“
„Da hast du wahrscheinlich recht.“
Als Drake ihr selbstironisches Lächeln sah, bereute er seine unsensible Bemerkung auf der Stelle. Warum musste er sie ausgerechnet jetzt an ihren niederträchtigen Exboss erinnern?
„Ich hoffe, du hast noch keine Pläne für dieses Wochenende gemacht“, wechselte er rasch das Thema. „Ich würde es nämlich gern mit dir verbringen.“
„Das ganze Wochenende?“
Als er ihren ungläubigen Gesichtsausdruck sah, konnte Drake sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen. „Ganz genau. Und ich verspreche, dich am Sonntag so früh wieder zu Hause abzuliefern, dass du zu deiner gewohnten Zeit ins Bett gehen kannst.“
„Dann erwartest du von mir, dass ich die Nacht mit dir verbringe? Ich meine … die zwei Nächte?“
„Mein Haus verfügt über mehrere Gästezimmer. Wenn du lieber allein schlafen möchtest, bis du mich besser kennst, werde ich das respektieren.“
„Okay.“
Laylas erleichtertes Lächeln verriet Drake, dass er das Richtige gesagt hatte. Gut so. Er wollte nicht, dass noch eine Begegnung zwischen ihnen in Streit und Enttäuschung endete. Lieber nahm er die Qual sexueller Frustration in Kauf.
„Bekomme ich für mein Verständnis einen Kuss?“, erkundigte er sich.
Zur Antwort stellte Layla sich auf die Zehenspitzen und drückte ihre Lippen sanft auf seine.
Am liebsten hätte Drake sie an sich gerissen und gierig ihren verlockenden Mund in Besitz genommen. Woher er die innere Kraft nahm, stattdessen das rechte Maß an Zärtlichkeit und Rücksicht walten zu lassen, wusste er selbst nicht.
Allerdings konnte er nicht verhindern, dass seine Hände, die sanft ihren Rücken streichelten, sich hin und wieder zu ihrem hinreißenden Po verirrten.
„Es wird langsam spät“, murmelte Layla. „Sollten wir nicht aufbrechen und irgendwo etwas essen gehen?“
Obwohl sie noch stundenlang so mit ihm hätte verharren können, löste sie sich aus Drakes Umarmung und blickte zu ihm auf. In der kleinen Einbuchtung über seiner Oberlippe glitzerten winzige Schweißperlen, und der nachwachsende Bart verdunkelte sein markantes Kinn.
Vor allem aber registrierte sie das hungrige Verlangen in seinen silbergrauen Augen!
Obwohl es eine große Erleichterung für sie bedeutete, dass Drake keinen Sex von ihr erwartete, bevor sie einander besser kannten, machte sie die Vorstellung, die nächsten beiden Nächte bei ihm zu verbringen, hypernervös.
Seltsam, wie die Dinge sich manchmal entwickelten! Als sie sich für ihren Überraschungsbesuch bei ihm zurechtgemacht hatte, hatte sie sich irgendwann dabei ertappt, wie sie eine Zahnbürste und einen Ersatzslip in ihre Tasche schob … nur für den Fall. Eine sehr vorausschauende Maßnahme, wie sich nun herausstellte.
„Essen ist eine gute Idee“, stimmte Drake ihr zu. „Was hältst du davon, wenn wir zu mir fahren und ich uns etwas koche?“
„Du kannst kochen?“
Ihre Frage schien ihn zu amüsieren. „Mach dir nicht zu viele Hoffnungen“, warnte er sie. „Ich bin beileibe kein Paul Bocuse. Aber ein Wokgericht oder Spaghetti Bolognese bekomme ich schon hin. Und falls dir danach nach etwas Süßem ist, habe ich noch eine Packung Vanilleeis im Gefrierfach.“
„Na dann nichts wie los. Ich begebe mich ganz in deine kulinarische Obhut.“
Drakes Haus war eine perfekt proportionierte georgianische Stadtvilla mit großen Panoramafenstern und einer in dezentem Grün lackierten Eingangstür, über der sich ein kunstvoll gemeißelter Ziergiebel befand.
„Hier wohnst du also“, sagte Layla leise. „Es ist schön.“
Drake, der dicht hinter ihr stand, legte ihr eine Hand auf die
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