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Julia Extra Band 375

Julia Extra Band 375

Titel: Julia Extra Band 375 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Barbara Wallace , Maggie Cox , Lynne Graham
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wenigstens einen flüchtigen zweiten Blick schenkte.
    Den Weg zu ihrer Suite legten sie schweigend zurück. Weder die dunkel glänzenden Holzveranden mit den eleganten Schilfrohrmöbeln noch der aus dem Innenhof aufsteigende Blumenduft konnten Justinas Angst eindämmen. Als sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnete, lagen ihre Nerven blank.
    Sie musste sich dringend beruhigen und durfte keine Sekunde vergessen, dass sie es mit einem Mann zu tun hatte, für den Kontrolle alles war. Kurzzeitig erwog sie sogar, die Tür offen zu lassen, aber sie wollte nicht riskieren, dass das ganze Hotel mithörte. Also machte sie die Tür mit einem resignierten Aufseufzen hinter sich zu.
    „Ich bin gleich da“, verkündete sie.
    Dann ging Justina rasch ins Bad, wo sie sich mit der Bürste durchs Haar fuhr, das ihr in nassen Strähnen über die Schultern fiel, und etwas Lippenstift auflegte, damit sie nicht ganz so katastrophal aussah.
    Und dann nur noch schnell einmal tief durchatmen, bevor sie wieder zu ihm zurückging. Sie war so nervös, dass ihr richtig übel war, so wie früher vor einem Auftritt. Nur dass das hier alles noch viel schlimmer war, weil sie nicht wusste, worauf es am Ende hinauslaufen würde.
    Dante stand mit dem Rücken zur Fensterfront, die sich über eine ganze Wand zog und zur Veranda hin öffnete. Mit hartem Gesichtsausdruck starrte er auf ihren Bauch, als könnte er immer noch nicht fassen, was er da sah.
    „Vielleicht solltest du dich setzen“, schlug er schroff vor.
    Sie schüttelte den Kopf. „Danke, ich stehe lieber.“
    Dante wurde von Frustration überschwemmt. Typisch! Justina war schon immer die Unvernunft in Person gewesen. Selber schuld, wenn sie umkippte.
    „Mach, was du willst.“
    „Sehr großzügig, vielen Dank. Wie hast du mich gefunden, Dante?“
    „Das war nicht schwer. Als ich von deinem … Zustand erfuhr, war mein erster Gedanke, dass das Kind womöglich von mir sein könnte. Doch nachdem ich dann monatelang nichts von dir hörte, dachte ich …“ Er unterbrach sich und musterte sie durchdringend.
    Damals war ihm klar geworden, dass er sich wahrscheinlich geirrt hatte und das Kind gar nicht von ihm war. Und war das nicht der Moment gewesen, in dem sich diese tödliche Eifersucht in ihm eingenistet hatte? Die niederschmetternde Erkenntnis, dass er nur einer von mehreren Männern gewesen sein könnte, die für die Vaterschaft in Frage kamen? Dieser Gedanke hatte ihn gequält, bis er beschlossen hatte, sich Gewissheit zu verschaffen. Deshalb hatte er nach ihr suchen lassen und war ihr gefolgt.
    Er starrte sie durchdringend an, während er den harten Schlag seines Herzens spürte. Das Verrückteste war, dass er zu ihr gehen und seine Hand auf ihren Bauch legen wollte, um sich davon zu überzeugen, dass das alles wirklich war.
    „Gibt es irgendetwas, was du mir erzählen möchtest?“
    Justina nickte, während sie spürte, wie eine Welle aus Gefühlen auf sie zurollte, aber irgendwie gelang es ihr, ruhig zu bleiben. Sei ganz normal , schärfte sie sich ein. Halt dich einfach an die Tatsachen. Was jedoch alles andere als einfach war, weil in dem Moment, in dem sie den Vorwurf in seinen Augen sah, eine schreckliche Sehnsucht in ihr aufzusteigen begann. Plötzlich wünschte sie sich, die Zeit zurückdrehen zu können. Sie wünschte sich, dass sie immer noch dieselben wie damals wären, zwei junge Menschen, die entdeckt hatten, dass sie sich liebten, und entschlossen waren, für den Rest ihres Lebens zusammenzubleiben.
    Aber das war nicht so. Ganz und gar nicht. Und es war sinnlos, sich etwas anderes zu wünschen.
    Ihre Stimme war fast sanft, so sehr versuchte sie ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten, um jede Eskalation zu vermeiden. „Ist das eine indirekte Art, mich zu fragen, ob du der Vater bist, Dante?“

5. KAPITEL
    Dante starrte sie an, aus Augen, die nie kälter gewesen waren als in diesem Moment. „Und? Bin ich der Vater deines Kindes, Justina?“
    Sie zögerte. Würde es nicht alles leichter machen, wenn sie jetzt einfach log? Dann konnte er beruhigt nach New York und in sein dortiges Leben zurückkehren. Und sie würde ihn nie mehr wiedersehen müssen. Niemals. Finanziell – und hoffentlich auch emotional – würde sie es bestimmt schaffen, eine gute alleinerziehende Mutter zu sein. Sie war schließlich nicht die erste Frau, die ihr Kind ohne Vater großzog, und sie würde ganz gewiss auch nicht die letzte sein.
    Aber dann dachte sie an das neue Leben, das sie in sich

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