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Julia Festival 94

Julia Festival 94

Titel: Julia Festival 94 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Graham
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erzählt habe.“
    Jaspar begann, unerwartet zu lachen. „Die arme Hasna … ich weiß. Nein, meine Schöne, es sollte möglichst gar nicht über Sabirah gesprochen werden. Wenn die Gerüchte über sie nicht bald verstummen, wird sie keinen zweiten Ehemann finden. Meine ganze Familie betet darum, dass sie wieder heiratet, damit wir sie endlich loswerden. Wie kann das geschehen, wenn sie ihren Ruf vollständig ruiniert.“
    Freddy sah Jaspar unsicher an. „Empfindest du wirklich nichts für Sabirah? Sie gilt überall als die große Liebe deines Lebens.“
    „Sie hat mich von allen Frauen am tiefsten gekränkt“, bekannte Jaspar mit seltener Aufrichtigkeit. „Ich fürchte, ich war damals nicht weniger eitel und eingebildet als Sabirah. Adil war doppelt so alt wie sie und überaus kräftig. Trotzdem hat sie ihn ohne Zögern geheiratet.“
    „Dann hast du sie doch geliebt …“
    „Ich glaubte, sie zu lieben. Heute weiß ich, dass ich sie nur besitzen wollte, sie aber nicht geliebt habe. Den Unterschied verstand ich damals noch nicht. Dass sie bereit war, ihrem Ehrgeiz alles andere zu opfern, traf mich in meinem Stolz. Später musste ich mit ansehen, wie sie sich als Frau meines Bruders benahm.“ Ein harter Ausdruck trat auf Jaspars Gesicht. „Zu erleben, wie sie andere Familienmitglieder demütigte, weil sie den höheren Rang hatte! Wie sie Gerüchte förderte, um uns hinterher auslachen zu können! Nichts hätte mir schneller die Augen über sie öffnen können.“
    „Wusstest du damals schon, dass dein Vater dich zu seinem Nachfolger bestimmt hatte?“, fragte Freddy.
    „Ich habe es erst letzte Woche von ihm erfahren. Adil scheint mich deswegen nicht gehasst zu haben, aber er hielt es auch nicht für nötig, seinen Lebensstil zu ändern.“ Jaspar schwieg nachdenklich. „Niemals Königin zu werden muss für Sabirah eine große Enttäuschung gewesen sein. Ich glaube, es hat sie in ihrem Lebensnerv getroffen und eine harte, verbitterte Frau aus ihr gemacht.“
    Kein Hauch von Mitleid sprach aus Jaspars Worten, und Freddy konnte endlich überzeugt sein, dass seine Liebe zu Sabirah endgültig erloschen war. Die Erleichterung darüber war so groß, dass ihr schwindlig wurde. Sie fürchtete zu fallen und ließ sich auf das Sofa sinken.
    Jaspar war mit wenigen Schritten bei ihr und kniete sich neben sie. „Wir haben viel zu lange über Sabirah geredet und dich darüber vergessen. Erfahre ich endlich, was mit dir los ist?“
    Freddy betrachtete ihn überrascht. Sie erkannte, wie angespannt er war und welcher sorgenvolle Ausdruck in seinen Augen lag. Außerdem war er blasser als sonst. Trotzdem zögerte sie mit der Antwort und meinte nur ausweichend: „Ich weiß nicht, was du meinst.“
    „Du warst heute im Krankenhaus und hast deine Leibwächter vorübergehend abgeschüttelt. Als du zurückkamst, sollst du ganz verändert gewesen sein.“
    Freddy runzelte die Stirn. „Du spionierst mir nach?“
    „Ich muss wissen, ob dir etwas fehlt. Deshalb habe ich das Treffen in Dubai abgesagt und bin früher zurückgekommen. Voller Sorge betrete ich das Haus, und wen finde ich? Sabirah, die dir einen Haufen unverschämter Lügen auftischt!“
    „Ich bin nicht krank, Jaspar, so viel kann ich sagen.“ Freddy hielt den Blick gesenkt, um sich nicht durch ihre Augen zu verraten.
    „Warum warst du dann im Krankenhaus?“
    „Ich bin schwanger.“
    „Aber nicht krank?“ Die Vorstellung schien Jaspar zu verfolgen.
    „Dr. Kasim würde mich wahrscheinlich am liebsten ins Bett stecken, aber der Gynäkologe, bei dem ich heute war, hat mir versichert, dass ich gesund und kräftig bin.“
    „Und du erwartest wirklich ein Baby?“ Jaspar sah Freddy an, als könnte er die wunderbare Nachricht kaum glauben. „Wir sind erst wenige Wochen verheiratet, und so früh hatte ich nicht damit gerechnet. Bist du auch ganz sicher?“
    Freddy lächelte glücklich. „So sicher, wie man nur sein kann.“
    Jaspar setzte sich zu Freddy auf das Sofa und nahm sie auf den Schoß. „Du weißt es, seit Dr. Kasim dich in ‚Anhara‘ untersucht hat, nicht wahr? Warum hast du mir nichts gesagt?“
    „Ich wollte erst die Untersuchung eines Spezialisten abwarten. Immerhin verlangte Dr. Kasim völlige Enthaltsamkeit von uns.“
    „Du kannst immer Nein sagen, meine Schöne, wenn du willst.“ Jaspar drückte sein Gesicht in ihr Haar. „Bis zu diesem Augenblick war es ein schrecklicher Tag für mich. Zuerst erhielt ich die Nachricht von deinem

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