Julia Festival Band 0103
bereitete ihr noch immer Schwierigkeiten, die Initiative zu ergreifen. Es schüchterte sie immer noch ein, dass Finn, schon seit er achtzehn war, viele schöne Frauen geliebt hatte. Für sie, Amber, dagegen war Finn der erste Mann gewesen …
Zögernd und befangen legte sie ihm die Hand auf den flachen Bauch, ließ sie spielerisch kreisen, um dann seinen Gürtel zu öffnen.
Finn lachte leise.
„Das ist es, was ich an dir so liebe, Sweetheart. Wie du vor Erregung und Leidenschaft seufzt, wenn ich dich berühre, wie du mich so schüchtern und dennoch lustvoll streichelst und wie du mich so ungläubig aus großen Augen ansiehst, wenn ich zu dir komme. Wenn ich dich liebe, bist du für mich jedes Mal wieder eine Jungfrau, Amber.“
„Wirklich?“ Seine Worte erregten sie einerseits, andererseits war sie beschämt. War sie als Geliebte wirklich so einfallslos, dass er schon im Vorhinein wusste, wie sie reagieren würde? Bildete sich Finn etwa ein, sie sei verschüchtert, weil sie überwältigt davon war, dass der großartige Finn Fitzgerald ausgerechnet sie, die kleine und unbedeutende Amber O’Neil, liebte?
„Aber bin ich denn eine Jungfrau, Finn? Würde dich denn eine Jungfrau so berühren?“ Mit sanftem Druck streichelte sie ihn.
„Das ist ein wahnsinniges Gefühl, Amber.“ Finns Atem ging unregelmäßig. „Bitte mach weiter.“
Sie öffnete den Reißverschluss und streifte ihm erst die Jeans, dann seine schwarzen Boxershorts von den Hüften. Besitzergreifend umfasste sie ihn und fühlte, wie Finn vor Erregung erschauderte. Aufreizend langsam streichelte sie ihn, doch als sie schließlich den Kopf senken wollte, fasste Finn sie bei den Schultern und zog sie zu sich hoch.
„Nein“, stieß er gepresst hervor.
„Warum nicht? Ich weiß doch, dass es dir gefällt.“
„Natürlich. Aber manchmal eben nicht. Da ist es zu …“
„Zu was?“ Fragend sah Amber ihn an.
„Zu … zu innig, könnte man sagen“, antwortete er widerstrebend.
„Und das möchtest du heute Abend nicht?“
„Nicht so richtig.“ Er betrachtete sie von oben bis unten. „Heute steht mir der Sinn nach etwas anderem – ich möchte es verrückter, wilder … Bist du damit einverstanden?“
Amber schluckte. Im ersten Moment war sie zwar enttäuscht, doch ihre Leidenschaft siegte. „Ja, obwohl ich schon sagen muss, dass du schrecklich dominant bist …“
„Dann lass mich dominant sein, Baby.“ Er ließ den Finger über ihre Kehle gleiten. „Nur dieses eine Mal, bitte.“
„Du bist es doch immer.“ Amber lachte leise.
Finn brachte sie schnell zum Schweigen, indem er sie mit sanftem, aber unnachgiebigem Druck zwang, sich auf den Teppich zu legen. Ambers Erregung wuchs, und sie ließ die Hände über seine Hüften und zwischen seine Schenkel gleiten.
„Oh Amber“, flüsterte er ihr heiser ins Ohr. „Bitte knie dich hin und beug dich vor.“
Bebend kam Amber seinem Wunsch nach. Dass er ihr dabei behilflich war, die richtige Stellung zu finden, berauschte sie noch mehr. Jetzt konnte sie Finn nicht länger sehen, nur noch fühlen, und seine Zärtlichkeiten raubten ihr fast die Besinnung. Als er endlich zu ihr kam, hatte sie das Gefühl, noch nie so eng mit ihm vereint gewesen zu sein. Immer schneller wurde der Rhythmus, bis sich ihre Leidenschaft füreinander schließlich in einem wilden Höhepunkt entlud.
„Verrückt und wild war wirklich der richtige Ausdruck“, bemerkte sie, als sie sich schließlich wieder zu ihm umdrehte.
„War es so schlimm?“, fragte er und zog die Jeans hoch. „Du bist ganz rot im Gesicht.“
„Und du bist ganz blass …“
„Schließlich hab ich ja auch die ganze Arbeit getan“, neckte er sie.
„Finn, sei nicht so widerlich!“
Er nahm ihre Hand und küsste zärtlich die Innenfläche. „Ich bin nicht widerlich, Amber, höchstens etwas drastisch.“
Amber griff nach ihrem Kleid, das zerknüllt auf dem Boden lag. „Meinst du, wir könnten jetzt endlich zu Abend essen?“
Finn blickte zum Tisch, auf dem Hühnchen und Reis langsam kalt wurden. „Bist du sehr enttäuscht, wenn ich dir gestehe, dass mir im Moment wirklich nicht nach Essen ist?“
„Hast du denn gar keinen Hunger?“
Finn gähnte. „Ich bin einfach fertig. Lass uns den Wein und die Chips mitnehmen und im Bett noch etwas fernsehen.“
Amber war begeistert. Sie konnte sich gar nicht erinnern, wann sie das letzte Mal für so etwas Banales Zeit gefunden hatten. „Eine tolle Idee!“, stimmte sie begeistert zu.
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