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Julia Festival Band 0105

Julia Festival Band 0105

Titel: Julia Festival Band 0105 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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stürmischer, und ihre Knie gaben nach. Louise seufzte leise, legte Alex die Arme um den Nacken und schmiegte sich noch enger an ihn.
    Als er sie ebenso unvermittelt von sich schob, wie er sie an sich gezogen hatte, brach für sie eine Welt zusammen. Er trat einen Schritt zurück, kniff die Augen zusammen und musterte sie. Schockiert musste Louise feststellen, dass ihn die innige Umarmung anscheinend völlig kalt gelassen hatte.
    „Schnell aufgeben tut er wirklich nicht, das muss man ihm lassen“, meinte er und lächelte amüsiert.
    „Ich weiß nicht, von wem du redest.“ Sie konnte nur mühsam sprechen und dankte dem Schicksal dafür, dass sie zufällig direkt neben einem Baum stand. So konnte sie sich wenigstens anlehnen, denn ihre Beine schienen sie nicht mehr tragen zu wollen.
    „Von unserem Freund, dem Reporter, der uns schon im Restaurant beobachtet hat. Unser Händchenhalten scheint ihn von der Leidenschaftlichkeit meiner Empfindungen nicht ganz überzeugt zu haben.“
    Louise empfand einen dumpfen, bohrenden Schmerz. Alex hatte nur simuliert – seine Zärtlichkeit, die sie als so innig empfunden hatte, und seine wilde Leidenschaft waren nur gespielt gewesen. Ihr einziger Trost war, dass er die Tiefe ihrer Gefühle nicht hatte ahnen können.
    Sie schluckte und bemühte sich, spöttisch zu klingen. „Deine Darbietung hat seine letzten Zweifel garantiert beseitigt.“
    „Hoffentlich. Und hoffentlich spricht er auch mit seinen ehrenwerten Kollegen darüber, damit wir endlich Ruhe vor diesem Pack haben.“
    „Wirst du denn oft von Reportern belästigt?“
    Alex zuckte die Schultern. „Sowie ich verheiratet bin, wird es sich ändern. Dann wird mein Name hoffentlich nur noch auf der Wirtschaftsseite zu finden sein und nicht mehr in den Klatschspalten. Louise, wenn ich dich eben erschreckt habe, möchte ich mich dafür entschuldigen, aber es war mir nicht möglich, dich vorher zu warnen.“ Er zögerte, bevor er fortfuhr. „Hoffentlich war es dir nicht unangenehm.“
    „Nur ein kleines bisschen. Aber ich beschwere mich nicht. Schließlich werde ich dafür bezahlt.“
    Zwei Wochen später fand die Trauung statt. Die Zeremonie war kurz und förmlich, und Louise hätte nicht geglaubt, dass sie plötzlich eine verheiratete Frau war, wenn der Ehering an ihrem Finger sie nicht eines Besseren belehrt hätte.
    Nach der leidenschaftlichen Szene im Park hatte sie beschlossen, ihre Ehe mit Alex als Spiel zu sehen, und sich geschworen, die Regeln von nun an peinlich genau einzuhalten.
    Alex schien zu einem ähnlichen Entschluss gekommen zu sein, denn er verhielt sich seitdem auffällig zurückhaltend. Das Ergebnis war, dass sie jetzt vorsichtig und etwas steif miteinander umgingen.
    Zu Louises Überraschung hatte Alex Wort gehalten und ihr eine schriftliche und notariell bestätigte Verpflichtungserklärung überreicht.
    „Hier.“ Er hatte das Dokument über den Wohnzimmertisch geschoben. „Damit du beruhigt bist.“
    Sie hatte geschluckt, nachdem sie es gelesen hatte. „Wie großzügig von dir! Ich habe das Gefühl, im Lotto gewonnen zu haben.“
    „Schön, wenn du zufrieden bist. Nach der Klausel, auf die du so viel Wert gelegt hast, wirst du allerdings vergeblich suchen. Der Notar hat es strikt abgelehnt, sie aufzunehmen. Du hast also nur mein Ehrenwort darauf, dass ich dir nicht zu nahe treten werde.“
    Und sie hatte wirklich keinen Grund zur Klage. Alex machte ihr das Leben leicht, indem er möglichst selten nach Hause kam. Sie hatte gelernt, sowohl seine sporadischen Besuche als auch seine Abwesenheit als Selbstverständlichkeit zu akzeptieren und nie nach Gründen zu fragen.
    Diszipliniert, wie sie war, hatte sie inzwischen auch zu einer Alltagsroutine gefunden. Da das Wetter beständig schön war, verbrachte sie viel Zeit auf dem Dachgarten, sonnte sich und las oder hörte Musik. Es ist fast wie Urlaub, dachte Louise. Und dass jedes Mal, wenn sie Alex kommen hörte, ihr Herz aufgeregt klopfte, war ihr Geheimnis, von dem niemand etwas ahnte.
    War sie manchmal doch niedergeschlagen, begründete sie es mit ihrer unglücklichen Liebe zu David. Nur sie wusste, dass es eine Lüge war. So gut sie das tägliche Zusammenleben mit Alex auch im Griff hatte, zwei Feuerproben standen ihr noch bevor – Selinas Ball und der Hochzeitsempfang im Savoy, auf dem Alex’ Vater bestanden hatte.
    Louise bewunderte George Fabian dafür, wie gut er sein Erstaunen über die Wahl seines Sohnes verborgen hatte. Sie hatte er

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