Julia Festival Band 05
inbrünstig.
Heaven lachte noch, als er sie hochhob und hinauf ins Schlafzimmer trug.
EPILOG
„Ist die Geschichte jetzt zu Ende?“, fragte Christabel aufgeregt.
Jon sah seine Frau liebevoll an.
„Nein. Diese Geschichte hat kein Ende“, erklärte er seiner Nichte. „Sie fängt gerade erst an und wird ewig dauern. Wie unsere Liebe“, fügte er leise hinzu, sodass nur Heaven ihn hören konnte. Er beugte sich zu ihr und küsste sie zärtlich.
„Ach, ihr Erwachsenen!“, rief Christabel genervt. „Immer seid ihr nur am Küssen und Schmusen. Furchtbar. Ich heirate nie.“
„Warte mal ab“, sagte Jon lachend. „Du wirst deine Meinung bestimmt noch ändern. Der Appetit kommt beim Essen. Frag Heaven, die muss es wissen.“
„Ja, du hast ganz recht, Jon“, stimmte Heaven in sein Lachen ein. „Das ist immer so.“
Christabel schaute die beiden grimmig an. Erwachsene würden ihr immer ein vollkommenes Rätsel bleiben. Erst diese alberne Knutscherei, und jetzt konnten sie gar nicht mehr aufhören zu lachen. Das sollte ihr mal einer erklären!
– ENDE –
Gina Wilkins
Zeit der Wunder, Zeit der Liebe
1. KAPITEL
Düster starrte Lucy Guerin durch die vereiste Windschutzscheibe ihres Kleinwagens. Sie hatte nie verstanden, was an einer weißen Weihnacht so reizvoll sein sollte. Wenn Bing Crosby funkelnde Baumwipfel besang, dachte er dabei gewiss nicht an die Straßenverhältnisse.
Winterstürme stellten sich in den Ozarks schnell und manchmal ohne Vorwarnung ein. Der Sprecher im Radio hatte zwar die ganz persönliche Prognose gestellt, dass lediglich mit Regen oder leichten Schneefällen zu rechnen wäre, aber er hatte sich geirrt.
Gründlich.
Das Eis auf dem kurvenreichen Highway 65 im abgelegenen Norden von Arkansas wurde mit jeder Sekunde dicker und brachte Lucys Auto immer wieder zum Schlingern. Außerdem sank die Dämmerung rasch herein an diesem dreiundzwanzigsten Dezember. Aufgrund der dichten Wolkendecke und des frühen Sonnenuntergangs war es schon gegen vier Uhr fast dunkel, und die Strahlen der Scheinwerfer brachen sich im Schneetreiben.
Sie war noch ein ganzes Stück von der nächsten Ortschaft entfernt, und ein Schild warnte vor Haarnadelkurven sowie abschüssiger Straße für die nächsten fünf Meilen.
Na großartig, dachte sie genervt.
Lange konnte sie nicht mehr weiterfahren. Das Heck brach immer wieder aus, und nur mit Mühe gelang es ihr, das Auto auf der Straße zu halten. Obwohl dieser Highway normalerweise recht stark befahren war, lag er nun, bedingt durch das schlechte Wetter und die bevorstehenden Feiertage, beinahe verlassen da. Lediglich ein anderes Fahrzeug war in Sichtweite – ein uralter Pick-up, der ihr in einiger Entfernung folgte.
Vielleicht hatten all die anderen potenziellen Reisenden zutreffende Wettervorhersagen gehört.
Lucy atmete erleichtert auf, als sie eine lange Auffahrt erblickte, die zu einem Fachwerkhaus am Fuße eines felsigen Hügels führte. Sie nahm das Gas weg, bis sie nur noch im Schneckentempo fuhr, um das Anwesen näher betrachten zu können. Das Haus stand auf einer großen Lichtung inmitten eines dichten Mischwalds und war von einem hohen Maschendrahtzaun umgeben.
Eine einzige Laterne neben dem Haus spendete spärliches Licht. Keine Lichterketten oder sonstige Weihnachtsdekoration waren zu sehen, und die Fenster waren entweder mit Rollläden verschlossen oder von schweren Gardinen verhängt, sodass nicht zu erkennen war, ob drinnen Licht brannte. Möglicherweise war niemand zu Hause. Sie konnte jedoch zumindest in der Zufahrt parken, um der gefährlich glatten Straße zu entkommen.
Als Lucy in die Zufahrt einbog, geriet sie erneut ins Schleudern. Mit angehaltenem Atem kam sie gerade noch rechtzeitig vor dem Tor zum Stehen, das die Zufahrt von der Straße abgrenzte. Der alte Pick-up bog hinter ihr ein. Offensichtlich war der Fahrer zur selben Einschätzung der Lage in Bezug auf die Risiken der Weiterfahrt gekommen wie sie.
Was nun? Unschlüssig trommelte Lucy mit den Fingern auf das Lenkrad und starrte zum Haus hinüber. Dahinter entdeckte sie ein zweites großes Gebäude, vermutlich eine Werkstatt. Auch dort war kein Fenster erleuchtet. Von ihrem Standort aus konnte sie nicht mal um Hilfe telefonieren; ihr Handy hatte keinen Empfang.
Von Minute zu Minute wurde es dunkler, und das Schneetreiben verstärkte sich. Aus der Ferne hörte sie das Knacken eines Astes, der unter der schweren Last von Schnee und Eis brach. Sie musste etwas
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