Julia Festival Band 05
Gefühlen. Er räusperte sich. „Es wird schön sein, das Haus wieder für mich allein zu haben. Ich bin es nicht gewohnt, so viele Leute um mich zu haben. Wenn Hulk und ich allein sind, schaffe ich viel mehr.“
Belustigung funkelte in ihren smaragdgrünen Augen. „Ich bin überzeugt, dass Hulk ein ausgezeichneter Gesellschafter ist.“
„Ideal. Er erwartet nicht, dass ich ihn unterhalte oder bediene. Er ist nicht beleidigt, wenn ich den ganzen Tag in meiner Werkstatt verbringe oder keine Lust habe zu reden oder zu spielen. Es stört ihn nicht, wenn ich seinen Geburtstag vergesse, und er hat kein Interesse an meinem. Er ist glücklich mit einem schlichten Leben: einfaches Essen, ein warmer Schlafplatz, gelegentliche Streicheleinheiten. Er verlangt nie mehr von mir, als ich zu geben bereit oder fähig bin.“
„Das ist ein beachtliches Lob, Hulk. Du solltest sehr stolz sein“, murmelte Lucy und tätschelte ihm den Kopf. „Was für eine Rasse ist er eigentlich?“
„Keine Ahnung. Ich habe ihn als Welpen vor etwa drei Jahren vor meiner Tür gefunden. Ich nehme an, dass ihn jemand ausgesetzt hat, weil er so hässlich ist.“
„Und weil du dich mit ihm identifiziert hast, hast du ihn aufgenommen und zu deinem Freund gemacht“, vermutete Lucy. Dann lachte sie über seine Miene und versicherte: „Ich wollte damit nicht sagen, dass du dich mit der Hässlichkeit identifizierst. Du hast genug Spiegel im Haus, um zu wissen, dass du alles andere als unattraktiv bist. Aber vielleicht sind da andere Dinge, die dich an dich selbst erinnern.“
Wie konnte sie erraten, dass er sich so stark zu dem trotteligen, komischen, ungeliebten Hündchen hingezogen gefühlt hatte? Ungehalten schüttelte er den Kopf. „Du willst dich bestimmt schnellstens auf den Weg machen.“
„Du scheinst es sehr eilig zu haben, mich loszuwerden.“ Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. „Vielleicht irre ich mich, aber ich dachte, wir hätten uns einiges zu sagen, bevor ich gehe.“
Instinktiv wollte er zurückweichen, doch ihre Berührung fühlte sich zu angenehm an. Stattdessen verlegte er sich auf Zynismus. „Die Professorin und der Tischler? Ich kann mir nicht denken, was wir uns zu sagen hätten.“
Er erwartete, dass sie gekränkt oder zornig reagierte. Auf ihr Lachen war er nicht vorbereitet. Der leise, belustigte Laut ging ihm unter die Haut, und als sie die Hand zu seiner Schulter gleiten ließ, spürte er ein Prickeln überall dort, wo sie ihn berührte.
„Ich glaube, wir finden schon etwas, worüber wir reden können“, murmelte sie und blickte durch ihre langen Wimpern zu ihm auf.
Banner schluckte schwer. „Du solltest bedenken, dass wir uns nicht unter normalen Umständen kennengelernt haben. Die Weihnachtsstimmung beeinflusst dich vielleicht, und ich habe mich bemüht … na ja, charmanter zu sein als sonst. Ich bin eigentlich nicht so … Verdammt, würdest du bitte aufhören zu lachen?“
„Ich kann nicht.“ Ihre Augen funkelten. „Du bist einfach so süß, wenn du ganz edel und in Panik bist.“
Süß? Edel? In Panik ? Keines der Attribute gefiel ihm, am wenigsten in Panik . „Ich bin überhaupt nicht in Panik“, teilte er ihr entrüstet mit. „Ich versuche nur zu verhindern, dass du etwas tust, was du später bereuen könntest.“
„Meine Reue lass nur meine Sorge sein. Willst du, dass ich jetzt gehe? Wenn ja, dann bleibe ich bestimmt nicht länger, als ich willkommen bin.“
„Nein, aber …“
Lucy rückte ein wenig näher. „Erinnerst du dich an den vorgetäuschten Mistelzweig in der Küche?“
„Ja?“
„Er ist gerade hierher gewandert“, murmelte sie und stellte sich auf Zehenspitzen.
Wie sollte er einem Mistelzweig widerstehen können – selbst einem vorgetäuschten? Er zog sie an sich und küsste das Lachen von ihren Lippen.
Nach einer Weile hob Banner den Kopf und murmelte: „Warum bist du noch nicht auf dem Weg nach Springfield?“
Lucy hatte die Hände in seinem Nacken verschränkt und spielte mit seinen Haaren, die voll und erstaunlich seidig waren. „Ich habe noch keine Lust zu gehen.“
„Wenn du meinetwegen bleibst …“
„Na ja, ich bleibe nicht, um mehr Zeit mit deinem Hund zu verbringen.“ Sie sah die Promenadenmischung an. „Entschuldige, Hulk, nichts für ungut.“
Das Tier schniefte als Antwort und entlockte ihr ein Lächeln.
Banner blickte sie finster an, behielt die Arme aber um ihre Taille. „Du solltest wirklich bedenken, dass in den letzten Stunden keine
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