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Julia Festival Band 05

Julia Festival Band 05

Titel: Julia Festival Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan , Gina Wilkins , Carole Mortimer , Marie Ferrarella
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du ein halbes Dutzend Packungen auf einen Schlag isst. Kein Gramm Fett zu viel an dir.“
    Aus lauter Verlegenheit nahm er sich einen Keks vom Teller und zerkrümelte ihn, während er die nächste Frage hervorsprudelte, ohne nachzudenken. „Hattest du schon immer Angst im Dunkeln?“
    „Es fing an, als ich zehn oder elf war. Da wurde meine Mutter nämlich krank, und abends ging es ihr immer schlechter als tagsüber. Oft war ein Babysitter im Haus, wenn ich nachts aufwachte, weil mein Vater mit ihr ins Krankenhaus gefahren war. Ich hatte Angst, ins Bett zu gehen, weil ich nicht wusste, was mich beim Aufwachen erwarten würde.“
    Sie seufzte und starrte in ihre Teetasse. „Eines Morgens wachte ich auf und erfuhr, dass sie in der Nacht gestorben war. Wahrscheinlich hatte ich das immer befürchtet.“
    Da Banner nicht wusste, was er zu ihrer Erklärung sagen sollte, und da es ihm nicht lag, Mitgefühl auszudrücken, wechselte er das Thema. „Ist dir kalt? Wenn ja, können wir uns ins Wohnzimmer vor den Kamin setzen.“
    „Nein, ich friere nicht, und unser Spiel macht mir Spaß. Ich bin dran. Wie lautet dein Vorname?“
    „Habe ich dir das nicht gesagt?“
    „Nein. Du hast gesagt, ich soll dich nur Banner nennen.“
    „Oh. Ich heiße Richard. Richard Merchant Banner.“
    „Magst du den Namen Richard nicht? Und das ist übrigens Frage 6a, keine neue.“
    „Das ist der Name meines Vaters. Als Kind habe ich, allerdings nur ungern, auf Ricky gehört, aber als ich auf die Highschool kam, habe ich das abgelegt. Die anderen gängigen Abkürzungen gefallen mir nicht. Banner passt einfach zu mir.“
    „Richard Banner. Ein schöner Name.“
    „Wie gesagt, der meines Vaters. Ich hätte lieber einen eigenen Namen gehabt.“
    Sie dachte darüber nach, sagte aber nichts dazu. „Du bist dran.“
    „Hast du einen zweiten Vornamen?“
    „Jane, nach meiner Großmutter mütterlicherseits. Meine Tante Janie ist auch nach ihr benannt. Wie war deine Exfrau?“
    „Wieso?“, hakte er verblüfft nach.
    „Ich bin nur neugierig. Wir wollen uns doch besser kennenlernen. Wenn du möchtest, erzähle ich dir von meiner letzten Beziehung, und du brauchst dafür nicht mal eine Frage zu opfern. Nicht, dass es viel zu erzählen gäbe. Ich dachte, ich hätte einen Partner gefunden, aber er wollte eine zweite Mutter. Überflüssig zu sagen, dass es nicht lange gut ging. Wie war deine Ehe?“
    „Sie hat nicht mal ein Jahr gehalten.“
    „Hast du deine Frau geliebt?“
    Das war eine sehr persönliche Frage, die eigentlich nicht in ein Spiel gehörte, aber Banner erwiderte tonlos: „Ich dachte, wir würden zusammenpassen. Ich wollte allen zeigen, dass sie sich irren und dass ich sehr wohl fähig bin, eine haltbare Beziehung einzugehen. Aber ich habe dadurch nur bewiesen, dass sie recht haben.“
    Lucy schüttelte den Kopf. „Das hast du aus einem einzigen Fehlschlag geschlossen? Hast du nie daran gedacht, dass du das Experiment vielleicht mit der falschen Person durchgeführt hast?“
    „Ich weiß genau, was sich erwiesen hat. Und das war nebenbei bemerkt deine siebte Frage.“
    „Du hast Angst, noch mal eine richtige Beziehung einzugehen.“
    „Nein. Ich bin nur realistisch.“
    „Also waren die Küsse, die wir getauscht haben …“ Sie brach ab und wartete, dass er den Satz vollendete.
    „Sie waren nett. Aber ich weiß, dass du bald abfahren musst.“
    „Nett“, wiederholte sie mit gekrauster Stirn. „So beschreibst du unsere Küsse?“
    Eine leichte Röte der Verlegenheit kroch an seinem Hals hinauf, als ihm bewusst wurde, dass er offensichtlich ihren Stolz verletzt hatte. „Sie waren echt nett.“
    Unvermittelt stand Lucy auf und ging um den Tisch herum zu ihm. Instinktiv erhob er sich ebenfalls.
    Sie blieb direkt vor ihm stehen und legte ihm eine Hand auf die Brust. „Ich bin überzeugt, dass ich es besser als ‚echt nett‘ kann.“
    Er bemühte sich, ihr zu widerstehen. Aber dann schmiegte sie die andere Hand um seinen Hals, und seine Willenskraft zerbröckelte wie der Keks, den er kurz zuvor zerkrümelt hatte. Er schlang die Arme um ihre Taille und senkte den Mund auf ihre Lippen.
    Der Kuss, der wesentlich besser als „echt nett“ ausfiel, wurde durch das Klingeln des Telefons unterbrochen. Es dauerte einen Moment, bevor das Geräusch in sein Bewusstsein vordrang. Verwirrt und genervt starrte er den Apparat an. So ein Mist, er erhielt nicht mehr als sechs Anrufe im ganzen Monat! Warum musste das dumme Ding

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