JULIA FESTIVAL Band 76
der Sex. Aber das ist es nicht. Ich liebe dich mit all deinen Fehlern und obwohl ich weiß, dass du diese Liebe vielleicht nie erwidern wirst. Wahrscheinlich bin ich verrückt. Aber ich glaube noch immer an dich.“
„Nicht“, bat er leise. „Ich will nicht, dass du mich liebst. Ich erlaube es nicht.“ Damit floh er.
„Warte, Austin.“
Aber es war schon zu spät.
Er stürmte aus der Werkstatt und aus der Garage ins Freie, aber er ging nicht nach Hause. Er musste jetzt allein sein. Rebecca war allem Anschein nach verrückt geworden! Was für eine absurde Idee, David zu adoptieren.
Er lief durch das kleine Wäldchen hinter dem Haus, und seine Gedanken drehten sich im Kreis. Hinter den Bäumen hörte er Kinder lachen, und kurz darauf konnte er sie sehen. Es waren ungefähr zehn Kinder, die fröhlich miteinander spielten und tobten.
Und wie früher stand er draußen und schaute zu. Er hatte nie dazugehört. Der erste Freund, den er je gehabt hatte, war Travis gewesen. Travis hatte hinter seiner aggressiven Schale seine Verletzlichkeit erkannt. So wie jetzt Rebecca.
Er lehnte sich an einen Baum und kämpfte gegen die Gefühle, die in ihm hochwallten. Was Rebecca wollte, wusste er: einen winzigen Beweis seines Vertrauens. Das fiel ihm so unendlich schwer. Aber wenn er diesen kleinen Schritt nicht tat, würde er sie verlieren. Irgendwann würde er unvermeidlich etwas tun, was sie forttrieb. Bisher war es immer so gewesen.
Nie würde er so sein wie Wayne. Er würde immer ein Einzelgänger bleiben, ein Außenseiter. Und das würde ihr und David irgendwann klar werden. Und deshalb war es besser, er blieb draußen. Besser für sie alle.
Rebecca hängte den letzten Luftballon auf. Aus dem Wohnraum im großen Haus waren die meisten Möbel weggeschafft worden, um Platz zum Spielen zu schaffen. Nur an der Wand standen noch zwei Tische, auf denen Kuchen und Eiskrem auf die hungrigen kleinen Geburtstagsgäste warteten.
„Austin fehlt mir“, gestand Rebecca ihrer Freundin Elizabeth.
Elizabeth lachte. „Weil du die ganze Dekoration allein machen musst.“
„Ich gebe ja zu, dass es mir lieber gewesen wäre, er hätte die Luftballons aufgeblasen. Aber das allein ist es nicht.“
„Wann kommt er zurück?“
„Heute Nachmittag. Aber ich weiß nicht, ob er zu Davids Party kommt.“
Elizabeth stand auf und streckte sich. Abgesehen von dem etwas volleren Busen sah man ihr nicht an, dass sie erst vor vier Wochen ein Baby bekommen hatte.
„Ich dachte, Austin mag David.“
„Ja, natürlich. Es ist ein bisschen schwierig zu erklären. Irgendwie möchte er sich wohl nicht zu sehr an ihn gewöhnen.“ Rebecca lächelte schwach. „Manchmal glaube ich, dass ich alles falsch gemacht habe. Austin lässt mich einfach nicht an sich heran.“
„Du brauchst Geduld.“ Elizabeth strich ihr ermutigend über den Arm. „Ich weiß, dass es hart ist, aber du darfst nicht aufgeben. Denk daran, was Travis mit mir durchgemacht hat, bis ich endlich ja gesagt habe. Eure Ehe ist sicher noch nicht ideal, aber es wird doch besser, oder?“
Rebecca hob die Schultern. „Manchmal bilde ich es mir ein. Dann kommt es mir wieder vor, als ob ich mit dem Kopf gegen eine Wand renne.“
„Austin braucht dich. Er hat nur noch nicht den Mut, es sich einzugestehen. Dabei musst du ihm helfen. Es geht ja auch um euer Kind.“ Elizabeth betrachtete Rebecca von oben bis unten und zog eine Grimasse. „Man sieht dir überhaupt noch nichts an.“
Rebecca straffte das Kleid über ihrem Bauch. „Doch. Ein bisschen erkennt man es schon.“
Elizabeth seufzte. „Ich ahne schon, wie es sein wird. Du wirst wahrscheinlich höchstens fünfzehn Pfund zunehmen, eine traumhaft schöne Haut haben und zwei Tage nach der Geburt wieder aussehen wie vorher. Ich habe jetzt noch fünfzehn Pfund zu viel, dabei halte ich eisern Diät.“
Rebecca lachte. „Die fünfzehn Pfund scheinen alle in deinem Busen zu stecken. Du siehst großartig aus.“
Elizabeth sah an sich hinunter. „Travis ist natürlich begeistert, aber …“ Sie unterbrach sich und blickte auf die Uhr. „Ich muss los. Julia hat spätestens in einer halben Stunde Hunger, und das Stillen kann Travis mir leider nicht abnehmen.“ Sie küsste Rebecca auf die Wange. „Nur Mut. Du wirst es schon schaffen. Und wenn du eine Pause brauchst: Du weißt, dass wir ein Gästezimmer haben.“
„Danke.“
Rebecca sah ihrer Freundin nach und widmete sich dann wieder der Geburtstagsdekoration. Es sollte ein
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