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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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lächerlichen Sachen aus, und zwar plötzlich. Sonst helfe ich Ihnen dabei.“
    Finster blickte sie ihn an, und er wartete darauf, dass sie ihn wieder mit allen möglichen Schimpfnamen belegte.
    „Das zahle ich Ihnen noch heim“, stieß sie schließlich hervor, befreite sich aus seinem Griff und lief die Treppe hinauf.
    Als sie eine Viertelstunde später wieder nach unten kam, sah sie wie eine Klosterschülerin aus. Und natürlich hatte sie ihr Haar zu einem Nackenknoten frisiert.
    „Bezaubernd“, sagte er höflich.
    „Es freut mich, dass Sie das finden.“ Sie lächelte maliziös.
    Joe seufzte, nahm ihren Arm und führte sie zum Auto.
    „Wohin fahren wir?“, fragte sie, als er den Wagen aus der Garage zurücksetzte.
    „Einkaufen“, antwortete er, nachdem er das Tor mit der Fernbedienung geschlossen hatte. „Und bevor Sie mir erzählen, Sie bräuchten keine Sachen, machen Sie sich klar, dass ich mit keiner grauen Maus ausgehe.“
    Lucinda errötete. „Sie meinen wohl, dass Sie perfekt aussehen.“
    „Das werde ich heute Abend.“
    Das tut er auch jetzt schon, dachte sie und betrachtete ihn verstohlen von der Seite. Sein dunkles Haar war noch feucht vom Duschen und wellte sich leicht über den Ohren. Er trug ein graues T-Shirt, unter dem sich seine beeindruckenden Muskeln abzeichneten, und ausgeblichene Jeans, die sich um seine Schenkel zu schmiegen schienen.
    Sein Anblick ließ ihren Puls schneller schlagen. Unwillkürlich dachte sie daran, wie sich sein athletischer Körper vorhin angefühlt hatte, wie leidenschaftlich Joe sie geküsst hatte und was passiert wäre, wenn sein Bruder und seine Schwägerin nicht gekommen wären.
    „Heute ist der letzte Sonntag im Monat“, verkündete Joe, während er das Gaspedal durchtrat. „An diesen Sonntagen geht es im Club sehr formell zu. Das heißt Smoking für Herren und Abendkleid für …“
    Lucinda schnaufte verächtlich. „Ich weiß, was das heißt.“
    „Und?“
    „Was, und?“
    „Haben Sie ein Abendkleid?“
    „Diese Frage würdige ich keiner Antwort.“
    „Das bedeutet also nein.“
    „Das bedeutet, dass ich keines brauche.“
    „Nein, das brauchen Sie nicht.“ Er warf ihr einen verkniffenen Blick zu. „Sie haben ja noch ihr Striptease-Outfit für offizielle Anlässe.“
    „Diese Bemerkung würdige ich ebenfalls keiner Antwort.“
    „Das müssen Sie auch nicht.“ Die Autoreifen quietschten in der Kurve. „Wir gehen einkaufen. Sie brauchen ein Kleid, Schuhe und so weiter.“
    „Wenn Sie glauben, ich würde Geld ausgeben, das ich nicht habe, nur um Ihr Ego zu befriedigen …“
    „Sie haben recht. Es ist mein Ego und mein Geld. Betrachten Sie meine Auslagen als Zusatzverdienst.“
    „Ich will keinen Zusatzverdienst.“
    Joe parkte den Wagen am Straßenrand. „Um einen Zusatzverdienst muss man nicht bitten, Blondie. Er gehört in diesem Fall mit zum Job.“
    „Ich kündige.“
    „Dafür ist es zu spät. Wir haben einen Handel geschlossen. Der beinhaltet übrigens auch, dass wir uns duzen. Denn welche Verlobten siezen sich? Am besten beginnen wir gleich zu üben.“
    Lucinda hätte am liebsten protestiert, fügte sich dann aber stumm in das, was auch sie als unvermeidlich ansah. Finster blickte sie ihn an. Er war so selbstsicher, so arrogant – und so umwerfend attraktiv.
    Nervös ging Joe zwischen Wohnzimmer und Bibliothek hin und her und sah immer wieder die Treppe hinauf. Was, in aller Welt, machte Lucinda nur in ihrem Zimmer? Es war jetzt halb sieben, und sie war noch immer nicht erschienen.
    Er hatte noch nie verstanden, warum Frauen stets so lange brauchten. Und in diesem Fall verstand er es noch weniger. Sie hatten nur ein Kleid gekauft. Also konnte Lucinda unmöglich die Qual der Wahl haben.
    Welches Kleid hatten sie eigentlich genommen? War es das schwarze aus glänzendem Satin gewesen, das blaue aus feinem Samt oder das rote aus schimmernder Seide? Jedes hatte ihr hervorragend gestanden, sodass er am liebsten alle gekauft hätte. Aber wenn er auch nicht mehr wusste, welches sie ausgesucht hatten, wusste er eins sicher: Er würde sich seiner Begleiterin nicht schämen müssen.
    „Joe?“
    Fast hätte er Lucinda nicht gehört, so leise hatte sie gesprochen. Joe drehte sich um, sah nach oben … und wusste, dass die Meinung seines Bruders oder der anderen Clubmitglieder nichts mit dem zu tun hatte, was er empfand.
    Das Kleid – es war das rote – war wirklich wunderschön. Der eckige Ausschnitt gab den Blick auf Lucys schmalen

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