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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Hals und perfektes Dekolleté frei. Der weich fließende Stoff betonte ihre wohlgeformten Brüste und ihre schlanke Taille. Und der angeschnittene kurze Rock brachte ihre langen Beine bestens zur Geltung.
    Doch es war letztlich nicht das Kleid, das sein Herz höher schlagen ließ. Es war die Frau, die es trug.
    Ihr bezauberndes, dezent geschminktes Gesicht, das blonde Haar, das der Hairstylist nur an den Spitzen gekürzt hatte, die grünen Augen, deren Blick fragend auf ihn gerichtet war, der sinnliche Mund, der leicht geöffnet war …
    Ihr Anblick raubte Joe den Atem.
    „Bin ich … Ist das Kleid okay?“
    Es gab so vieles, was er jetzt hätte sagen können und auch gern sagen wollte. Aber dann lächelte er nur und streckte ihr die Hand entgegen. Lucinda blickte darauf, zögerte einen Moment und kam die Treppe herunter.
    „Du siehst bezaubernd aus“, erklärte er, als sie bei ihm war.
    „Das ist das Kleid.“ Sie räusperte sich und blickte ihn an. „Ich werde es dir bezahlen. Wenn ich einen Job habe …“
    Joe zog sie in die Arme. Er hörte, wie sie einatmete, spürte, wie sie sich verspannte, aber auch, wie ihr Herz heftig klopfte.
    Du bist mein, dachte er leidenschaftlich, während sein Blut schneller in den Adern pulste.
    „Du hast einen Job.“ Er fasste in ihr seidig weiches Haar. „Du bist meine Verlobte. Die Frau, die ich liebe, brauche und sehr begehre.“
    Forschend sah sie ihn an. „Für heute Abend“, antwortete sie leise.
    Ein angespannter Zug erschien um seinen Mund. „Für heute Abend“, wiederholte er dann und küsste sie, bis sie sich an ihn klammerte und in seinen Armen bebte.

10. KAPITEL
    Unter anderen Umständen hätte es ein wirklich netter Abend werden können, da war sich Lucinda sicher.
    Susannah gefiel ihr ausnehmend gut. Sie war eine hübsche, beruflich erfolgreiche Frau, die sich in jeder Diskussion behaupten konnte. Und dennoch war sie ausgesprochen weiblich und herzlich und wurde von ihrem Mann offenbar sehr geliebt.
    Doch Matt war auch seinem Bruder sehr zugetan, und genau deshalb reagierte er ihr, Lucinda, gegenüber wohl so argwöhnisch. Sie sah es an seinem Lächeln und hörte es an seiner Stimme. Aber wie konnte sie es ihm verübeln? Schließlich war sie für ihn praktisch aus dem Nichts aufgetaucht.
    Tapfer lächelte sie jedes Mal, wenn er sie ansah. Sie lachte über seine Anekdoten, auch wenn sie nicht richtig aufgepasst hatte. Sie musste sich nur nach Joe und Susannah richten. Wenn sie lachten, lachte sie ebenfalls … und überlegte, wen sie mehr verachtete, sich oder Joe.
    Sie lebten eine Lüge. Eine Lüge, die der Kuss nur noch verschlimmert hatte, den Joe ihr in der Diele aufgezwungen hatte.
    Nein, er hatte ihn ihr nicht aufgezwungen. Sie hatte seinen Mund auf ihrem spüren wollen, seine Hände auf ihrer Haut, seinen Körper an ihrem. Sie hatte ihn, Joe, gewollt … und er hatte sie nur aus einem einzigen Grund geküsst: damit sie aussah wie eine erregte, verliebte Frau.
    Nein, sie war nicht verliebt, natürlich nicht. Die Lust hatte sie überfallen, um es mit Matts Worten auszudrücken. Und Joe, dieser umwerfend attraktive Mistkerl, wusste es.
    Er hatte es nicht gesagt, doch das war auch nicht nötig, denn sein Verhalten sprach für sich. Seit sie hier im Yachtklub am Tisch saßen, hatte er kaum mit ihr geredet, sie nicht angefasst oder gar geküsst.
    „… segeln, Lucy?“
    Lucinda schreckte aus ihren Gedanken und sah auf. Matt lächelte sie kühl und fragend an. „Entschuldigung, Matt, was hast du gesagt?“
    „Ich fragte, ob du segelst?“
    „Ein wenig.“
    „Aha. Eine Frau, die ein Seil von einem Tau unterscheiden kann“, erwiderte er lächelnd, aber sie wusste, dass er sie auf die Probe stellte.
    „O ja. So mancher alte Seebär dürfte einen über Bord werfen, wenn man ein Tau als Seil bezeichnet.“
    „Wo hast du Segeln gelernt?“
    „Zu Hause, in Cape Cod.“
    „Du kommst aus Neuengland?“
    Sie nickte. „Aus Boston.“
    „Das ist interessant. Susannah ist auch von der Ostküste.“
    „Tatsächlich.“
    „Vielleicht habt ihr ja gemeinsame Bekannte?“
    „Das ist möglich.“
    „Neuengland ist groß“, sagte Joe unvermittelt. „Ich glaube nicht, dass Susannah und Lucy in den gleichen Kreisen verkehrt haben.“ Er blickte sie an. „Stimmt’s, Schätzchen?“
    Sie wusste genau, was er meinte. Seine Schwägerin würde niemanden kennen, der mit einer Stripteasetänzerin befreundet war. Die Kehle war Lucinda wie zugeschnürt. Sie wollte ihn

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