Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
Vom Netzwerk:
erzählt hat.“
    „Welche ‚Unwahrheit‘ meinen Sie? Dass Sie kochen können? Dass Sie Italienerin sind? Oder dass Sie sich nicht für Männer interessieren?“
    „Sie hat alles falsch verstanden.“
    „Vielleicht dank Ihrer Unterstützung?“
    „Sie irren sich.“
    „Das wird sich zeigen. Ziehen Sie sich um.“ Joe sah auf seine Armbanduhr. „Drei Minuten Ihrer Zeit sind schon um.“
    „Ja, Sir. Ihr Wunsch ist mir Be…“
    Lucinda verstummte, als er sie packte und an sich zog. „Ich bin nicht in bester Stimmung, Miss Barry“, sagte er leise und funkelte sie an. „Wenn ich Sie wäre, würde ich es nicht vergessen.“
    Sie spürte seinen Körper und merkte, wie sie erschauerte. Entsetzt befreite sie sich aus seinem Griff. „Sie sind ein schrecklicher Mensch. Sobald wir von Ihrer Großmutter zurück sind, packe ich meine Sachen und kündige.“
    „Das können Sie nicht, Schätzchen.“
    „Natürlich kann ich das. Wenn Sie glauben, ich würde in Ihrem Haus bleiben …“
    „Sie können nicht kündigen. Denn Sie sind schon fristlos entlassen.“
    „Ich bin was?“
    „Sie sind fristlos entlassen. Gefeuert.“
    „Sie sind noch schlimmer als schrecklich“, erwiderte sie mit bebender Stimme.
    Joe lachte. Lucinda unterdrückte den Impuls, ihn zu schlagen, und eilte aus der Küche. Zu kündigen ist eine Sache, aber fristlos entlassen zu werden eine ganz andere, dachte sie, während sie nach oben lief. Und sie hörte den arroganten Macho immer noch lachen, als sie ihre Zimmertür hinter sich zuwarf.
    „Dieser Chauvi hat mich gefeuert“, sagte sie leise, während sie ihre Sachen auszog. Was sollte sie jetzt machen? Ihr Bankkonto war leer, und eine Wohnung hatte sie auch nicht mehr.
    „Noch eine Minute“, rief Joe und klopfte energisch an die Tür. „Sonst komme ich und hole Sie.“
    Das würde er zweifellos tun, dieser furchtbare Kerl. Und sie hatte sich von ihm küssen lassen! Sie hatte seine Küsse sogar erwidert, sich an ihn geklammert …
    Das ist allein seine Schuld, dachte sie trotzig. Er war der geborene Verführer und hatte einen schwachen Moment bei ihr ausgenutzt.
    „Dreißig Sekunden!“
    Eilig schlüpfte sie in eine Bluse und zog wenig später den Reißverschluss ihres Rocks hoch. Als sie gerade ihre Trotteurs anzog, hämmerte Joe erneut an die Tür.
    „Verdammt“, fluchte sie, riss sie auf und blickte ihn finster an. „Es gibt keinen Grund, sie einzuschlagen. Aber natürlich kann ich nicht erwarten, dass Sie es wissen. Denn Sie sind nicht kultiviert, und auch kein Gentleman, wie Ihre arme Großmutter meint.“
    Joe musterte sie mit grimmiger Miene. Einige Haarsträhnen hingen ihr wirr ins Gesicht. Die Bluse war falsch zugeknöpft, und das längere Ende hatte sich im Reißverschluss verfangen.
    „Ich hingegen“, fuhr Lucinda kühl fort, „besitze Würde und Feingefühl. Es ist gut für Sie, Mr. Romano, dass unser Arbeitsverhältnis beendet ist, sonst würde ich Ihnen sagen, was ich von Ihnen und Ihrer unbeherrschten Art halte.“
    Keine schlechte Rede, dachte er, sie zeugt von guter Erziehung und Bildung. Aber er würde sich nicht täuschen lassen, denn er wusste, wen er vor sich hatte. „Sind Sie mit Ihrer Ansprache fertig?“, fragte er höflich.
    „Es war keine Ansprache, sondern ein Kommentar. Und ja, ich habe momentan nichts mehr zu sagen.“
    „Sie haben die nächsten zwanzig oder dreißig Minuten nichts mehr zu sagen. Das hängt ganz vom Verkehr ab.“
    „Wie bitte?“
    „Ich will kein Wort mehr von Ihnen hören, bis wir bei meiner Großmutter sind. Haben Sie das verstanden?“
    Lucinda ignorierte seine Anordnung. Doch er, Joe, hatte es eigentlich auch nicht anders erwartet.
    „Müssen Sie so schnell fahren?“, erkundigte sie sich etwa auf halber Strecke.
    „Nein, das muss ich nicht. Aber ich könnte noch viel schneller fahren, wenn weniger Verkehr wäre.“
    „Sie brauchen mir Ihre Männlichkeit nicht zu beweisen“, erwiderte sie kühl. „Wenn Sie sagen, Sie seien nicht, was Ihre Großmutter meint, dann sind Sie es nicht.“
    „Glauben Sie, dass ich das gerade tue?“ Er lachte. „Und Sie nennen mich egozentrisch … Ich möchte Sie nicht schockieren, Blondie, aber ich fahre immer schnell. Ich liebe es, schnell zu fahren. Klar?“
    „Natürlich“, antwortete sie süffisant. „Und ich heiße nicht Blondie.“
    „Haben Sie sonst noch etwas zu bemängeln?“
    „Ja. Sie müssen Ihren Ärger nicht an mir auslassen. Ich bin an der leidigen Sache

Weitere Kostenlose Bücher